Kapitel 45

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Livia und Tessa waren damit beschäftigt Meggie's Haare zu kämmen und ein Kleid zurecht zu legen, als Meggie das nächste Mal wieder zu Bewusstsein kam. ,,Meggie, du bist wach!" Benommen sah sie sich im Zimmer um, aber außer ihren Zofen war niemand anwesend. Tessa beugte sich über Meggie und half ihr sich etwas aufzusetzen: ,,Wie geht es dir, hast du Durst?" Meggie nickte, bereute es jedoch sofort: ,,Ah, verdammter Mist!" Livia hielt Meggie's Hand fest, als sie versuchen wollte, an der Kette zu ziehen: ,,Nicht, du weißt das es sich dann enger sieht!" Meggie lies ihre Hand wieder sinken: ,,Ja, aber dieser verdammte Schmuck, er ist unerträglich. Es wird Zeit das ich ihn los werde! Wartet, wie lange war ich nicht bei Bewusstsein?" Angespannt sah Meggie die beiden an, während sie dankbar ein Glas Wasser von Tessa entgegen nahm. ,,Zwei Tage, wir werden Morgen nach Ombra aufbrechen." Alarmiert sah Meggie die beiden an: ,,Ich muss in das Zimmer der Natternköpfin, ich konnte das was ich brauche nicht mitnehmen!" Livia und Tessa schüttelten den Kopf: ,,Es stehen Wachen vor der Tür, du darfst dich nicht mehr ohne Begleitung von Basta, der Elster, deiner Schwiegermutter oder Eukarius im Schloss bewegen." Meggie setzte sich noch etwas mehr auf: ,,Dann müsst ihr Helen suchen, sagt ihr das unter dem Bett der Natternköpfin ein Stein liegt der in einem weißen Tuch eingewickelt ist. Ich brauche diesen Stein, bevor wir die Nachtburg verlassen. Ohne diesen Stein kann ich das alles hier nicht beenden." Meggie flüsterte, aus Angst das die Wachen vor der Tür sie hören konnten. Livia nickte während Tessa zur Tür sah: ,,Einer von uns wird sich mit ihr treffen, ich bin mir sicher das wir diesen Stein bald haben werden." Livia sah Tessa zuversichtlich an, worauf hin Tessa zu Meggie sah: ,,Ich werde sehen das ich sie erwische wenn die Natternköpfin zu Mittag ist. Das müsste bald sein, ich gehe Helen suchen, wenn jemand nach mir fragt...." ,,Dann sagen wir das du mir etwas zu essen holst." Meggie nickte Tessa dankbar zu: ,,Ich werde alles tun um euch nicht in Gefahr zu bringen." Tessa legte Meggie entschlossen eine Hand auf ihre: ,,Ich weiß und ich danke dir dafür." Dann drehte Tessa sich um und verließ den Raum.

