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In den nächsten Tagen verging keine Stunde, in der ich nicht an Adam dachte. Er war immer in meinen Gedanken präsent. Und es verging auch kein Tag, an dem ich nicht weinen musste.

Es war überhaupt ein Wunder, dass Sophia noch nichts mitbekommen hatte, aber ich überspielte meinen Liebeskummer, wenn ich unter Leuten war. Naja, wenn ich unter Leuten war, die nichts über das Thema wussten.

Bei Danny war es komplett anders. Da er über die ganze Sache Bescheid wusste, musste ich mich nicht verstellen. Ich konnte meinen Gefühlen freien Lauf lassen.

Und heute war der Tag, an dem ich mit Sophia zu Mittag essen ging. Eigentlich hatte ich ja geplant, ihr heute von meiner Beziehung mit Adam zu erzählen, aber da diese ja nicht mehr existierte, musste ich das jetzt wohl auch nicht machen.

Trotzdem wollte ich mir einen schönen Tag mit meiner besten Freundin machen. Ich wollte ja nicht nur wegen dieser einen Sache mit ihr essen gehen, sondern auch, um wieder mehr Zeit mit ihr zu verbringen, denn in den letzten Monaten hatten wir eigentlich gar nichts zu zweit gemacht.

Dadurch, dass Joleen wieder hier war und wir mehr zu dritt unternahmen, war ich eigentlich nur im Wohnheim mit Sophia alleine.

Da ich heute aber wieder Uni hatte, konnten wir erst nach unseren Vorlesungen essen gehen, was bedeutete, dass aus dem Mittagessen eher ein Nachmittagsessen wurde. Das störte mich aber nicht sehr, denn ich hatte ja nur bis vierzehn Uhr Uni und Sophia ebenfalls.

Ich zog mir heute eine weiße Hose an und entschied mich für ein dunkelblaues, langärmeliges, Oberteil. Meine Haare band ich mir zu einem Pferdeschwanz zusammen, da das einfach das gemütlichste war und ich mich nicht mit meinen vielen Haaren ärgern wollte.

Als Sophia dann auch fertig war, machten wir uns auf den Weg zu unserem Stammcafé, in dem wir immer vor den Vorlesungen frühstückten. Da Danny und ich uns ausgesprochen hatten, war auch er wieder mit dabei.

Wir trafen ihn und Jayden vor dem Eingang und ich begrüßte die beiden mit einer Umarmung. Während Sophia und ihr Freund schon vor gingen und einen Platz aussuchten, blieben Danny und ich weiter hinten.

"Wie gehts dir heute?", erkundigte sich Danny bei mir. Er hatte mir diese Frage in den letzten Tagen gefühlte hundert Mal gestellt. Ich fand das wirklich süß, dass er sich so um mich sorgte. Doch meine Stimmung hatte sich nicht wirklich geändert.

In der letzten Woche hatte ich hauptsächlich in meinem Bett gelegen und mich selbst bemitleidet. Sehr armselig, ich weiß, aber was hätte ich sonst machen sollen? Ich hatte absolut keine Motivation raus zu gehen und Spaß zu haben.

Vor allem aber, da sich Adam kein einziges Mal gemeldet hatte. Gut, die Beziehung war beendet und ich verstand, dass es da etwas komisch war, sich regelmäßig zu schreiben, aber wenn ich ihm doch so viel bedeutete, wie er immer behauptet hatte, dann hätte ich schon erwartet, dass er vielleicht mit mir reden wollte, aber selbst damit kam er nicht an, was mich sauer werden ließ.

"So, wie sonst auch immer", antwortete ich also auf Dannys Frage und setze mich gegenüber von Sophia hin. Danny nahm direkt neben mir Platz.

"Schön, dass wir wieder einmal zusammen frühstücken können, wo Danny auch dabei ist", grinste Sophia und schnappte sich die Speisekarte. Ich verzog meine Lippen schnell zu einem Lächeln und suchte mir ebenfalls mein Frühstück aus.

"Also, wenn Danny jetzt auch wieder bei unserer Gruppe dabei ist, dann können wir ja jetzt wieder so coole Unternehmungen machen, wie vor eurem Streit", kommentierte Jayden und ich nickte leicht.

Mir war nicht wirklich nach Party, wenn ich ehrlich war. Naja, was sollte ich denn auch auf einer Party? Amüsieren fiel mir ziemlich schwer seit der Trennung von Adam und sonst hatte ich auch nicht wirklich Laune zu sonstigen coolen oder witzigen Dingen.

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