Lasst die Hunde suchen

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Sicht von Basti's Vater

Dylan war definitiv Abgestürzt und das mit seinen vier Freunden und seinem Bodyguard. Der Bordcomputer der Maschine sendete noch Signale. Der ungefähre Standpunkt des Wracks war ausfindig gemacht worden. Wir wurden jetzt mit unseren Hunden dort hingeflogen und würden dann eine gezielte Suche starten. Zwischen dem Gespräch bei Familie Brooks und jetzt, lagen nicht einmal 24h. Das Aufmerksame Handeln der Brooks Geschwister hat uns einen meilenweiten Schritt nach vorne gebracht. Die Hunde haben jetzt eine gezielte Person, die suchen. Ich sah zu meinen Kollegen. Sie wirkten nervös. Ich konnte sie verstehen. Ich war es auch. Ich kannte das Opfer dieses Absturzes persönlich. Es ging bereits mit meinem Sohn in den Kindergarten. Hinzu kommt, das ich die Eltern und den kleinen Bruder von ihm gesehen hab, wie sie leiden. Doch noch schlimmer war es zu sehen wie sehr die kleine Schwester litt. Yana war ein Häufchen Elend in den Armen von Jus gewesen. Weder Basti noch Jus fuhren in der Nacht nach Hause. Sie blieben bei Yana und Louis. Die beiden brauchten die beiden Jungs jetzt.
"Bereit machen zur Landung"-Pilot. Ich lehnte mich gegen die Rückenlehne und spürte wie das Flugzeug unsanft auf dem harten Sandboden landete. Alle schnallten sich ab und gingen in Richtung Ausgänge. Das zweit Einsatzflugzeug das landete, hatte unsere empfindlichen Geräte an Board, mit denen wir die Suche starten werden - unsere Hunde.
"Rottweiler mit der Nummer 34"-rief ein Mann.
"Hier"-ich. Er ließ meinen Hund die Rampe runter laufen und ich nahm meinen Schützling entgegen.
"Greg, soll ich jetzt deine Dobermann Hündin nehmen?"-ein Kollege.
"Ja, sie hat die Nummer 21. Meine Hunde 65 und 79 sind zu Hause"-ich. Er nickte mir zu und nahm meinen Hund entgegen. Alle vier meine Hunde waren ausgebildet und begleiteten mich regelmäßig im Einsatz. Mein heutiger Partner war der zweit erfahrenste meiner Hunde. Mein Rottweiler Ty war mit seinen 5 Jahren in bester Form.
"Okay. Alle mit den Nummern 1-24 gehen rechts lang und lassen nach zehn Minute Marsch die Hunde suchen! 25-37 bleiben hier und starten auf mein Kommando von hier und 38-50 gehen fünfzehn Minuten links lang und starten dann. Auf geht's"-Leiter unserer Gruppe. Als die anderen aus der Sicht waren, stülpten wir Plastiktüten mit einem Stoffinhalt von einem T-Shirt von Dylan über die Nasen der Hunde.
"Lasst sie suchen"-Leiter. Die Hunde sprangen nach vorne und schnüffelten umher. Ich beobachtete Ty genau. Er schien eine Witterung zu haben. Genau wie Bo neben ihm. Der Bernersennenhund schien die selbe Richtung anzusteuern wie Ty. Mit dem anderen Hundeführer zusammen, schlugen wir uns durch das Dickicht. Nach einer knappen halben Stunde kam etwas störendes in Sicht. Es war eine Lichtung zu erkennen und ein weißes seltsames Ding. Darum lila blaue streifen. Als wir näher kamen erkannten wir das Heck der Maschine. Wir hatten sie gefunden.
"An alle! Wrack gefunden. Hunden neue Spur geben. Ty und Bo"-der andere Hundeführer. Alle Hundeführer würden ihren Hunden jetzt Plastiktüten mit Haaren von Ty und Bo vor die Nase halten und sie würden uns finden. Plötzlich schlug Bo Alarm. Wir rannten hinter ihm her und fanden ihm auf dem Dach der Maschine stehen. Das Flugzeug hatte wohl eine Notlandung machen wollen und war dabei auf die Seite gekippt. Jedenfalls konnte man über die Tragflächen gehen, als wären sie eine Rampe.
"Es ist ein ziemlich kleines Flugzeug"-stellte ich fest.
"65 Insassen"-der andere Hundeführer. Bo bellte und bellte und als wir bei ihm ankamen, sahen wir auch Ty. Der Rottweiler war etwas kleiner als der Bernersennenhund und hatte es in das Wrack geschafft. Auch er bellte. Aber in erster Linie lag er neben dem Jungen mit den braunen verwuschelten Haaren - Dylan.
"Dylan?"-rief ich. Der andere braun haarige neben ihm öffnete die Augen.
"Er ist bewusstlos!"-rief der.
"Und was ist mit dir?"-ich.
"Mein Bein tut weh und meine Freunde haben sich wohl Arm oder Bein gebrochen. Dylan ist nur bewusstlos. Er konnte sich vorhin komplett bewegen."-der Junge.
"Gehen sie weiter nach vorne in der Maschine, da sind Leute mit starken Rückenproblemen. Nicht das sie Querschnittsgelähmt werden!"-ein blonder Junge.
"Geh du. Ich muss hier bleiben. Ich habe es dem Mädchen versprochen, das ich ihren Bruder wieder bringe"-ich. Er nickte.
"Ich lass Bo da"-er. Diesmal nickte ich. Von hinten hörte man lautes Gebell und Gejaule.
"Was ist das?"-einer der Jungs unsicher.
"Das ist die Rettungshundestaffel. Wir sind mit 50 Mann und Hunden hier. Habt keine Angst wenn sie durch's Flugzeug laufen. Sie tun nichts"-ich. Er nickte und sah weiter hin zu mir hoch.
"Ich brauch etwas um durch das Dach durchzukommen!"-rief ich. Wenig später schnitten meine Kollegen mit schwerem Gerät ein großen Loch in das Dach des Flugzeuges. Ich konnte jun runter zu den Passagieren.
"Teilt euch auf!"-Leiter. Es herrschte große Hektik und da mein Partner von vorhin nicht wieder kam, musste ich auf den Bernersennenhund achten.
"Bo komm runter"-rief ich. Mit einem Satz stand Bo neben mir.
"Wie geht es euch?"-ich.
"Wir haben schrecklich Hunger und Durst, aber gucken Sie nach ihm. Er ist schonlange Bewusstlos"-ein anderer blonde.
"Dylan hörst du mich? Dylan?"-ich.
"Woher kennen Sie ihn?"-der braunhaarige neben ihm.
"Glaub mir, dieser Junge steht mir näher als ihr denkt"-ich und fühlte seinen Puls. Er war noch regelmäßig und einigermaßen stark. Doch Dylan litt eindeutig an Flüssigkeitsmangel.
"Ty, hol Hilfe"-ich. Mein Rottweiler hechelte und sprang aus dem Wrack.
"Wie viele Menschen sind hier?"-ein Mann. Der Beschreibung nach hielt es sich um Peter.
"50 Männer mit ihren Hunden, Ärzte, etliche Einsatzflugzeuge. Um die 90"-ich.
"Hamma"-der Junge neben mir.
"Bist du Charlie?"-ich. Er nickte erstaunt.
"Woher wissen Sie meinen Namen?"-der Junge.
"Ich kenne Dylan seitdem er ein Kindergartenkind ist, seine Schwester kenne ich genauso lange. Mein Sohn kennt beide gut. Yana hat mir alles erzählt und ohne die Brooks wären alle jetzt nicht hier. Wir wären wahrscheinlich erst in drei Tagen auf euch gestoßen. Das Wrack liegt sehr versteckt"-ich.
"Was ist mit Yana?"-der schwarzhaarige besorgt.
"Sie wartet auf die Nachricht, das sie ihren Bruder lebend wieder sehen wird. Nur hier ist kein Empfang"-ich seufzend.
"Das mussten wir auch schon merken"-blonder Junge.
"Euch geht es wirklich gut?"-ich und hielt Dylan's Kopf aufrecht. Alle drei nickten.
"Guter Junge. Gut gemacht"-Leiter. Ich sah hoch und erblickte Ty und den Leiter.
"Der Junge ist bewusstlos und die fünf brauche dringend eine Trage"-ich.
"Bin unterwegs. Ty geh nach unten."-Leiter und Ty sprang runter. Er legte sich neben Bo und wartete auf ein Kommando. Doch es wird keins mehr folgen. Er hat seine Arbeit getan. Es dauerte keine zwanzig Minuten bis alle sechs auf Liegen verstaut waren und mit dem nächsten Hubschrauber ins nächste Krankenhaus. Ich hatte meine Hunde an Bo's Herrchen abgegeben und flog als Begleitperson bei Dylan mit. Noch mit im Hubschrauber war Charlie. Wie durch ein Wunder wurden bei diesem Unfall 20 Menschen nur leicht verletzt, 6 passierte gar nichts. Die anderen kamen mit ein paar Knochenbrüchen oder Mangelerscheinungen ins Krankenhaus. Zwei Gehirnerschütterungen gab es auch und etliche Prellungen. Was alle haben werden, ist ein Trauma vor dem Fliegen.

