Kapitel 27

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Nachdem Staubfinger mit Zauberzunge geredet hatte, war er sofort zu den anderen gegangen und hatte ihnen gesagt das sie so schnell wie möglich aufbrechen sollten. Innerhalb von zwei Stunden waren sie schon so weit und verabschiedeten sich von Violante, die versprach den anderen Bescheid zu geben. ,,Los wir müssen uns beeilen, ich möchte da sein noch ehe sie ja sagen. Vielleicht schaffen wir es sie vorher unauffällig aus der Burg zu bekommen." Sie ritten auf ihren Pferden so schnell sie konnten und gönnten weder sich noch den Pferden eine Pause. Noch am frühen Morgen vor dem Tag der Hochzeit, trafen sie im Dorf vor der Nachtburg ein, die Tore waren noch geschlossen, weshalb sich die vier die Zeit gönnten und sich im Gasthaus noch ein Mal hinlegten. Als sie vier Stunden später wieder aufstanden, hatten sich die Burgtore laut der Wirtin vor einer Stunde geöffnet. Weshalb sie sich auch sofort auf den Weg machten, Farid und Doria strahlten eine gewisse Unruhe aus: ,,Ihr zwei denkt bitte daran das ihr euch im Hintergrund und von Meggie fern haltet." Die beiden nickten, sie hatten diese Ansage auf dem Hinweg nicht besonders gut aufgenommen, aber zu Meggie's Sicherheit würden sie sich zurück halten, da war sich Staubfinger sicher. Am Fuße des Berges, auf dem die Nachtburg stand, wurde eine Art Podest aufgebaut, auf den wohl am nächsten Tag die Zeremonie stattfinden sollte. Gemeinsam mit anderen Spielleuten gingen sie durch das Tor welches in den Schlosshof führte. Es kamen immer Mal wieder kleine Gruppen von Besuchern im Schloss an, die der Hochzeit beiwohnen wollten. Schon nach wenigen Augenblicken hatte Staubfinger Meggie entdeckt, sie stand mit einem Jungen, der etwa in ihrem Alter zu sein schien, weit vorne in der Nähe einer Tür, die wohl in das Schloss führte, und begrüßte die ankommenden. Meggie hatte ein langes Orangenes Kleid an, dessen Ärmel kaum bis zum Ellenbogen reichten, Staubfinger konnte aus der Ferne keine blauen Flecken ausmachen. Er konnte sehen wie ihr Blick immer wieder über die Menge glit, auch wenn sie versuchte das zu verstecken, doch nach jedem Gast den sie begrüßt hatte, sah sie sich aufmerksam um. In den Moment in dem Staubfinger den Rest seiner Umgebung überblicken wollte, trafen sich ihre Blicke.

Sie standen nun schon eine ganze Weile auf der selben Stelle und begrüßten Händler, Spielleute (die ihr am liebsten waren) und Adlige. Doch hatte sie noch kein Gesicht gesehen was ihr aus dem Lager der Räuber und Spielleute bekannt vorkam. Die Trompete kündigte neue Besucher an, obwohl sie noch immer nicht alle der letzten Gruppe begrüßt hatten. Gerade begrüßten sie einen adligen der laut Eukarius über das Meer gekommen war: ,,Wir freuen uns sehr das sie uns bei unserer Hochzeit Gesellschaft leisten werden und hoffen das sie sich hier wie Zuhause fühlen." Der Prinz lächelte ihnen zu, sein Akzent erinnerte Meggie an einen Italiener: ,,Ich freue mich hier sein zu können." Meggie lies wieder ihren Blick über die Menge schweifen und da waren sie, nicht weit von ihnen entfernt. Staubfinger, der starke Mann, Farid und Doria, alle vier sahen sie staunend an. Doch wer sie jetzt am meisten interessierte war Staubfinger, er würde ihr die Wahrheit über ihre Eltern verraten. ,,Ihr nehmt euch ein wirklich hübsches Mädchen zur Frau, das muss ich euch lassen." Der italienische Prinz sah sie anerkennend an, was Eukarius dazu veranlasste seinen Arm um ihre Taille zu legen und an sich zu ziehen: ,,Ja nicht war, sie hat ausserdem eine atemberaubende Stimme." Ihr gegenüber gelang euzerst erfreut: ,,Wirklich, ich hoffe ich bekomme die Gelegenheit sie einmal zu hören?" Fragend sah er sie an und küsste während einer Verbeugung ihre Hand: ,,Vielleicht heute Abend bei dem Fest?" Meggie nickte: ,,Ja vielleicht, doch nun müsst ihr uns bitte entschuldigen, wir müssen noch unsere Gäste begrüßen." Der Prinz verbeugte sich noch ein Mal und verabschiedete sich mit einem erneuten Handkuss. Eukarius schien leicht eifersüchtig: ,,Ich glaube er mag dich, vielleicht sogar etwas zu sehr." Meggie lachte: ,,Keine Sorge, ich kann auf mich selber aufpassen, er ist ohnehin keine Option für mich." Nach einigen weiteren Begrüßungen waren endlich ihre Freunde bei ihnen und Meggie musste sich ziemlich zusammenreißen um sie nicht stürmisch zu umarmen. Doch ein breites Lächeln konnte sie sich nicht verkneifen: ,,Es ist schön euch zu sehen, keine Sorgen Capricorn, Basta und Mortola sind im großen Saal, sie haben eine Besprechung mit der Natternköpfin wegen Morgen. Das ist Eukarius, er ist auf unserer Seite." Fügte sie schnell hinzu als Staubfinger und der Starke Mann ihm unfreundliche Blicke zuwarfen: ,,Eukarius, das sind meine Freunde von denen ich dir erzählt habe. Die zwei Jungs hinter ihnen sind Farid und Doria, ich denke du wirst erkennen wer wer ist." Ihr Verlobter nickte und streckte die Hand aus: ,,Schön euch kennen zu lernen, Meggie hat schon viel erzählt. Ich denke du bist Farid und du Doria." Auch ihnen gab Eukarius die Hand, die sie wiederwillig annahmen, jedoch nichts sagten: ,,Euch Stelle ich nicht vor, die Wachen haben ihre Ohren überall und die Natternköpfin sucht euch mit der selben Intensität wie meinem Vater, es wäre wahrscheinlich am besten gewesen wenn ihr nicht bekommen wärt. Was ist mit meinen Eltern?" Eukarius sah sich vorsichtig um: ,,Passt auf was ihr sagt, die Wache dort berichtet meiner Mutter über jede Auffälligkeit." Staubfinger nickte, sie hatte das Gefühl als würde Eukarius wissen wen er vor sich hatte: ,,Deine Eltern sind dort wo du sie hingeschickt hast und auch dein Bruder ist in Sicherheit, sie werden rund um die Uhr bewacht. Zauberzunge hat uns geschickt, weil er sein Versprechen halten will." Meggie war mehr als erleichtert, sie war sich fast sicher gewesen das er dennoch kommen würde. ,,Danke, geht in die Küche dort steht für die Spielleute Essen bereit, aber passt bitte auf, Mortola ist ein oft gesehener Gast dort. Ihr müsst hier durch die Tür, den Flur entlang und dann rechts, folgt einfach eurer Nase."  Die vier verneigten sich noch einmal, damit es nicht auffällig war, was Meggie jedoch überhaupt nicht gefiel und machten sich dann auf den Weg in die Küche. ,,Ich finde sie sehr nett." Eukarius hörte sich an als währe er in Trance, vielleicht hatte er wieder zu viel von dem Kraut bekommen.

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