Kapitel 13

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Als die Kinder dann endlich aneinander gekuschelt schliefen und auch auf dem Deck ruhe eingekehrt war, setzten die Erwachsenen sich ganz nah zu ihr sodass sie flüstern konnten: ,,Also hört zu, sie werden nahe der Burg an Land gehen, sie können nicht riskieren das ich flüchte. Wie ich meinen Vater kenne wird er diese Idee auch schon gehabt haben. Er und die Räuber werden sich dort in den Bäumen verstecken. Wart ihr schon einmal bei der Nachtburg?" Alle schüttelten den Kopf, woraufhin Meggie nickte: ,,Hätte mich auch gewundert. Also am Fuß des Berges, Richtung Meer, ist ein Wald, er bietet guten Schutz. Wir müssen versuchen von denen weg zu kommen und um den berg gehen, dort ist eine Höhle, die die meisten auf der Nachtburg schon wieder vergessen haben. Dort verstecken wir uns bis es dunkel ist und versuchen dann von dort zu verschwinden. Aber das wichtigste ist, wenn es zu einem Kampf kommt müsst ihr mit euren Kindern verschwinden, macht euch keine Sorgen um mich, Ich bin schon einmal lebend aus der Nachtburg gekommen, das schaffe ich auch wieder." Besorgt sahen die Bauern sie an: ,,Seid ihr euch sicher?" ,,Ja, Ihr müsst die Kinder um jeden Preis da weg schaffen, versprecht es mir!" Mit Nachdruck sah sie in die Runde und erntete unsichere blicke. Nach einer Weile schienen alle überzeugt zu sein und sie legten auch schlafen. Weitere vier Tage verbrachten sie auf dem Schiff, bevor Capricorn zu ihnen kam und sagte das sie bald wieder auf Festland treffen würden und auch gleich zu Sicherheit Meggie's Fesseln kontrollierte. Als er wieder weg war, tat eine der Frauen Meggie's Dolch in ihren Ärmel, damit sie die Fesseln lösen konnte wenn der Zeitpunkt da währe.

Auch Mo und die Räuber hatten mittlerweile gehört das Meggie und ein paar andere mit einem Schiff zu der Nachtburg gebracht werden sollten. Vor einem Tag hatten sie in dem Wald vor der Nachtburg ihr Lager bezogen und warteten nun darauf dass das Schiff anlegen würde. Schon zwei hatten hier angelegt, beide jedoch nur mit Stoffen oder Kräutern beladen. Farid und Doria hatten soeben die Wache übernommen. Die Sonne ging gerade am Horizont auf und zeigte die Silhouette eines Schiffes, in ein paar Stunden würde es auch hier anlegen und Mo hoffte inständig das Meggie auf diesem Schiff war. Leise trat Mo an die beiden heran: ,,Ihr spürt es auch oder?" Nachdem beide kurz zusammen gezuckt waren nickten sie, es war ganz klar das Meggie sich auf diesem Schiff befand. Je näher das Schiff kam des so stärker spürten sie die Aura welche Meggie immer umgab. Sie war auf jeden Fall auf diesem Schiff, welches in mittlerweile ungefähr einer Stunde Ankern würde.