Nicht lange nachdem Tessa den Raum verlassen hatte, öffnete sich diese wieder und gab den Blick auf Mortola frei. Sie trat ein und schloss hinter sich die Tür wieder. Vor Meggie's Bett blieb sie stehen: ,,Mir wurde zugetragen das du wieder bei Bewusstsein bist, ich wollte mich selbst davon überzeugen. Einen schönen Schmuck hat die Natternköpfin sich da zugelegt. Solch einer währe damals für deine Mutter sehr nützlich gewesen." Die Elster grinste ihr hämisch entgegen: ,,Wag es ja nicht so von meiner Mutter zu reden, ihr hab sie gefangen gehalten und wie eine Sklavin behandelt!" Meggie saß nun aufrecht in ihrem Bett und sah Mortola wütend in die Augen, welche ihrerseits mit der Hand auf den Rahmen des Bettes schlug: ,,Deine Mutter hat gegen die Regeln verstoßen, sie hatte nichts anderes verdient! Du bist genau so ein Quälgeist wie sie und genauso unertragbar. Man sollte eure gesamte Familie aus dem Weg raumen, so das niemand mehr unter eurer Liebe für einander zu ersticken droht. Es ist wirklich wiederlich euch dabei zu zusehen, da wird einem ja schlecht von!" Meggie irnorierte Mortola einfach und sah dann zu Livia: ,,Kannst du mal nach Tessa sehen gehen und ihr sagen das ich vor Hunger fast sterbe." Livia nickte, sie schien erleichtert zu sein dieses Szene verlassen zu können: ,,Natürlich, ich bin schon auf dem Weg, du wirst gleich etwas zu Essen bekommen." Meggie sah Livia nach bis sie den Raum verlassen hatte und wandte sich dann wieder an Mortola: ,,Das ist eure Meinung, die nur recht wenige mit euch teilen werden. Wir sind zwar noch nicht ganz so lange in dieser Welt wie du, dein Sohn, Basta oder die Natternköpfin, aber dennoch achten uns mehr, als euch." Mortola lachte: ,,Wer will den bitte geachtet werden, was bringt einem Achtung wenn Angst doch viel wirksamer bei allen ist." Meggie schüttelte den Kopf: ,,Es gibt immer noch die jenigen die keine Angst vor Leuten wie euch haben und es wird sie auch immer geben. Solange solche Leute existieren ist Angst in den Leuten zu sähen, nur einen kleinen Zeitraum förderlich für euren Rang. Früher oder später erhebt sich sogar die ängstlichste Person gegen euch und dann habt ihr verloren. Wenn ihr eure Karten auf Angst setzt dann ist es nur eine Frage der Zeit bis ihr den Kampf verliert." Mortola blieb einen Augenblick lang still und sah sie abschätzend an: ,,Nun das ist mit Sicherheit so wenn man die Angst an den falschen Stellen zu sähen beginnt. Aber nicht wenn man immer wieder an jeder erdenklichen Stelle die Angst schürt und sich wie ein Feuer ausbreiten lässt." Meggie lächelte Mortola freundlich an: ,,Nun in ein paar Jahren werden wir sehen wer von uns beiden Recht behalten wird, ich werde euch daran erinnern!" Mortola zog eine Augenbraue hoch, lies sich jedoch nichts weiter anmerken. ,,Weshalb ich Ursprünglich hier her gekommen bin, die Natternköpfin bat mich dir auszurichten das wir Morgen in aller frühe nach Ombra aufbrechen werden. Deine Zofen haben bereits die Anweisung alle deine Sachen zu packen. Da du Schwanger bist werden wir nur sehr langsam voran kommen, die Kutsche ist für die Natternköpfin und ihren jüngeren Sohn Ewalt vorgesehen, also wirst du reiten. Du wirst abwechselnt mit Basta und Eukarius reiten, wir sind nicht so unbedacht und geben dir ein eigenes Pferd." Meggie nickte: ,,Das hatte ich von euch ohnehin nicht erwartet. Ich gehe also recht in der Annahme das wir in diesem Fall auch im Wald schlafen werden?" Mortola nickte: ,,Ganz genau, ich bin noch dabei die Natternköpfin zu überreden dich einfach an einen Baum zu binden, damit niemand auf ich achten muss." Meggie legte den Kopf schief: ,,Ich denke ihr unterschätzt mich noch immer." Mortola sah sie abschätzig an: ,,Wie dem auch sei, ich werde jetzt wieder meiner Arbeit nachgehen, wir sehen uns in ein paar Stunden, ihr werdet bei Sonnenaufgang geweckt!" Damit drehte Mortola sich um und verließ den Raum. Meggie bleib nichts weiter übrig als zu warten bis Tessa und Livia wieder kamen, doch zu ihrem Glück waren sie so freundlich gewesen ihr ein Buch auf den Nachttisch zu legen.

Tintenflut - Beendet - Where stories live. Discover now