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Die Tage nachdem heraus gekommen war, dass Joleen doch nicht schwanger war, waren die Schönsten seit langer Zeit mal wieder. Ich war komplett glücklich und musste mir über nichts Sorgen machen.

Und heute war Silvester, was bedeutete, dass ich den Abend mit Adam verbringen würde. Was konnte es Besseres geben, als das neue Jahr mit dem Menschen zu beginnen, den man am meisten liebte? Richtig, nichts.

Ich war im Moment zwar noch im Wohnheim, denn ich würde erst so um sechs bei Adam sein, aber die Zeit bis dahin genoss ich mit Sophia.

"Und du bist dir wirklich sicher, heute nicht mit Joleen und mir zu feiern?", fragte Sophia schon zum zehnten Mal. "Ja bin ich. Und es tut mir ja auch wirklich leid, aber ich habe schon vorher wo anders zugesagt, bevor du mich gefragt hast", entschuldigte ich mich bei ihr.

"Ist ja wirklich kein Problem, aber du musst mir versprechen, mich um Mitternacht anzurufen", forderte Sophia und hob einen Zeigefinger in die Höhe. "Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich dich anrufen werde", versicherte ich ihr. "Gut, dann hätten wir das jetzt geklärt", meinte Sophia zufrieden und ließ sich neben mich auf mein Bett fallen.

"Wann fahren du und Jayden eigentlich zu seiner Familie Ski fahren?", wollte ich wissen. "Im Februar wahrscheinlich und ich habe immer noch so furchtbare Angst davor. Ich kann das doch nicht und werde mich so etwas von vor seiner Familie blamieren. Ich meine, die wohnen in Kanada. Bei einem Skigebiet. Da ist es doch klar, dass die das können und dann komme ich daher und stürze wahrscheinlich alle fünf Meter", dramatisierte meine beste Freundin.

Ich musste lachen, auch wenn ich dafür einen bösen Blick von der Blondine erntete. "Sorry", sagte ich kleinlaut und lächelte sie an. "Aber ich glaube nicht, dass du dich so wahnsinnig blamieren wirst. Immerhin wirst du es nach einiger Zeit können", munterte ich sie auf. "Ja, am Ende des Urlaubes", stöhnte Sophia und hob ihre Arme in die Höhe.

"Aber egal. Bis dahin ist ja noch zum Glück Zeit. Ich will mir nicht schon jetzt den Kopf darüber zerbrechen, wie ich mich dort dann vor allen verstecken soll, weil ich mich so blöd anstelle."

"Sophia, das ist in gut einem Monat, so lange Zeit hast du nicht mehr", erinnerte ich sie. "Na und? Heute ist Silvester, da will ich ins neue Jahr feiern", teilte sie mir mit und grinste mich breit an.

"Wenn schon nicht dein Weihnachten gut gelaufen ist, dann soll dein Silvester toll werden, was?", neckte ich. Sophia schüttelte den Kopf. "Naja, bis auf diesen, sagen wir mal Zwischenfall, war mein Weihnachten dieses Jahr eigentlich schön, oder etwa nicht?", wollte sie wissen.

Ich runzelte die Stirn. Nachdem ich dann abgehauen war, als wir vom Frauenarzt heraus kamen, war ich nicht mehr bei den Anderen gewesen. Erst am nächsten Tag wieder. Also hatte ich gar nicht mehr mit ihnen mitfeiern können.

"Achso, ich habe ja ganz vergessen, dass du am 26. dann ja gar nicht mehr dabei warst", kam es Sophia wieder in den Sinn, als sie meinen verwirrten Blick bemerkt hatte. "Wo warst du da eigentlich? Du warst nach dem Frauenarzttermin so plötzlich weg und ich bin noch nicht dazu gekommen, dich zu fragen", bemerkte sie beiläufig.

"Ähm...", entkam es mir. Was sollte ich denn jetzt sagen? Dieser Vorfall von vor ein paar Tagen hatte mir eigentlich gezeigt, dass ich mir noch ein wenig Zeit lassen sollte, um endlich die Wahrheit zu sagen.

Ja, ich hatte mir im Grunde schon genug Zeit gelassen, aber ich konnte das jetzt einfach nicht. Ich war in diesem Moment so glücklich, wie noch nie und das wollte ich nicht einfach wegwerfen.

Ich überlegte fieberhaft, was ich Sophia antworten sollte, doch mir fiel beim besten Willen nichts ein. Ich hatte mir nicht einmal vorher eine Ausrede überlegt, was ich normalerweise immer tat, wenn ich kurzfristig bei Adam war.

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