Kapitel 46

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Livia war als erstes wieder bei Meggie im Zimmer, in ihren Händen hielt sie eine Schüssel mit Suppe und ein Stück Brot. Meggie nahm es dankbar an und sah dann ernst zu Livia auf: ,,Hör zu, es gibt noch einen dritten Stein. Er befindet sich auf dem Nordturm in einem Hohlraum im Boden, such da wo ich immer stehe. Du musst ihn hohlen bevor wir die Burg verlassen, es ist wichtig das wir die beiden Steine unauffällig mit nach Ombra nehmen können." Meggie flüsterte, aus Angst das die Wachen vor ihrer Tür sie hören konnten. Livia sah sie nicht weniger ernst an: ,,Ich werde mein bestes geben, Tessa und ich finden einen Weg die Steine unauffällig mit zu nehmen, versprochen!" Dankbar nickte Meggie: ,,Vielen dank, ich wüsste nicht was ich ohne euch machen würde." Die Tür öffnete sich, aus Furcht das es wieder Mortola, oder gar die Natternköpfin sein könnten, fing Meggie mit gesenkten Kopf an zu essen. ,,Tessa, wie ist es gelaufen?" Meggie sah wieder auf, um in Tessas Gesicht zu blicken. Livia war auf ihre beste Freundin zugetreten und sah sie fragend an. Tessa fing leicht zu grinsen an, die Arme, die sie hinter ihrem Rücken verschränkt hatte, holte sie jetzt nah vorne und zeigte ihnen ein weißes Stoffbündel. ,,Du hast ihn! Ich danke euch, das ist ein großes Risiko das ihr eingeht." Tessa reichte Meggie das Bündel, sofort wickelte Meggie es aus um zu sehen ob es auch der richtige war. Der Stein leuchtete nach wie vor und schien leicht zu pulsieren. ,,Helen und ich hatten Glück, Hans und Gustav haben die Wache vor dem Zimmer der Natternköpfin und außer Helen waren alle anderen Bediensteten der Natternköpfin beschäftigt. So konnten wir schnell und unbemerkt in das Zimmer und den Stein hohlen. Weißt du schon wie wir den Stein unbemerkt mitnehmen wollen?" Meggie schüttelte den Kopf: ,,Nein, leider noch nicht. Das Problem wird sein, das die Natternköpfin meine Sachen kontrollieren lassen wird." Livia sah kurz zu Tessa und dann wieder zu ihr: ,,Was ist wenn wir die Steine zu unseren Sachen legen, jede einen. Unsere Sachen werden bestimmt nicht durchsucht und wir haben auch nicht so viel dabei, es würde nicht auffallen wenn wir es zwischen unsere Kleider stecken." Meggie schüttelte den Kopf: ,,Nein, das ist viel zu gefährlich, wenn sie euch damit erwischt, lässt sie euch Köpfen, das kann ich nicht zulassen!" Tessa verschränkte ihre Arme vor der Brust: ,,Besser wir, als das sie noch länger die Chance hat die Kinder für sich arbeiten zu lassen. Wir müssen alldem endlich ein Ende setzten und das geht nur, wenn du und die Steine unversehrt nach Ombra kommen. Es ist unsere einzige Chance! Wenn du darauf bestehst sie in deinen Sachen zu verstecken, dann kannst du sie ihr gleich in die Hand drücken!" Tessa schien mühe zu haben ihre Stimme gesengt zu halten, Livia warf schon nervöse blicke zur Tür: ,,Hört auf euch zu Streiten, das bringt nichts, als ungewollte Aufmerksamkeit. Meggie, Tessa hat recht, es ist unsere einzige Chance! Entweder die Steine kommen so nach Ombra, oder gar nicht." Meggie seufzte: ,,Na schön, aber wenn die Natternköpfin irgendwelchen verdacht schöpfen sollte, werdet ihr die Steine so schnell ihr könnt los. Merkt euch die Stelle an der ihr sie zurückgelassen habt gut, damit wir sie wiederfinden können." Die beiden nickten: ,,Du kannst dich auf uns verlassen. Jetzt entschuldigt mich bitte, ich werde den letzten Stein hohlen gehen." Damit drehte Livia sich um und verließ den Raum. ,,Iss deine Suppe auf, dann kann ich die Schale wieder weg bringen und den Stein in meinem und Livias Zimmer verstecken." Also aß Meggie schnell ihre Suppe auf und reichte ihre Schüssel an Tessa weiter, die daraufhin, mit dem Stein unter ihrem Kleid, den Raum verließ. Sie wusste das Livia den Stein finden und danach mit dem anderen Stein verstecken würde, ohne noch einmal zu ihr zu kommen. Also drehte Meggie sich auf die Seite und glitt in einen unruhigen Schlaf ab.

Seid gestern Mittag waren sie wieder in Ombra und wohnten mit Capricorn unter einem Dach. Mo und Resa hatten Lazaro seid dem nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen, aus Angst das Capricorn ihn alleine fand und etwas mit ihm machte. Mo wagte noch nicht einmal darüber nachzudenken, was Capricorn alles machen könnte. Gerade war Lazaro bei Farid, Doria, den schwarzen Prinzen, dem Starken Mann, Jakobo und Brianna. Resa, Violante, Staubfinger und er, waren auf einem der Türme und sahen zu wie die Sonne anfing am Horizont aufzusteigen. ,,Was meint ihr wann werden sie hier sein?" Mo drehte sich zu den anderen um. Violante trat einen Schritt auf ihn zu: ,,Nun laut Capricorn sollen sie Morgen hier sein, allerdings weiß ich nicht genau wann." Mo seufzte und drehte sich wieder Richtung Horizont: ,,Ich hoffe nur es geht ihr gut." Resa nahm seine Hand in ihre: ,,Glaube mir, das tun wir alle." Staubfinger trat neben sie: ,,Bald ist alles vorbei und diese Natter endlich vom Erdboden verschwunden!"

Tintenflut - Beendet - Where stories live. Discover now