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Am nächsten Morgen war ich erstaunlich gut ausgeschlafen. Jedoch kam kurz darauf das schlechte Gewissen wieder hoch. Wieso hatte dieser Vollidiot bloß nichts gesagt, dann würde ich jetzt nicht in einem solchen Dilemma stecken. "Weil er geahnt hat, dass er dich nie ins Bett - Oder eher auf die Couch - gekriegt hätte, wenn er gesagt hätte, dass er vergeben ist", antwortete ich mir. Es war ja logisch, ein Typ sah gut aus, und schon dachte er nur noch an das eine.

Ich rappelte mich auf und ging zu meinem Schrank. Dabei spürte ich Sophias Blicke auf mir. Ich drehte mich fragend zu ihr um. "Was?". "Du hast dich nicht über meinen Wecker beschwert", sagte sie erstaunt. Ich zuckte nur mit meinen Schultern und suchte mir Klamotten heraus. "Hast du Fieber?", fragte Sophia und stand auf, um mir eine Hand auf die Stirn zu legen.

"Was machst du?", fragte ich gereizt. "Du bist komisch heute", antwortete Sophia und ging vorsichtig zurück zu ihrem Bett. "Ich bin halt ausgeschlafen", gab ich nur von mir und verschwand ins Badezimmer.

"Übrigens treffen wir uns heute mit Joleen und Adam zum Frühstück", rief mir Sophia nach. Ich blieb stehen. "Ist das okay?", fragte Sophia nachträglich. "Ja klar, super", log ich.

Im Badezimmer setzte ich mich erst einmal auf den Boden. Scheiße, na das konnte ja lustig werden. Ich wollte Adam eigentlich aus dem Weg gehen, aber so wie es aussah, klappte das nicht so ganz.

Also machte ich mich dran, meine Zähne zu putzen und zog mir anschließend meine Klamotten an. Ich hatte mich heute für eine schwarze Skinny Jeans entschieden und ein lila Top mit Rüschen.

Ich überließ Sophia das Bad und schminkte mich. Ich wusste nicht, woran es lag, aber heute war ich nach dem ersten Mal mit meinem Make-Up nicht zufrieden, sodass ich es komplett erneuerte. "Träume ich, oder seit wann brauchst du so lange, um dich fertig zu machen?", fragte Sophia. "Ich hab mich einfach nur mit dem Eyeliner vermalt", antwortete ich ihr knapp.

Ich schaffte es dann doch, dass ich einigermaßen gut aussah. Meine dunklen Locken ließ ich offen über meine Schultern fallen. Sophia war gerade fertig geworden und so machten wir uns auf den Weg ins Cafe. Was für ein Spaß.

Von weitem konnte ich schon Joleen, Adam und Danny erkennen. Meine Hände zitterten plötzlich wie verrückt. Ich sollte mich beruhigen. Meine Aufregung ließ ich mir nicht anmerken, zumindest versuchte ich das.

"Guten Morgen! Chrissy, gehts dir schon besser?", fragte Joleen sofort besorgt. "Ähm.. ja", antwortete ich. "Das ist schön. Ich hab Hunger, gehen wir jetzt gleich was essen?". Durch Joleens Worte setzten wir uns in Bewegung und gingen ins Cafe. Adam und ich ließen ein wenig Abstand.

"Morgen", murmelte er. "Dein Ernst?". Ich warf ihm einen genervten Blick zu. "Ich dachte, wir wollten das vergessen, was ist deine Sichtweise von Vergessen? Ignorieren? Das fällt ja so gar nicht auf", meinte Adam sarkastisch. "Ich wäre jetzt ohne ein Wort in das Cafe gegangen, aber du musstest mich ja begrüßen", zischte ich. "Ich weiß, du bist sauer...". "Ach nein, wie kommst du denn darauf?", unterbrach ich ihn. "Aber ich denke, du hasst mich schon sehr auffällig", setzte er seinen Satz fort. Ich würde es doch niemals schaffen ihn zu hassen.

"Weißt du, das dein Satz gerade überhaupt keinen Sinn ergeben hat?", fragte ich ihn stattdessen. Er wollte wieder ansetzen zu reden, aber er wurde von Joleen davon abgehalten. "Oh, ihr vertragt euch?". Sie schien sich darüber zu freuen. "Ja, wir vertragen uns", sagte ich mit einem sarkastischen Unterton, den sie nicht zu bemerken schien, aber Danny schon, denn er warf mir so einen wissenden Blick zu.

Ich setzte mich an den Tisch. Adam neben mich, ich musste zugeben, es passte mir überhaupt nicht, dass Adam neben mir saß, aber es wäre zu auffällig, Danny zu fragen, ob wir Platz tauschen konnten.

CheatedWhere stories live. Discover now