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Die Worte aus Sophias Mund wollten nicht so recht in meinen Kopf. Zumindest wollte mein Gehirn diese Tatsache nicht wirklich akzeptieren. Sie war schwanger? Was bedeutete das nun für uns alle? Würde Sophia aufhören zu studieren? Aber natürlich würde sie das.

"Oh mein Gott, echt jetzt?", meldete sich Joleen als erste von uns beiden zu Wort. Ich schaute zu Sophia, die ihren Mund zu einem leichten Lächeln geformt hatte. "Ja", bestätigte sie nochmal Joleens Frage. "Herzlichen Glückwunsch", rief Joleen und fiel der Blondine um den Hals.

Als sich Joleen wieder gelöst hatte, musste Sophia lachen. "Ja, anscheinend bin ich schwanger", wiederholte sie sich erneut und sah nun mich an. "Was sagst du Chrissy?", fragte sie mich. Ich seufzte und umarmte Sophia ganz fest.

"Ich freue mich so für dich und Jayden", flüsterte ich ihr ins Ohr und meine beste Freundin kicherte. "Danke Chrissy, das bedeutet mir viel", sagte sie und drückte mich fester. "Es wird sich nichts ändern, versprochen. Das kommende Semester werde ich noch studieren und im Wohnheim mit dir wohnen. In der Zwischenzeit werden Jayden und ich uns nach einer Wohnung umsehen", versicherte mir Sophia.

Wir lösten uns aus der Umarmung und sahen uns gegenseitig an. "Lass uns doch nach Hause gehen, oder? Der Tag ist schon lange genug. Ich brauche dringend mein Bett", lachte die Blondine und ich nickte zustimmend.

Zu sechst machten wir uns auf den Weg zurück zum Campus, wo sich unsere Wege dann trennten. Joleen kehrte in Dannys Wohnung zurück, Danny machte sich mit Jess auf den Weg zu ihr nach Hause und Jayden begleitete mich und Sophia noch zum Wohnheim, wo er sich innig bei Sophia verabschiedete, bevor er zu seinem Verbindungshaus ging.

Als Sophia und ich dann endlich alleine waren, sah ich sie abwartend an. "Wie gehts dir mit der Sache? Immerhin hast du heute erfahren, dass du schwanger bist. Dein ganzes Leben wird sich verändern, ist dir das klar?", fragte ich sie und ließ mich auf mein Bett fallen.

Sophia schaute von der anderen Seite des Zimmers zu mir und ließ einen lauten Seufzer aus. "Soll ich ehrlich zu dir sein?" Sophia wartete war nicht auf eine Antwort von mir ab, sondern sprach gleich weiter: "Als mir der Arzt gesagt hat, dass ich schwanger bin, da hatte ich panische Angst. Die hab ich immer noch. Verdammt Chrissy, ich bin zweiundzwanzig Jahre alt. Ich bin noch mitten in meinem Studium und hatte nicht vor, Kinder zu bekommen, bevor ich dreißig bin."

Sophia pausierte kurz und holte tief Luft. In dieser Zeit ließ ich die Worte von ihr auf mich wirken und überlegte, was das für sie bedeuten musste.

"Aber das Leben spielt nun mal nicht so, wie wir es gerne hätten und so kommt es für mich halt anders, als ich geplant habe. Ich liebe dieses Baby schon jetzt und das, obwohl es erst ein kleines Würmchen ist. Das habe ich seit dem Augenblick getan, indem mir mitgeteilt wurde, dass ich schwanger bin", gestand sie mir und ich merkte, wie ihre Stimme dabei bebte.

Ich überlegte nicht lange und durchquerte das Zimmer, um mich neben sie zu setzen und nahm dabei ihre Hand in meine. Sie war meine beste Freundin und ich würde ihr helfen, egal was sie brauchte.

"Es wird wahrscheinlich eine riesige Umstellung für uns alle sein. Vor allem aber für Jayden und für mich. Aber ich möchte das schaffen. Ich will diesem Baby ein gutes Leben ermöglichen. Jayden und ich lieben uns und ich könnte mir keinen besseren Vater für das Kind vorstellen. Wir werden das auf die Reihe kriegen", meinte sie und ich wusste nicht recht, ob sie das eher zu sich selbst sagte, oder zu mir.

"Da bin ich mir sicher, Sophia. Und ich werde dir helfen", versicherte ich ihr. Meine beste Freundin sah mich an und lächelte sanft. Ihre Augen glitzerten von dem Tränenfilm, der sich auf ihnen gesammelt hatte. "Danke", sagte sie und legte ihren Kopf auf meine Schulter.

CheatedWhere stories live. Discover now