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In diesem Moment warf ich all meine Vorsätze über den Haufen und ließ mich auf der Couch nieder. Das konnte doch nicht wahr sein.

"Ich hab die DVDs gefunden, Joleen hat sie...". Adam stoppte mitten im Satz, als er die Bilder im Fernsehen sah.

"Wir geben Ihnen Entwarnung, wenn das Unwetter vorbei ist, aber vorerst sollten Sie sicher in Ihrer Wohnung bleiben", sprach der Reporter in den Nachrichten, aber ich hörte nicht mehr genau hin.

Adam ließ sich neben mich fallen und atmete tief durch.

"Ich... dann gehe ich einfach... zu Fuß", stotterte ich. "Bist du wahnsinnig?", fragte mich Adam. "Du kannst doch jetzt nicht mehr raus gehen. Hast du den Reporter nicht gehört?", rief er. "Doch, aber was bleibt mir anders übrig? Ich muss zu Joleen und Sophia, sie machen sich doch Sorgen", meinte ich.

Ich stand auf und wollte meine Stiefel anziehen, doch Adam hielt mich auf. "Verdammt, ich finde es ja auch nicht gerade super, dass wir jetzt hier eingeschlossen sind, aber du kannst da verdammt nochmal nicht raus, es hat Windstärke 10, oder was weiß ich", hielt mich Adam davon ab, doch mir blieb nur eine bestimmte Stelle im Kopf.

"Was hast du gerade gesagt?", fragte ich. "Es hat Windstärke 10", wiederholte Adam sich. "Nein, du hast gesagt, dass du es nicht toll findest, mit mir hier eingeschlossen zu sein", sagte ich, noch erstaunlich ruhig.

Adam schüttelte den Kopf. "So hab ich das doch gar nicht gemeint. Bitte bleib hier. Du kannst Sophia und Joleen anrufen und ihnen Bescheid geben, dass du in Sicherheit bist, aber tu mir den Gefallen und geh da nicht hinaus. Der Sturm würde dich wegblasen", flehte er mich an.

Ich überlegte kurz. Er hatte ja Recht. Ich konnte da nicht raus. Das Unwetter war wirklich schlimm, das hatte man ja schon auf den Bildern in D.C. gesehen. Ich entriss mich also aus Adams Griff und zog meine Jacke aus.

Adam entspannte sich und ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Ich suchte währenddessen Sophias Nummer in meinen Kontakten und rief sie an.

"Oh Gott Süße, bitte sag mir, dass du wo drinnen bist", meldete sie sich sofort. "Ich bin bei Adam, keine Sorge", informierte ich sie. "Wo ist sie?", hörte ich Joleens Stimme im Hintergrund. "Bei Adam", rief meine beste Freundin. "Ich mach auf Lautsprecher", fügte sie hinzu.

"Chrissy, du kannst dir gerne Klamotten von mir leihen, wenn sie dir passen, das ist überhaupt kein Problem", sagte Joleen. Ich bedankte mich bei ihr, aber ich bezweifelte, dass mir ihre Sachen passten, denn ich war doch ein Stück kleiner, als Joleen aber zur Not würde es schon gehen.

"Ihr dürft, wenn ihr Hunger habt, von meinem Keksvorrat essen", erlaubte ich ihnen. "Danke Süße. Hast du wenigstens die Cupcakes, damit du und Adam nicht verhungert?", fragte Sophia. "Dort gibt es sowieso Zimmerservice und Adam hat glaub ich noch genug Essen", meinte Joleen. "Okay, dann ist gut", kam es erleichtert von Sophia. "Okay, ich leg dann wieder auf. Wir holen das mit dem Mädelsabend einfach nach", versprach ich. "Ist gut. Wir melden uns morgen wieder", sagte Sophia und legte dann auf.

Ich steckte mein Handy wieder ein und ging zu Adam in die große Küche. "Ich hab Joleen und Sophia Bescheid gesagt", murmelte ich und setzte mich auf einen der Barhocker. Adam nickte und schenkte zwei Gläser mit Wasser ein. Eines reichte er mir und ich nahm es dankend an.

Dann schwiegen wir uns weiterhin an. Was sollten wir denn großartig sagen? Ich bezweifelte, dass Adam den Streit von Dienstag vergessen hatte.

"Wir können uns nicht ewig anschweigen", seufzte er schließlich. "Ich weiß", gab ich zu. "Chrissy, ich...", begann er, doch brach ab. "Können wir nicht darüber reden?", fragte ich ihn. "Bitte", fügte ich noch flehend hinzu. Adam nickte zögerlich und ging an mir vorbei ins Wohnzimmer.

CheatedOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz