Kapitel 48

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Zu ihrer Überraschung hatte die Natternköpfin Meggie ein eigenes Pferd zur Verfügung gestellt. Der hacken daran war das neben ihr Eukarius und Basta ritten. Vor ihr fuhr die Natternköpfin mit ihren Sohn in der Kutsche und hinter ihr ritt die Elster mit einigen Gepanzerten. Selbst wenn Meggie es gewollt und den Schmuck nicht getragen hätte, hätte sie keine Chance gehabt der Natternköpfin zu entkommen. Doch ihr war klar das es am sichersten war wenn sie den Wald mit dieser großen Gruppe durchquerte, als alleine. Eukarius war die ganze Zeit still und schien über etwas nach zu denken, Meggie hoffte nur das es zum ihrem Wohl war. Basta neben ihr, startete immer wieder den Versuch Meggie wütend zu machen, das sie Schwanger war, machte es für ihn umso leichter. ,,Nachtigall, wie alt ist eigentlich euer Bruder? Ist er nicht bald im Heiratsfähigen alter? Ich könnte die Natternköpfin fragen ob sie nicht eine gute Frau für euren Bruder wüsste." Meggie versuchte ihn zu ignorieren, aber in diesem Fall ging er ihr zu weit. Sie wusste das Basta genau das beabsichtigt hatte, aber in diesem Moment war ihr das egal: ,,Mein Bruder hat noch ein paar Jahre bis er Heiraten muss und es ist auch nicht dein Problem wen er Heiratet, das kann er selbst entscheiden!" Sie sah ihm wütend ins Gesicht, doch er lachte nur: ,,Wie schön zu sehen das ihr euch immer noch so sorgen um euren Bruder macht. Was meinst du hat Capricorn mit deinem Bruder gemacht?" Meggie sah nach oben in den Himmel, die Sonne fing an unter zu gehen: ,,Nichts, denn meine Eltern werden dafür gesorgt haben das Capricorn nicht in die nähe meines Bruders kommt." Mortola ritt an ihnen vorbei, hielt aber kurz neben Basta: ,,Halt jetzt die klappe und such nach einer Lichtung auf der wir unser Lager aufschlagen können!" Ohne Bastas Antwort abzuwarten, ritt sie weiter und hielt wieder neben der Kutsche.

Nur eine halbe Stunde später hatten sie eine Lichtung erreicht, die groß genug war um ein Lager aufzustellen und sich auch noch gut vor Angreifern schützen zu können. Eukarius half Meggie von ihrem Pferd runter, ließ seine Hände jedoch immer noch auf ihren Hüften liegen. Sie war sich immer noch nicht Sicher ob er nur mit ihr spielte oder nicht. Er sah ihr tief in die Augen: ,,Komm, setz dich da auf den Baumstamm und ruh dich aus. Der ritt muss anstrengend für dich gewesen sein." Dabei berührte er mit seiner rechten Hand die Wunde an ihrem Handgelenk. Meggie ließ sich von ihm zu einem umgestürzten Baumstamm führen, der ihr wage bekannt vorkam. ,,Ich kann euch bei dem Aufbauen der Zelte helfen." Sie sah Eukarius in die Augen, der jedoch den Kopf schüttelte: ,,Meine Mutter möchte dich im Auge behalten, sie besteht darauf das du hier sitzen bleibst, bis man dir etwas anderes sag. Ich bitte dich, mach wenigstens einmal in deinem Leben das was dir gesagt wird." Er sah sie warnend an und das erste mal seid langem hatte Meggie das Gefühl, das er sich wirklich sorgen um sie machte. Meggie entschied sich, Eukarius Rat anzunehmen und beobachtete vom Baumstamm aus, wie die anderen das Lager aufschlugen. Natürlich hatte man jemanden abgestellt der regelmäßig nachsah, das sie auch immer noch am Baumstamm saß. Nach gefühlten Stunden kam dann Eukarius wieder zu ihr: ,,Unser Zelt ist jetzt soweit, ich begleite dich dort hin." Er bot Meggie seine Hand an, doch sie war zu stolz um sie anzunehmen und stemmte sich so selbst vom Boden hoch. Gemeinsam gingen sie auf ein Zelt im Zentrum des Lagers zu. ,,Meine Mutter schläft im Zelt neben uns." Meggie sah zu Eukarius auf, er hatte einen Arm um ihre Taille geschlungen, die Hand auf ihren Bauch. Sie gingen dicht nebeneinander, sodass Meggie Eukarius Atem im Nacken spürte. ,,Ich habe nichts anderes von deiner Mutter erwartet. Bekomme ich gleich etwas zu essen, oder soll dein Kind hungern?" Meggie betonte absichtlich dass das Kind von Eukarius stammte um ihn etwas unter druck zu setzten. Er sah zu dem Lagerfeuer: ,,Ich werde gleich nachsehen wie weit das Essen ist und dir dann welches bringen." Er schob vor ihnen dir Plane eines recht großen Zelts zur Seite und ließ sie eintreten. Am ende des Zeltes stand ein großes Bett, das genügend Platz für die beiden bot. Die Kisten mit ihren Kleidern standen an den beiden Seiten des Zeltes, Livia und Tessa standen schon im Zelt und schienen auf sie zu warten. Eukarius sah die beiden streng an: ,,Bitte achtet darauf das sie im Zelt bleibt. Ich werde euch jetzt alleine lassen und etwas zu essen besorgen." Er gab Meggie noch einen Kuss auf die Stirn, streichelte ihren Bauch und verließ dann das Zelt. Meggie setzte sich auf den einzigen Stuhl, der in dem Zelt stand und sah dann Tessa und Livia an: ,,Wie geht es euch?" Besorgt sah sie die beiden an: ,,Uns geht es gut, keine Sorge. Wie geht es dir, wir haben gesehen das Basta nicht müde wurde mit dir zu reden." Meggie strich sich über die Stirn: ,,Der drohte meiner Familie, aber daran bin ich ja mittlerweile gewohnt."

Wie fast immer fand man Mo auf dem Turm, in die Richtung des Waldes starrend. Resa stallte sich hinter ihn und schlang ihre Arme um seinen Körper. Mo nahm ihre Hände und zog sie so vor sich: ,,Was meinst du, wann werden sie morgen hier sein?" Resa lehnte sich an seinen Körper: ,,Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, das sie bald hier sein werden. Lazaro freut sich sie zu sehen, aber ich habe Angst Mo. Ich habe Angst davor, zu sehen was sie aus ihr gemacht haben. Du hast Farid gehört, sie scheint innerlich gebrochen, zwiegespalten. Meggie war immer so Willensstark, was haben sie mit ihr gemacht, das sie sich so verändert?" Mo seufzte und legte seinen Kopf auf ihren: ,,Ich weiß es nicht, aber ich hoffe das wir ihr helfen können, das alles zu vergessen und wieder unsere Meggie zu werden." Resa drehte sich in seinen Armen um und sah ihm tief ins Gesicht: ,,Mo, ich weiß wovon ich rede und ich hasse diesen Gedanken, aber ich glaube nicht das sie je wieder so sein wird wie damals. Ich war selbst Jahrelang die Gefangene von Capricorn, es dauert lange so etwas zu verarbeiten, doch vergessen kann man das nicht. Nie. Wir können ihr helfen so gut wir können, aber es ist entscheidend wie stark sie noch ist, ihr Wille. Ich hoffe, das wir sie nicht vollkommen verloren haben."

Tintenflut - Beendet - Where stories live. Discover now