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Neuer Tag, neues Glück. Naja über das Glück konnten wir diskutieren, denn ich war ja bekanntlich ein ganz schöner Pechvogel.

Eingepackt wie im ärgsten Winter stand ich nun vorm Hotel meiner Eltern und wartete auf Sophia. Warum ich nicht einfach hineinging? Darauf wusste ich selbst nicht mal eine Antwort, deshalb fror ich mir jetzt den Arsch ab und wartete darauf, dass Sophia endlich kam.

Meine Eltern müssten aber auch gleich hier sein, denn ich hatte ihnen gestern noch geschrieben, dass wir uns früher treffen würden, damit wir zeitig genug bei der Freiheitsstatue sein konnten.

Ich wurde hellhörig, als ich Sophias Lachen wahrnahm. Sie dürfte gerade die Treppen von der U-Bahn hinaufgehen. Und das war dann auch so, denn kurz darauf sah ich auch schon ihren blonden Haarschopf, daneben war Joleen.

Ich begrüßte meine beiden Freundinnen mit einer Umarmung. "Guten Morgen Chrissy, ich hoffe es macht nichts, dass Joleen mit ist", sagte Sophia sofort. "Ach quatsch. Natürlich darf Joleen mit", sagte ich und lächelte die beiden an.

"Ich kann heute eh nicht bis am Abend dabei sein, denn ein paar Studienkollegen aus Stanford kommen her und wir treffen uns", erklärte uns die Brünette. "Ich denke nicht, dass wir heute Abend noch großartig was machen werden", meinte ich und drehte mich zum Eingang des Hotels.

Gerade in dem Moment sah ich meine Eltern rauskommen. "Guten Morgen Mädels. Schön, dass ihr uns Gesellschaft leistet", begrüßte sie meine Mum.

"Wegen Donnerstag", begann meine Mum, als wir alle in der U-Bahn in Richtung Long Island saßen. "Joe und ich haben eine Bitte an euch. Wir würden gerne zum Abschied Essen gehen. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne dabei sein. Chrissy wird ja sowieso mitkommen, aber ihr seid auch herzlich eingeladen", sagte Mum und lächelte Joleen und Sophia an.

"Oh, das ist echt nett. Wir kommen gern mit", kam es wie aus der Pistole geschossen von beiden gleichzeitig. Die beiden sahen sich an und begannen schallend zu lachen.

Ich bemerkte, wie die anderen Fahrgäste schon schräg schauten, aber schmunzelte amüsiert. Wenn sie mit Joleen und Sophia in der U-Bahn fuhren, dann mussten sie mit sowas klarkommen.

Sophia, Joleen und ich waren schon immer sehr auffallend gewesen. Wenn wir drei zusammen waren, dann waren wir am lautesten von allen. Sei es in der Schule, oder beim Feiern, oder bei was auch immer. Wo wir drei waren, war immer Lärm.

Mum und Dad sahen das aber genauso, wie ich gerade. Sie störte das Gegackere von meinen beiden besten Freundinnen nicht im Geringsten.

"Okay, ich denke, wir sollten etwas leiser sein, die Leute schauen schon", meinte Sophia und stupste Joleen in die Seite. "Ist mir doch egal, dass die Leute uns schon anschauen. Kennen die mich? Nein", sagte sie trocken und musste schon wieder lachen.

Naja, von ein paar Fahrgästen bekam Joleen doch ein paar sehr böse Blicke zugeworfen, aber im Grunde hatte sie Recht. Es kannte sie niemand von denen. New York war so groß, da konnte es ihr egal sein, wie sie sich in der Öffentlichkeit verhielt.

Auch danach unterhielten wir uns richtig gut. Wir verpassten sogar beinahe die Station, wo wir raus mussten. Ich hatte nicht einmal auf die Lautsprecherdurchsage geachtet, denn es wird ja jede Station angesagt. Erst als Sophia meinte, dass wir da doch raus müssten, waren wir alle aufgesprungen und aus der U-Bahn gehetzt.

Und nun standen wir an der Bushaltestelle, denn wir mussten noch ein paar Stationen mit dem Bus fahren, bis wir bei der Freiheitsstatue ankamen.

Aber auch das war kein Problem und nun standen wir vor der berühmtesten New Yorker Sehenswürdigkeit. Vor der Freiheitsstatue. Ich musste zugeben, dass sie mich schon sehr beeindruckte.

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