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Mit Danny gemeinsam fuhren wir mit der U-Bahn zu Adams Penthouse. Ich wusste ja mittlerweile schon auswendig, bei welcher Station wir aussteigen mussten. Deshalb war ich auch die erste, die aufstand.

"Müssen wir nicht noch eine Station weiter fahren?", fragte Danny. "Nein, hier müssen wir raus", antwortete ich und er zuckte mit den Schultern. Obwohl sie sich leise unterhielten, schnappte ich doch ein paar Worte der beiden auf. Aber ich ignorierte sie gekonnt.

"Kommt Jayden eigentlich auch noch?", erkundigte ich mich stattdessen, da Sophias Freund gar nicht mit uns mitgefahren war. "Ja, aber er hat noch was zu tun. Er kommt später nach", erklärte sie mir und lächelte mich sanft an.

Bei Adams Penthouse angekommen begegneten wir dem seltsamen Portier, den ich überhaupt nicht leiden konnte. Er starrte mich natürlich an. Mich interessierte es nun wirklich, was er sich gerade dachte. Immerhin wusste er Bescheid, dass ich Adams Exfreundin war. Wir hatten uns schließlich nicht nur einmal in der Lobby geküsst.

Wir fuhren ganz hoch in den Stock von Adams Wohnung und als wir an der Wohnungstür klingelten überkam mich plötzlich der Drang, wegzulaufen. Ich war gerade dabei mich umzudrehen, als mich Danny und Sophia aufhielten.

"Zeig bitte kein Gefühl der Schwäche. Du beweist diesem Mistkerl heute, dass er es nicht wert ist, dass du um ihn weinst", machte mir Sophia Mut und ich sah sie unsicher an. Ich wollte gerade etwas sagen, als die Tür auf ging und Adam vor uns stand.

"Freut mich, dass ihr gekommen seid", begrüßte er uns gut gelaunt. Sophia hatte die Arme vor der Brust verschränkt und ging an ihm vorbei. Danny sagte ebenfalls nichts darauf und zog mich an Adam vorbei.

Zögernd ging ich in Richtung Wohnzimmer und als ich dann in dem großen Raum stand, wo so viel passiert war, musste ich mich an Danny festhalten. Ich war froh, dass er noch neben mir stand und mich nicht alleine gelassen hatte.

"Ich will wieder gehen", flüsterte ich ihm zu. "Wir bleiben nicht lange, versprochen?", kam es leise von Danny. Ich seufzte und nickte anschließend. Wirklich erfreut darüber war ich nicht, aber ich konnte nichts anderes machen.

"Da seid ihr ja endlich", hörte ich Joleen auch schon laut rufen, die uns breit grinsend entgegen kam. "In der Küche steht ein riesiges Buffet, das ich hergerichtet habe. Ihr dürft euch nehmen, was auch immer ihr wollt", teilte sie uns mit, bevor sie Danny und mich in eine feste Umarmung zog.

"Ich muss nur wieder weiter die anderen Gäste warten", kicherte sie und ließ uns wie zwei begossene Pudel mitten im Wohnzimmer stehen. Sophia gesellte sich auch wieder zu uns und verdrehte die Augen.

"Also ich weiß echt nicht, für was die so einen großen Aufwand betreiben. Wenn die ihre Beziehung feiern, dann brauchen die das meiner Meinung nach nicht machen. Wer nimmt sich auch einen Typen wieder zurück? Das ist wie ein aufgewärmtes Essen, das schmeckt auch nicht mehr gut", meinte Sophia genervt und ließ ihren Blick durch die Wohnung schleifen.

Auch ich sah mich um und mein Blick blieb bei dem großen schwarzen Flügel hängen. Vorsichtig steuerte ich darauf zu und setzte mich auf den Hocker. Meine Finger glitten über die Abdeckung der Tasten und mich juckte es, zu spielen, doch ich durfte meinem Drang nicht nachgeben.

"Der ist richtig schön, nicht wahr. Ich wusste, dass er dir gefallen wird. Adam hat ihn von irgendeinem Verwandten geerbt oder so", hörte ich Joleens Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und schaute in ihre braunen Augen, die mich treuherzig anblickten.

"Du willst spielen, stimmts?", fragte sie mich. Zögernd nickte ich. Sie kannte mich einfach zu gut und auch, wenn ich ihr im Moment am Liebsten aus dem Weg gehen würde, so war ich froh, sie zu haben. Immerhin war Joleen meine längste Freundin und würde mir immer viel bedeuten.

CheatedWhere stories live. Discover now