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Wir blieben noch eine Weile draußen am Flur sitzen und redeten kein Wort draußen sitzen, bevor wir wieder zu den anderen hineingingen. In solchen Momenten wie jetzt war ich Sophia einfach nur dankbar, dass sie mir nicht Druck machte, ihr etwas zu erzählen.

Als wir wieder hineinkamen, hatte Adam den Arm von Joleens Schultern genommen und trank gerade aus seinem Becher, der mit Cola gefüllt war. Ich ließ mich diesmal weiter von ihm weg, wenn das in dem Zimmer überhaupt möglich war, nieder, weil mich das vorher mit Joleen ein wenig runtergezogen hatte.

Er sah mich kurz mit besorgten Blick an, doch ich schaute weg. Wenn ich in seine Augen gesehen hätte, dann wäre ich in Tränen ausgebrochen und das brauchte ich nun wirklich nicht. Vor allem, weil ich ahnte, dass ich irgendwann heute wieder heulen würde.

"Okay, lasst uns langsam wegräumen und dann zum Campus gehen, ich denke, die Party ist schon im vollen Gange", meinte Jayden. "Ich dachte, ihr wolltet im elf hingehen", kam es von Joleen. "Ja, aber die halbe Stunde macht auch nichts mehr aus. Bis wir hier alles sauber haben, dauert es ja auch noch ein bisschen", erklärte Sophia entschieden.

Alle halfen mit und so schafften wir es relativ schnell, das Chaos beseitigt zu haben. Ich schnappte mir eine kleine Tasche, gab da mein Handy, Schlüssel, Geld und meinen Studentenausweis hinein. Es war diesmal keine private Party, sondern eine öffentliche, wo wir Studenten zwar keinen Eintritt zahlen mussten, aber die Getränke waren nicht kostenlos.

Draußen bereute ich es sofort, mir keine Jacke mitgenommen zu haben, oder zumindest keine Weste. "Scheiße, ist das kalt", murmelte ich. "Komm schnell, im Zelt ist es eh beheizt", meinte Sophia. "Ach ja?". Ich hob eine Augenbraue hoch. "Ja, Danny ist schon dort, er hat mir das vorher geschrieben", berichtete sie.

Meine Nervosität stieg immer weiter an. Ich würde Danny wieder begegnen. Gut, es war eine riesen Party, da konnte er schnell mal unter den Leuten verschwinden, das hieß, wir würden uns heute vermutlich auch nicht aussprechen können oder überhaupt miteinander reden.

Meine Schritte hatten sich inzwischen so sehr verlangsamt, dass ich ganz hinten den anderen folgte. Ich straffte mich und lief ganz nach vorne, wieder zu Sophia, die geradewegs auf das große Zelt am Unicampus zusteuerte.

"Wir sind da", rief sie aufgeregt. "Siehst du Adam, da sind noch ein paar andere Langweiler, wie du", zog Joleen ihren Freund auf, weil dieser ja kein Kostüm anhatte. "Könntest du dich bitte anstellen? Die Schlange vor dem Eingang sieht lange aus", meinte dieser genervt. Joleen verdrehte die Augen und holte ihre Geldbörse heraus, um dem Türsteher den Eintritt zu zahlen.

Sophia, Jayden und ich hatten es da einfacher. Wir mussten nur unseren Studentenausweis herzeigen und durften hinein.

Im Zelt war es wirklich um einiges wärmer als draußen. Überall waren Heizstrahler angebracht, die mich nicht frieren ließen. Ein Spaß würde es dann nur, wenn wir zurück zum Wohnheim mussten.

"Da drüben ist Danny", rief Sophia und stürmte zu ihrem Bruder, der bei ein paar anderen Studenten stand und sich mit ihnen unterhielt - eine davon war auch die Blondine von der Party damals. Adam und ich blieben regungslos stehen. Was sollten wir denn großartiges machen? Danny war schließlich mehr als nur enttäuscht von uns und wir wollten wohl beide eine unangenehme Situation zwischen uns dreien vermeiden.

Sophia winkte uns her, also setzten wir uns unsicher in Bewegung. Mit jedem Schritt, den ich in Richtung Danny machte, verlangsamte ich mein Tempo. Aber nicht nur ich hatte Panik davor, ihm gegenüber zu treten. Auch Adam wirkte verunsichert.

Als wir dann bei den anderen waren, die Danny innig begrüßte, wurde ich bitter enttäuscht. Danny würdigte mich nicht mal eines Blickes. Er schaute gekonnt an mir vorbei und genauso war es bei Adam.

CheatedTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon