Ein Satz ändert mein Leben

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Ich ließ die Zügel lang und klopfte den verschwitzen Hals von Yunker. Im zügigen Schritt ritt ich den Kiesweg lang. Mein Pferd musste sich noch etwas kalt laufen. Ich ritt an den Koppeln vorbei und eine Runde durch die Reithalle. Schlussendlich bog ich dann Richtung Stallung ab. Im Garten des Gästehauses spielten die Jungs Fußball. Vor dem Stall parierte ich Yunker zum stehen und saß mit einem eleganten Schwung ab. Ich löste den Sattelgurt leicht und mein Pferd schnaubte entspannt.
"Yana, kannst du bitte dein Pferd Jason geben, ich möchte mit dir reden"-Dad. Ich sah ihn verwundert an und gab Jason mein Pferd. Er sah mich kalt an. Was hatte ich ihm getan? Zögernd folgte ich Dad zu dem Koppeln. Wir lehnten uns gegen den weißen Zaun und sahen auf die grasenden Pferde. Dad drehte sich zu mir, doch ich staute stur auf die Pferde. Ich merkte das er mir gleich etwas sagen wird, was mich nicht begeistern wird. Jason führte hinter uns Yunker entlang und ließ dann ebenfalls auf die Koppel. Als mein Pferd mich am Zaun stehen sah, kam er auf uns zu und schupste mich an. Ich strich über seinen Hals.
"Nun ja Yana. Ich habe ein Jobangebot bekommen und werde demnächst wie den ganzen Tag arbeiten"-begann er.
"Und was hat Mitchell damit zu tun?"-ich und starrte auf das Fell von Yunker.
"Mom wird auch wieder den ganzen Tag arbeiten und dementsprechend haben wir weite Stalljungen eingestellt, damit Jason mehr Unterstützung hat."-er weiter.
"Was ist mit mir und den Jungs? Wir kümmern uns doch auch um die Pferde und alles lief bis jetzt super"-ich.
"Du wirst aber demnächst nicht mehr hier sein"-Daddy. Mit großen Augen und offenem Mund starrte ich ihn geschockt an.
"Wieso nicht?"-ich.
"Du ziehst weg, mit den Jungs"-er leise. Ich konnte darauf nicht antworten. Mein Gehirn ratterte und ich stand unter Schock. Dust sprang um meine Beine herum, doch als er merkte das ich nicht reagierte setzte er sich hin und legte fragend den Kopf schief. Ich sah von Daddy zu den Reitplätzen, zu dem Stall, zum Gästehaus, zur Villa, zu den Pferden, zu Jason, zu Yunker, zu Dust und dann wieder zu Daddy.
"Und das alles hier?"-ich und zeigte um mich herum.
"Wird sich ändern"-Daddy.
"Das meintest du also vorhin"-ich an Jason gerichtet. Er nickte und starrte auf seine Schützlinge, die gerade auf der Koppel tollten.
"Wohin und Wieso?"-ich kalt.
"Washington DC und weil die Jungs dort eine Art Jobangebot bekommen haben"-Dad.
"Was für ein Angebot?"-ich.
"Dylan, Charlie und Kyle sind durch All right schon bekannt, Mitchell, Timo und Justin sind noch nicht so bekannt, waren aber ja auch schon öfter auf Promi Partys und Louis und du seid ja auch oft in den Medien. Die Jungs wurden gefragt ob sie durchs Land reisen können und unterhaltsame Movies drehen könnten. Auch reisen um den Globus. Sie sollen einfach Mädchen unterhalten"-Daddy.
"Und was soll ich damit zu tun haben?"-ich.
"Wir lassen die Jungs nur gehen, wenn du mitgehst. Du kannst alle als einzige zur Vernunft bringen, wenn etwas schief läuft"-er. Ich warf ihm einen vernichteten Blick zu.
"Da ich genau weiß, das ich aus dieser Nummer nicht mehr raus komme, wann geht es los? Und was ist mit der Schule?"-ich kalt.
"Ihr bekommt einen Privatlehrer und es geht in zwei Wochen los"-er.
"Wow. Hätte nicht gedacht das mir mal rechtzeitig bescheid gesagt wird!"-ich ironisch. Ich drehte mich um und ging, doch Daddy griff zu nach meinem Handgelenk. Ich drehte mich wieder zu ihm und sah ihm tief in die Augen.
"Spar dir das was du sagen willst"-ich wütend und riss mich los. Dust lief mir nach. Ich rannte in die Stallgasse, zog meine Reitstiefel aus und zog meine Vans wieder an. Dann rannte ich ins Haus und setzte mich ratlos an den Küchentisch. Ich war so in Trance, das ich nicht mitbekam das jemand ins Haus kam. Plötzlich legten sich zwei Arm über meine Schultern und ich sah hoch. In grüne Augen.
"Es tut mir leid Yana"-Dylan.
"Was tut dir leid?"-ich.
"Das du mit musst, obwohl du nicht willst"-er.
"Mom und Dad wollen doch eh mir Yunker nehmen, so verkrafte ich den Verlust besser"-ich kühl.
"Nicht mehr"-er. Ich sah ihn fragend an.
"Ich habe mit ihnen geredet und als sie meinten das wir nur gehen dürfen, wenn du mitgehst, habe ich gesagt das sie dir jedenfalls Yunker lassen sollen"-er.
"Und sie haben ja gesagt?"-ich überrascht.
"Ich habe sie überredet und sie mussten es mir versprechen"-mein Bruder.
"Du weißt schon, das du mich damit um 25.000 Dollar reicher gemacht hast?"-ich. Er sah mich verwirrt an.
"Das war der Preis, der ein Mann für ihn geboten hat"-ich.
"Ach du scheiße"-er leise. Ich grinste.
"Danke"-ich und stand auf um meinen Bruder zu umarmen.
"Yana, bitte sehe es nicht als Zwang von hier weg zugehen, sondern als Abenteuer. Wir werden zwischendurch immer mal wieder zurück nach Hause kommen und du kannst das alles hier wieder sehen. Du kannst mit Yunker ausreiten und die anderen Pferde trainieren. Du kannst Fohlen beim Aufwachsen zu sehen und du kannst nach LA zum Skaten. Das hier wird nicht gelöscht, es wird nur verdeckt von unserem neuen Leben."-Dylan. Ich nickte und musste schwach lächeln.
"Was ist mit Dust?"-ich.
"Er wird mitkommen und dann wenn es Momente gibt, wo er nicht mit kann ist ja noch Peter da"-er.
"Er wird uns begleiten?"-ich.
"Ja, aber nur wenn wir unterwegs sind, im Apartment wird Mitchell der Erziehungsberechtigte sein"-Dylan lachend.
"Weil der einzige ist der 18 ist?"-ich lachend. Er nickte.
"Komm und jetzt sitzt hier nicht rum und trauer, sondern geh raus und genieß die Zeit die du noch hier hast"-er. Ich nickte und wir gingen zusammen raus. Mit einem Halfter und einem Strick ging ich zu Yunker. Ich legte das Halfter an und nahm noch Quentin mit. Die beiden Pferde tobten in der Reithalle. Ich lehnte mich gegen die Bande und sah stumm zu. Ein Satz und wird er mein Leben ändern.
Du ziehst weg, mit den Jungs.
Noch wusste ich nicht was mich in den nächsten Monaten erwarten wird, ich wusste nur das es hart werden würde und ziemlich chaotisch und lustig dazu.

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