Kapitel 20

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,,Los iss, ich werde dein Kleid holen, die paar Minuten wirst du wohl stehen können." Dann richtete Mortola sich an den Arzt: ,,Und du passt gefälligst auf das sie ihre Suppe ganz auf isst!" Und dann war auch sie endlich wieder aus dem Raum. Zweifelnd sah Meggie auf die Suppe: ,,Ich habe irgendwie das Gefühl das Mortola mir etwas in die Suppe gemischt hat. Meint ihr, ihr könntent sie entsorgen und mir eine andere bringen ohne das jemand das merkt?" Kurz runzelte er die Stirn, so als würde er gerade ganz angestrengt nachdenken: ,,Meine Nachbarin, eine nette Frau, sie kann Schweigen wie ein Grab, Arbeitet in der Küche. Ich denke sie würde mir diesen gefallen tun, ohne es jemande zu sagen." Meggie nickte: ,,Danke, ich weiß eure Loyalität zu schätzen." lächelnd nahm er ihr den Teller ab und ging aus dem Raum, Meggie war froh wieder alleine zu sein, auch wenn es nur für ein paar Augenblicke sein sollte, aber sie fühlte sich so wohler. Bald darauf kam dann aber schon Mortola, mit einem Hellblau, schwarzen Kleid wieder. Sie legte es am Bettende ab und kam auf sie zu: ,,Na los steh auf, ich hab nicht ewig Zeit." Mortola schlug die Decke weg und nahm sie grob am Arm, was Meggie offen gesagt das Aufstehen etwas erleichterte. Mortola sah sich im Zimmer um: ,,Wo ist der Arzt?" ,,Er holt mir noch etwas Suppe." Meggie zog sich bis auf das Unterkleid aus und ließ sich von Mortola in das Hochzeitskleid helfen. Als Meggie die Hände sinken ließ erschrak sie, das schwarze an ihrem Kleid waren Federn. ,,Es sind echte Nachtigall Federn, schön nicht?" Mortola grinste gehäßig und Meggie sah sie angewiedert an: ,,Ich werde das Kleid zu meiner Hochzeit nicht tragen!" Mortola grinste fies und zog die Schnüren des Korsetts enger als sowieso schon, sodass sie nach Luft schnappen musste: ,,Oh doch das wirst du, oder du stehst nackt vor der Menge, das ist mir egal." Meggie hatte keine andere Wahl, sie wollte nicht vor hunderten von Menschen nackt da stehen, sie würde das Kleid tragen müssen. Prüfend drehte Mortola ihre Runden um Meggie: ,,Den Saum müssen wir noch ein kleines Stück kürzen, ansonsten ist alles Perfekt. Gut zieht es wieder aus." Sie löste die Schnüre und zog Meggie das Kleid über den Kopf. Meggie zog sich wieder das blaue Kleid an das sie getragen hatte und legte sich dann wieder ins Bett. Mortola legte sich das Kleid über den Arm und ging mit einem fießen Ausdruck im Gesicht aus dem Zimmer. Meggie hatte das dumpfe Gefühle das es wegen der Suppe war und fragte sich was sie da drunter gemischt hatte.

Nach einer Weile kam der Arzt wieder zu ihr: ,,Tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber ich habe eine neue Suppe kochen lassen. Mortola soll in den Topf ein Kraut gerürt haben. Meine Bekannte sagt das es verdächtig nach dem Kraut aussah, das ich den Frauen gebe die seid Jahren versuchen ein Kind zu bekommen, es macht sie Fruchtbarer." Und plötzlich war Meggie bewusst warum Mortola so gegrinst hatte: ,,Sie wollen das ich so schnell wie möglich einen Thronerben auf die Welt bringe!" Der Arzt nickte und sah sie mitleidig an: ,,Ich vermute das sie es ab jetz in alles mischen werden was ihr esst. Ich kann nicht alles davon umtauschen und wenn ihr wieder soweit auf den Beinen seid, müsst ihr sicher mit den anderen in der Halle speisen. Spätestens dann komme ich nicht mehr an euer essen ran." Wenn das Stimmte würde sie nicht lange nach der Hochzeit Schwanger sein, das jedoch währe eine Win Win Situation. Die Natternköpfin würde einen Enkel bekommen und für Meggie war es die beste Möglichkeit auf die andere Seite des Waldes zu kommen, zu ihrer Familie. Es war ein Opfer das sie bringen muss, aber es war ein Opfer das sie für ihre Familie gerne bringen würde. ,,Na schön dann werde ich es ab morgen essen, wenn ich Schwanger bin kann ich die Natternköpfin davon überzeugen das man es Violante und meinen Eltern zeigen sollte. Sie wird genehmigen das ich auf die andere Seite gehen darf, natürlich wird sie mich nicht alleine gehen lassen. Wenn wir Glück haben, kommen sie und ihre zwei Bälger mit und im richtigen Moment können wir sie dann schlagen und wir sind wieder frei." Der Arzt sah sie erstaunt an: ,,Das ihr das alles in ein paar Minuten geplant habt." Meggie grinste ihn an: ,,Tja ich bin nun einmal sie Tochter des Eichelhähers und war schon einige male in brenzligen Situationen. Man lernt schnell alles zu über blicken und die bestmögliche Lösung zu finden." Lächelnd nahm Meggie den Löffel in die Hand und fing an endlich etwas zu essen.

Tintenflut - Beendet - Where stories live. Discover now