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Bitte bis zum Ende lesen, ich habe etwas zu sagen!!!

Vollkommen überfordert, wie ich mit der Situation umgehen sollte, schob ich Joleen zu meinem Bett und setzte sie erst einmal nieder. Sie heulte in mein T-Shirt und hatte wahrscheinlich nicht einmal mitbekommen, wie sie aufs Bett gekommen war.

Auch Sophia war nun aus dem Badezimmer gekommen und schaute mich fragend an. Ich warf ihr einen ebenso unwissenden Blick zu, wie sie mir. Was war bloß passiert, dass Joleen so aufgelöst war?

"Was ist denn los?", fragte Sophia vorsichtig und setzte sich neben mich. Sie strich Joleen behutsam über den Rücken, doch diese war vollkommen aufgelöst und bekam wahrscheinlich nicht einmal mit, dass sie angesprochen wurde.

"Okay Joleen, jetzt beruhig dich einmal und dann sag uns, was passiert ist", sagte ich nun und drückte sie von mir weg. "Es ist ein Desaster. Ich bin so bescheuert", krächzte Joleen, da sie kaum mehr eine Stimme hatte.

"Erklär uns doch einmal, was passiert ist. Wir haben ja keine Ahnung", meinte Sophia. Doch Joleen brach wieder in Tränen aus und konnte nicht richtig sprechen. Das musste ja wirklich schlimm sein, was da passiert war. Noch schlimmer, als die Trennung von Adam?

"Okay, so wird das nichts", seufzte ich und stand vom Bett auf. "Ich hol dir eine Tasse Tee und die wirst du austrinken. Und dann wirst du uns erzählen, was passiert ist, weil dieses Gestotter ist ja nicht zum Aushalten", machte ich ihr klar.

Joleen sah auf und schaute mich mit großen Augen an. "Ja, du brauchst mich nicht so anzuschauen. Es ist irgendwas passiert, aber wir können dich nicht aufmuntern, wenn wir erst gar nicht wissen was los ist und du nur rumheulst ", erklärte ich ihr und verließ das Zimmer, um ihr einen Früchtetee zu holen.

Im Gemeinschaftsraum begegnete ich niemand, was aber auch nicht verwundernd war, denn viele Studenten waren über die Weihnachtsferien bei ihrer Familie. Also konnte ich auch in Ruhe den Tee für Joleen zubereiten.

Wieder in unserem Zimmer zurück sah Joleen schon wesentlich besser aus, als vorher. Anscheinend hatte es Sophia geschafft, sie zu beruhigen. Ich reichte ihr den Tee und setzte mich neben Joleen.

"Also, erzähl schon", forderte ich sie auf.

Joleen seufzte und schaute in die Tasse. "Wo soll ich da am besten anfangen?", fragte sie. "Am besten, am Anfang."

"Also gestern, da war ich ja noch nach dem Essen mit deinen Eltern mit meinen Studienfreunden aus Standford feiern. Wir waren in irgendeinem echt coolen Club auf der Upper East Side und ich habe mich echt gut amüsiert", begann sie zu erzählen.

"Okay gut, du hast echt gut gefeiert, aber was ist noch passiert?", fragte Sophia. "Naja, Rob, einer, mit dem ich schon von Anfang an gut verstehe hat mich richtig abgefüllt. Ich meine, sie wussten alle, dass das mit Adam aus ist und deshalb wollten sie mich aufmuntern", erklärte uns Joleen.

"Wie? Ich dachte, dir geht es wieder besser. Immerhin hat es so ausgesehen, als würdest du damit klarkommen, dass es aus ist zwischen dir und Adam", kam es schnell von mir - zu schnell meiner Meinung nach.

Doch glücklicherweise schienen das meine beiden Freundinnen nicht bemerkt zu haben, denn Joleen hatte gerade andere Probleme, als über meine Handlungen nachzudenken und Sophia war damit beschäftigt, Joleen zu trösten.

"Komm schon Chrissy!", rief sie und schaute mich mit ihren verheulten braunen Augen an. "Das ist gerade ein Monat her. Ich habe ihn wirklich geliebt, besser gesagt ich liebe ihn immer noch."

Das hatte gesessen. Man hörte es nun mal nicht gerne, wenn ein anderes Mädchen zugab, dass es Gefühle für deinen Freund hatte. Doch all das war nichts im Vergleich zu den Schuldgefühlen, die mich in diesem Moment wieder plagten. Ob sie jemals aufhören würden?

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