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Yana's Sicht.

Greg hatte mir versprochen am Abend anzurufen und mir 100%ig zu sagen was wirklich ist. Es war bereits 22:00 Uhr und langsam wurde ich ungeduldig. In mir war diese Gefühl das irgendetwas schief gelaufen ist. Das etwas passiert ist. Das sie das Flugzeug nicht gefunden haben oder noch schlimmer, das sie es gefunden haben und alle schwerverletzt sind. Nein schlimmer, tot.
"Yana beruhig dich"-Jus mit sanfter Stimme und drückte mich sanft an den Schultern gegen die Rückenlehne des Sofas. Louis saß neben Basti und redete über American Football. Natürlich nur um sich abzulenken. Dust lag an meinen Beinen und sah mich unschlüssig an. Mit einer Art Seufzer legte er seinen Kopf auf mein Bein und ich sah in seine ruhigen Augen. Auch ich beruhigte mich. Mein Handy klingelte und ich sah, das es die Nummer von Basti's Vater war. Ich atmete tief durch und nahm ab.
"Hallo?"-ich.
"Yana meine Kleine"-er. Ich hörte seine Stimme und in mir explodierte alles. Alle Sorgen fielen von mir ab.
"Kommst du nach Hause?"-ich unter Tränen. Freudentränen.
"Ja. Komme ich. Hör bitte auf zu weinen. Ich werde wieder kommen, sobald es meinem Kreislauf gut geht"-er. Ich schluchzte ins Handy.
"Okay."-ich und legte auf. Alle sahen mich erwartungsvoll an. Ich schüttelte den Kopf und wischte über meine mit Tränen benetzten Wangen.
"Er lebt und er kommt wieder wenn er gesund ist"-ich und ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Alle drei jubelten begeistert und Jus legte einen Arm um mich. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. Wie sehr ich mir wünschte dass diese Schulter, bald wieder Dylan's war.

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