Kapitel 35

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Sie hatten nur noch ein paar Wochen bis sie nach Ombra aufbrechen wollten. Nur noch eine Woche bis ihre Periode überfällig war. Mortola wartete förmlich darauf, nur um der Natternköpfin eine eindeutige Diagnose geben zu können. Meggie brauchte nicht mehr warten, ihr war den ganzen Tag spei übel und ihre weibliche Intuition sagte ihr das sie Schwanger war. In zwei Wochen wollte die Natternköpfin einen Boten zu Violante schicken der ihr ausrichten sollte das sie in einem Monat mit Meggie kommen würde. Sie hatten also noch sechs Wochen bis sie nach Ombra wollten. Sechs Wochen in denen sie die Steine finden mussten. Meggie wusste einfach nicht wo sie mit der Suche anfangen sollte. In der Bibliothek hatte sie nichts gefunden. Sie bezweifelte das die Natternköpfin die Steine in ihrem Zimmer aufbewahren würde, und selbst wenn würde sie dort nicht an sie ran kommen. Meggie wusste nicht nicht einmal wo die Natternköpfin ihr Zimmer hatte, bestimmt in der näher ihres jüngsten Sohnes, Eukarius sollte wissen wo ihr Zimmer lag. Sie würde die Steine nie in die Obhut von Mortola, Capricorn oder Basta geben, nicht wenn sie diese damit kontrollierte. Wo also könnten die Steine sonst noch sein? Versteckt vor aller Augen, wo sie jeder sehen kann aber keiner sie bemerkt? Es würde zu der Natternköpfin passen, aber dafür musste Meggie jedes Zimmer und jeden Teil Mauer dieser Burg untersuchen um sicherzugehen das sie sie nichts übersah. Allein war das ziemlich unmöglich, aber mit der Hilfe von Eukarius und Roman vielleicht zu schaffen. Es war die einzige Möglichkeit die Meggie der Natternköpfin mit ganzen Herzen zutrauen würde. Sie beschloss so schnell wie möglich mit Roman und Eukarius zu sprechen, doch sicherheitshalber sah Meggie sich jeden Zentimeter ihres Zimmers schon einmal genau an. Erst als sie sich sicher sein konnte das die Steine nicht in ihrer Nähe, direckt vor ihrer Nase, versteckt waren, verließ die ihr Zimmer. Auf dem Weg zu Romans Arbeitszimmer ging sie langsam und sah sich die Wände an, suchte nach Auffälligkeiten. Meggie vermutete das sie wahrscheinlich in der Nähe des großen Saals oder dem Schlafgemach der Natternköpfin sein würden. Es gab immer noch Bereiche der Burg an denen Meggie keinen Zutritt hatte, dort mussten Roman und Eukarius suchen, den rest würde Meggie übernehmen, so gut es ging auf jeden Fall.

Als Meggie bei Roman ankam saß dieser angestrengt über einem Blatt Papier. Er schien sie erst nicht zu bemerken, auch nicht als Meggie die Tür wieder hinter sich schloss. Vorsichtig trat sie an ihn heran: ,,Roman?" Er zuckte zusammen und sah wie ein aufgeschrecktes Reh nach oben. Roman atmete erleichtert auf als er sie sah: ,,Ah du bist es, geht es dir nicht gut?" Besorgt sah er sie an und stand auf. Er legte seine Hände auf ihre Schultern: ,,Du bist recht blass um die Nase Meggie." Sie nickte, Meggie hatte den ganzen Morgen damit verbracht sich die Seele aus den Leib zu Kotzen: ,,Ich weiß aber deswegen bin ich nicht hier. Können wir ungestört reden?" Sie senkte ihre Stimme und sah sich im Raum um, konnte aber nichts verdächtiges sehen. Roman nickte und drückte sie auf einen der Stühle, die um seinen Tisch standen: ,,Ja, keiner kann uns hören." Meggie nickte und klärte ihn über die Todessteine und ihre Vermutung auf: ,, ... Keiner darf mitbekommen das wir etwas suchen, kannst und willst du mir helfen? Ich weiß es ist viel verlangt, aber alleine würde ich es niemals bis zu der Abreise nach Ombra schaffen. Kann ich auf dich zählen?" Roman nickte und sah sie lächelnd an: ,,Ich werde tun was ich kann um dir zu helfen, versprochen." Dankbar stand Meggie auf und umarmte Roman über den Tisch Hinweg: ,,Vielen dank, damit kommen wir ihrem Sturz schon ein Stück näher. Ich werde jetzt Eukarius suchen und ihn bitten zu helfen." Roman nickte und setzte sich wieder auf seinen Platz hinter den Schreibtisch, an seine Papiere: ,,Sag mir bescheid wenn er hilft, dann weiß ich vor wem ich mich nicht verstecken muss." Meggie nickte und schloss die Tür wieder hinter sich.

Wie gedacht fand Meggie Eukarius im Garten, als er sie sah kam er lächelnd auf sie zu, die Wirkung des Krauts war deutlich zu spüren. Er legte seine Hände an ihre Hüften: ,,Schön das du hier bist, wie geht es dir?" Besorgt sah er sie an: ,,Mir ist schlecht, aber an sonsten geht es mir gut." Meggie sah sich vorsichtig um: ,,Las uns wohin gehen, wo uns keiner hören kann." Eukarius nickte, nahm ihre Hand und machte sich mit ihr auf den Weg zum Nordturm. Auf den Weg dorthin hielt Meggie die Augen auf, sah jedoch wieder nichts auffälliges. Auf dem Nordturm angekommen versicherte sie sich das niemand anderes dort war und erzählte ihm dann von ihren Vermutungen: ,, ... Also, hilfst du mir?" Er sah in die Ferne, nickte dann aber: ,,Klar, ich werde mir den Trakt ansehen in dem mein Bruder und meine Mutter wohnen. Ich bin am unverdächtigsten wenn sie mich sehen." Dankbar drückte Meggie ihm einen Kuss auf den Mund, lächelnd erwiderte er den Kuss und legte seine Hände an Buch und Rücken: ,,Ich freue mich schon auf unser Kind." Meggie hatte ein komisches Gefühl als er es sagte, wegen dem wie er es sagte.

Tintenflut - Beendet - Where stories live. Discover now