Entfernung tötet keine Liebe

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Seit zwei Wochen wohnte ich nun auch in dieser Klinik. Anfangs war es ungewohnt, aber inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt täglich Menschen im Kittel zu begegnen. Jede Nacht schlief ich bei meinem Bruder im Bett und es tat ihm und mir gut. Tagsüber machen wir all die Dinge, die war ein halbes Jahr nicht zusammen gemacht haben. Von Shoppen bis Surfen war alles dabei. Ich hatte endlich mein Lächeln wieder und mein Bruder sein Schlaf. Auch die fünft Phase hatte Dylan nun fast überstanden und seine Therapie neigte sich dem Ende. Das bedeutete das ich in sieben Tagen gemeinsam mit Dylan hier raus kommen werde. Doch wir fahren nicht Hause, sondern wie jedes Jahr im Winter nach Alaska. Im Moment stand ich auf einem Longboard und fuhr meinem Bruder hinter her. Es war bereits abends und wir fuhren entspannt am Meer entlang. Während meines Aufenthaltes hat Dylan auch wieder angefangen zu trainieren. Ich habe mittrainiert und es dann kurz darauf immer bereut. Trotzdem mein Bruder ein halbes Jahr nicht auf dem Eis stand, hatte er eine super Kondition.

"Yana, wollen wir noch ein Eis essen?"-Dylan.

"Wenn du schon nicht aufs Eis kannst, soll es in dich?"-ich lachend.

"Das war gerade etwas zweideutig"-er.

"Hä? Du bist doch kein Mädchen"-ich.

"Yana!"-ermahnte er mich.

"Achso ja, ich möchte ein Eis"-ich. Er nickte und stieg von seinem Board. Beide bestellten wir uns eine Kugel und fuhren dann zu einem ruhigeren Ort, welchen es in Miami kaum gab. Wir setzten uns auf eine Mauer und sahen den Surfern auf dem Meer zu.

"Sieben Tage noch"-er.

"Dann bist du wieder bei der gesamten Familie"-ich.

"Danke"-er.

"Wofür?"-ich.

"Das du gekommen bist. Ohne dich hätte ich es niemals geschafft"-er.

"Ich dachte immer in der gesamten Zeit von All right, das ich dir mehr und mehr egal werde. Du warst immer so weit weg und ich habe dich vermisst, doch wir schrieben immer nur abends. Ab und zu mal Telefon oder FaceTime, aber du warst halt nie richtig da. Ich hatte das Gefühl als hättest du mich vergessen"-ich.

"Yana. Wieso denkst du so. Ja, ich war immer weit weg und kaum für dich da. Aber ich habe dich vermisst. Frag die Jungs. Entfernung tötet keine Liebe und du weißt das ich dich als meine kleine Schwester liebe"-er. Ich musste lächeln und als Dylan das sah, tat er es auch.

"Kannst du mir eins versprechen?"-ich und starrte in die Sonne.

"Schieß los"-er.

"Das du immer mein großer Bruder bleibst, egal was auch kommt"-ich. Er legte einen Arm um mich und sah mich an.

"Ich verspreche es"-er.

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Etwas genervt zog ich meinen Koffer hinter mir her. Dylan lief neben mir. Wir hatten den Flug gut überstanden und auch meinem Bruder ging es dabei erstaunlich gut. Da es lange gedauert hatte, bis wir hier waren, hatte ich aus meinem Handgepäck alle möglichen Sachen geholt. Inklusive meinen Beats, meinem iPad und meinem iPhone. Das alles hatte ich noch in der Hand währenddessen ich meinen Rucksack auf dem Rücken hatte, meinem Kofer in der Hand und mein Sweatshirt über den Arm gehängt.

"Soll ich dir was abnehmen?"-Dylan amüsiert.

"Ja bitte, halt mal"-ich und drückte ihm iPhone, iPad und Beats in die Hand. Er stellte seinen Koffer ab, da er jetzt genauso überfordert war, wie ich eben. Schnell zog ich mein Sweatshirt über, verstaute die ganzen Geräte in der Tasche und hängte meinen Rucksack wieder über meine Schultern. Unser Weg führte weiter durch die große Eingangshalle, zum Parkdeck und dort zum Pick Up.

"Dylan! Yana!"-begrüßten uns Mom, Dad und Louis. Nacheinander umarmten wir alle und Dad schmiss unsere Koffer auf die Ladefläche. Zu dritt quetschten wir uns auf die mini Rücksitzbank im Pick Up. Während der Fahrt fragten Mom und Dad Dylan aus. Sie hatten ihn, genau wie Louis, seit dem Sommer nicht mehr gesehen. Nach einer Stunde Fahrt, kamen wir an unserem Haus in Alaska an. Wie immer teilte ich mir mein Zimmer mit Dylan. Louis hatte Glück und hatte ein eigenes Zimmer, gemeinsam mit den Weimeranern. Nachdem wir alle Zimmer bezogen hatten, setzten wir uns im Wohnzimmer auf die Couch und schauten TV. Endlich konnte ich mal wieder entspannt auf den Flimmerkasten gucken, ohne mir irgendwelche News anhören zu müssen, die über meinen Bruder und ihre Freunde waren. Die Stimmung war sehr gemütlich und ruhig. Wir waren wieder alle zusammen als eine Familie. Alle zusammen in einem Raum. Das war zuletzt vor sechs Monaten gewesen.

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