Kapitel 15

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Schweigend ging Meggie zwischen Capricorn und Basta her, beide mit einem schadenfrohen grinsen im Gesicht. Sie führten sie zum Ausgang der Höhle, an der, wie schon angekündigt, die Elster auf sie wartete. ,,Ah ihr habt das Gör also endlich. Die Natternköpfin ist schon ganz ungeduldig, sie möchte unbedingt ihre Schwiegertochter wiedersehen!" Die Elster sah Meggie zwar direkt an, redete aber mit Capricorn und Basta. Sie winkte zwei der Gepanzerten zu sich: ,,Macht die Kutsche am Fuß des Berges bereit, ich will so schnell wie möglich auf der Nachtburg sein!" Sofort rannten die beiden los und die Elster bedeutete Meggie ihr zu Folgen. Sie wurde den selben Weg nach unten geführt den Meggie auch schon mit den anderen hinauf gegangen war. Die Elster beobachtete sie beim Laufen: ,,Du wirst lernen wie man sich benimmt. Die Natternköpfin hat mich damit beauftragt dir beizubringen wie du zu Essen, zu gehen und zu reden hast. Bis zu deiner Hochzeit mit dem Prinzen in zwei Jahren wirst du wie ich sehe noch viel zu lernen haben! Anfangen werden wir mit deiner Haltung, sie ist scheußlich!" Meggie versuchte alles so gut es ging zu ignorieren, doch die Stimme der Elster war so durchdringend das es schwer war die Stimme auszublenden. Langsam näherten sie sich einer schwarzen Kutsche, an der die beiden Gepanzerten schon warteten, die Mortola (die Elster) vor geschickt hatte. ,,Ab morgen früh wird deine Ausbildung offiziell beginnen." Fragend sah Meggie zu der ihr verhassten Frau: ,,Und wann beginnt sie inoffiziell?" Grinsend öffnete sie die Tür der Kutsche: ,,Jetzt!" Mit ihrem Blick machte die Elster ihr deutlich das sie ohne zu zögern in die Kutsche zu steigen hatte. Meggie konnte sich jedoch nicht verkneifen noch einmal den Weg nach oben zu blicken. So gut wie alle Gepanzerten waren bei ihnen angelangt und oben, dort wo Meggie ungefähr den Höhleneingang vermutete, sah sie Schatten die nicht zu dem Berg gehörten. Die Schatten von Körpern und Meggie wusste ganz genau das Mo ganz vorne stand und ihr hinterher sah. Um es ihr und auch Mo nicht noch schwerer zu machen stieg sie in die Kutsche, Mortola ihr hinterher. Durch das Kutschenfenster sah sie jedoch noch so lange zu den Schatten bis sie aus ihrer Sichtweite waren. Meggie versuchte Mortola dabei so gut es ging auszublenden, da diese schien anfing ihr Lektionen in punkto sitzen in Kutschen, sowie ein- und aussteigen gab.

Mo beobachtete seine Tochter dabei wie sie genervt neben der Elster auf eine Kutsche zuging. Mortola hatte scheinbar schon angefangen Meggie zu tadeln, ihr ganzer Körper sagte ihm das sie sogar lieber mit Capricorn gesprochen hätte als mit der Elster. Als Meggie vor der geöffneten Kutschtür stand sah sie zu ihren auf. Er könnte es sich eingebildet haben, aber es fühlte sich so an als würde sie ihn direkt ansehen. Aus dieser Entfernung konnte das jedoch niemand so genau sagen. Meggie stieg schlussendlich doch in die Kutsche ein und fuhr mit der Elster davon, die Gepanzerten sowie Capricorn und Basta mussten zu Fuß gehen. Nun wusste Mo ganz genau das er sie wahrscheinlich nie wieder sehen würde.

Die Tür der Kutsche öffnete sich erst als das Burgtor geschlossen war. Es war ein gut gekleideter Diener der ihnen dir Tür öffnete und ihr eine Hand anbot. Natürlich hatte die Elster ihr unmissverständlich klargemacht das sie die Hand zu nehmen hatte, als Hilfe um aus der Kutsche zu steigen. Also nahm Meggie die Hand an und lies sich aus der Kutsche helfen, vor der Kutsche sah sie das die Natternköpfin mit zwei Jungen an ihrer Seite auf sie wartete. Für ihren forschenden Blick bekam sie prompt von der Elster einen schmerzenden tritt auf dem Fuß. Gefolgt von Basta und Capricorn führte die Elster sie zu der Natternköpfin und machte einen Knicks: ,,Hier ist sie euer Hoheit, wie versprochen." Die Natternköpfin musterte sie: ,,Du bist erwachsen geworden, das steht dir. Dies sind meine Söhne Ewalt, mein jüngster und Eukarius, er ist inzwischen schon dreizehn Jahre alt und wird dein Mann! Sobald du in zwei Jahren deine Ausbildung beendet hast, dann ist auch er alt genug. Und nun komm ich werde dir deine Gemächer zeigen, Mortola wird dir angemessene Kleidung geben die du anziehen wirst! Danach gesellst du dich zu uns und isst ein wenig!" Die Natternköpfin setzte sich in Bewegung und die beiden Jungen gingen ihrer eigenen Wege. Durch viele verwinkelte Gänge gelangten sie zu ihrem Gemach und Meggie vermutete das sie sich tief im Schloss befand. Diese Position war strategisch ausgewählt, den sie brauchte auch mit einer guten Kenntnis dieser Gänge eine gewisse Zeit um unauffällig und vor allem unbemerkt an die Schlossmauern zu gelangen. Der Raum war großer als ihr altes Zimmer auf dem Hof, dennoch kleiner als die gewöhnlichen Zimmer der adligen, ausserdem hatte es kein Fenster weshalb das ganze Licht von Kerzen kam. Auch gab es nicht viele Möbel in diesem Raum, lediglich ein Bett, ein Tisch mit einem Stuhl, ein Schrank und ein Raum höher Spiegel waren zu sehen. ,,Alles was du sonst noch benötigst werden dir Mortola oder deine beiden Zofen bringen." Die Natternköpfin klatschte zwei mal in die Hände und schon kamen zwei Mädchen in den Raum die ungefähr in Meggie's Alter sei mussten. ,,Dies sind Angel und Cecilia, deine Zofen. Wenn du dich waschen willst werden sie dir helfen, wenn du sonst noch irgendetwas benötigst sag es ihnen. Ich werde mich jetzt zurück ziehen und erwarte dich später dann bei Tisch! Mortola suche ihr ein Kleid heraus und sorge dafür das sie es anzieht, dieser Lumpen dort ist schrecklich!" Damit verschwand die Natternköpfin und Mortola gingen zu den Schrank nur um ein hellblaues bodenlanges Kleid aus dem Schrank zu holen. Die Elster beauftragte ihre Zofen damit Meggie zu waschen und dann dieses Kleid anzuziehen, kurz darauf verschwand sie und die Zofen bereiteten alles für ein Bad vor. Nun hatte Meggie etwas Zeit um zu trauern.

Tintenflut - Beendet - Where stories live. Discover now