Vorsichtig ging Meggie vor den anderen von Bord. Basta stand vor ihr am Ufer, Capricorn folgte mit gut einen Meter Abstand. Neben Basta hatten auch noch geschätzte zehn bis zwölf Gepanzerte auf sie gewartet. ,,Na Prinzessin seid ihr erfreut über euer Empfangs Komitee?" Basta sah ihr spöttisch zu wie sie von Bord ging und neben ihm zum stehen kam. Meggie sah gespielt enttäuscht zurück: ,,Also ich hätte gedacht das jetzt noch ein paar Musiker ein schönes Lied über meinen Vater spielen, schade eigentlich." Aus dem Augenwinkel sah sie wie die Kinder und Erwachsenen leicht lächelten. Auch Basta lachte kurz: ,,Da muss ich euch leider enttäuschen und nun geht, ich hab Hunger!" Spöttisch sah Meggie zu Basta auf während sie sich in Bewegung setzte: ,,Wann hast du eigentlich mal kein Hunger Basta?" Dieser sparte sich die Antwort und lief schweigend neben ihr her, Capricorn auf ihrer anderen Seite. Kurz nachdem sie die Wald Grenze erreicht hatten, halte die Stimme eines Eichelhähers zu ihnen, sofort musste sie grinsen, den es war für sie ganz klar zu erkennen das es der Stärke Mann gewesen war. Nach einem kurzen vorsichtigen umschauen, wobei sie nur ihre Augen bewegte, sahen diese neben Bäumen und zwischen Ästen Gesichter. Meggie hatte gewusst das ihr Vater kommen würde, gleich war es soweit. Doch vorher musste sie Basta und Capricorn ablenken: ,,Sag mal Capricorn, mein guter alter Freund, hast du deine Mutter mit aus den Reich der Toten gebracht, sie war doch immer so nett zu mir?" Mit einem vor Sarkasmus triefenden Blick sah sie zu Capricorn auf, hinter ihr liefen die Bauern mir ihren Kindern, die sollten genug Schutz bieten um die fesseln zu lösen. Vorsichtig holte Meggie ihren Dolch etwas hervor und versuchte die fesseln zu zerschneiden, während sie weiterhin ihren Blick auf Capricorn gerichtet hielt. Genervt sah Capricorn zu ihr: ,,Ja habe ich, du glaubst gar nicht wie sie sich freut für die nächste Zeit ein Auge auf dich haben zu dürfen." Das hatte sie schon befürchtet, jetzt musste nur noch alles glatt gehen. Nur noch ein kleines Stück, dann war die komplette Gruppe von der Nachtburg aus nicht mehr zu sehen und auch ihre fesseln waren fast durch. Fünf Meter noch, das Seil gab mehr nach. Drei Meter, ihre fesseln waren lose, sodass Meggie im richtigen Moment die Hände lösen könnte. Capricorn hatte ihren zweiten Dolch an seinem Gürtel, sie müsste nur schnell zugreifen. Ein Meter, die Blätter raschelten unruhig. Und da war er der tote Winkel: ,,Jetzt." Auf Kommando kammen die Räuber aus ihren verstecken, noch im selben Atemzug schossen ihre Hände nach vorne und eine griff sich den Dolch an Capricorn's Gürtel, die andere fing den Dolch aus ihrem Ärmel auf. Sofort hatten Basta und Capricorn ihre Schwerter gezückt. ,,Wann hab ihr das alles beredet?" Gereizt und wütend sah Capricorn zu ihr herunter, doch Meggie grinste: ,,Mussten wir nicht, wir kennen den anderen sehr gut. Oh euch übrigens auch." Schelmisch grinsend ging Meggie zum Angriff über, sie hatte keine Lust mehr zu reden, handeln war gefragt.

Ob wohl Meggie nur zwei Dolche hatte, schlug sie sich sehr gut. Hier und da mal ein Kratzer aber auch Capricorn und Basta, die schliesslich zwei Schwerter hatten, trugen schon Wunden. Gerade hatte Mo seinen Gegner besiegt und sofort rannte er auf Meggie zu. Um die Bauern zu schützen hatte Staubfinger einen Feuerkreis um sie gezogen und sorgte mit Farid zusammen dafür das es nicht aus ging. Als Mo neben Meggie zu stehen kam, hörte er erst einmal ein erfreutes: ,,Hey Mo, schön das du hier bist." Von seiner Tochter, lächelnd reichte er ihr ein Schwert: ,,Immer doch, das weißt du." Gemeinsam lieferten sie sich also ein verbreitetes Duell mit Basta und Capricorn, wobei Mo sich um Capricorn kümmerte. Leicht entfernten Basta und Meggie sich von ihnen, wobei Meggie zu gewinnen schien. Auch bei ihm und Capricorn schien der Kampf gewonnen, innerhalb weniger Schwerthiebe lag Capricorn vor ihm auf den Boden: ,,Du hast trainiert Zauberzunge!" Gab er scherzhaft von sich, doch Mo ging neben seinem Gesicht in Stellung: ,,Man nennt mich nicht mehr Zauberzunge, hier bin ich der Eichelhäher!" Daraufhin trat Mo Capricorn ins Gesicht, augenblicklich erschlaffte der Körper und Capricorn wurde unmächtig. Erfreut darüber sah Mo sich nach Meggie um, auch sie hatte gleich gewonnen. Mit einem geschickten Ausfallschritt zwang auch Meggie Basta zu Boden: ,,Das ist für meinen Bruder, du mieser kleiner Dreckskerl!" Damit verpasste auch Meggie Basta ein tritt ins Gesicht, wobei Basta bei Meggie kniete. Mo sah sich kurz um, alle Gepanzerten und Weißen lagen auf dem Boden, sie hatten gewonnen. ,,Scheiße!" Meggie hinter ihm flüchte: ,,Mo, das solltest du dir ansehen!" Sofort ging Mo wieder zu seiner Tochter und sah in die Richtung, in welche Meggie zeigte. Von der Nachtburg, kammen bestimmt zwei dutzend Gepanzerte, wenn nicht mehr manche sogar auf Pferden. Meggie reagierte schneller als er: ,,Als erstes müssen die Bauern hier weg!" Mo nickte, schnell pfiff er alle zusammen: ,,Wir teilen uns auf, der Teil bring die Bauern hier weg, geht schon einmal Richtung Ombra. Der Rest kommt mit Meggie und mir, sobald die Gepanzerten uns sehen gehen wir in die andere Richtung. Wir verstecken uns in der Höhle unter der Burg! Okey dann los!"

Tintenflut - Beendet - Where stories live. Discover now