In unbekannten Situationen Teil 2

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Ich konnte es nicht fassen! Der Mann, welchen ich gut zwei Drittel meines Lebens kannte und fast genauso lange liebte und den ich für tot hielt, stand nun quicklebendig vor mir, grinste mich fast schon überheblich an und erinnerte mich kaum mehr an den Mann, der er mal war. „Du bist tot", flüsterte ich, aber ich war sicher, dass alle im Raum es gehört haben mussten. „Das dachtest du, ja. Ich musste dich in dem Glauben lassen, meine liebe Caroline! Aber wie ich sehe konntest auch du den Tod überlisten und noch dazu das Alter!" Er scannte meinen Körper ab und ich wusste nicht wieso, aber irgendwie widerte mich das einfach nur an. „Aber ich verstehe nicht, wie ist das möglich? Du warst im Krankenhaus, dein Herz hat aufgehört zu schlagen, ich war bei deiner Beerdigung...Das habe ich mir ja wohl kaum eingebildet!", schrie ich, ich war immer lauter geworden. Jasons Grinsen wurde noch breiter und sein Blick noch abwertender. „Tu nicht so, als würde dich das wirklich interessieren! Hättest du mich wirklich geliebt, hättest du doch wohl nicht schon wieder einen Neuen!" Sein Blick schweifte zu Caius und seine Augen funkelten angriffslustig. „Caroline?", schaltete Caius sich nun ein. „Wer ist das?" „Mein Mann", meinte ich so monoton wie möglich. „Der, der eigentlich vor ein paar Jahren gestorben ist!" Ich verengte meine Augenlider zu schlitzen und fokussierte Jason. Nun schien Caius zu verstehen, was mich so aufwühlte und griff besitzergreifend nach meiner Hand. „Halt dich von ihr fern", knurrte er und sein Griff verstärkte sich. „Das hast du ganz sicher nicht zu entscheiden", reagierte Jason und winkte seine Leute hervor. „Ich wiederhole es noch einmal", knurrte nun auch Aro, was mich vollkommen überraschte, denn er wurde nicht oft wirklich wütend und zeigte es dann auch noch so deutlich. „Sag uns auf der Stelle wo Felix, Santiago und der echte Demetri sind und dann stelle ich dich deiner Strafe, verursacht durch die Entführung eines Mitglieds der Volturi und deutliche Auflehnung gegen selbige! Außerdem verlange ich zu erfahren, welcher Spezies du angehörst, denn du hast einen Herzschlag, aber siehst trotz deines Alters so jung aus!", forderte Aro und alle Volturi befanden sich bereits in Angriffsstellung. Plötzlich fing Jason an verrückt zu lachen. Noch verrückter, als Aro es je könnte und das hieß einiges. „Ich werde definitiv nicht diese nebensächlichen Fragen beantworten, Aro, denn das geht euch rein gar nichts an! Außerdem habe ich euch bestimmt nicht hier hergelockt, um einmal kurz ein Frag-Antwort-Spiel zu spielen und dann von euch bestraft zu werden, wegen etwas was ebenfalls vollkommen belanglos ist, im Vergleich dazu, was ihr in euren langen Leben schon getan habt! Das hier ist mein Haus und deswegen spielen wir auch nach meinen Regeln!" Er gab ein Zeichen und seine Leute stürmten auf uns zu. „Kümmert euch um die Gabenträger", brüllte er zu den etwas schwächlich wirkenden Personen, welche sich im Hintergrund aufhielten. Ich konnte beobachten, wie sie sich an den Händen fassten und eine Art Beschwörung ausführten. Die Anderen um mich herum befanden sich bereits im Kampf und nachdem ich einen feindlichen Angreifer abgewehrt hatte, wollte ich meine Gabe verwenden, um alle, wie bei meinem ersten Auftrag, erstarren zu lassen. Kurz funktionierte es, dann jedoch wurde mein ganzer Körper von einem furchtbaren Schmerz durchzogen und meine Konzentration verabschiedete sich! Ich sank schreiend auf die Knie und schüttelte meinen Kopf, so als könnte ich den Schmerz damit loswerden, aber es half natürlich nichts. Es war, als wären lauter Stimmen in meinem Kopf die mich blockierten und meine mentale Kraft auf mich zurückleiteten. Im Augenwinkel konnte ich erkennen, wie es allen außer Caius ähnlich ging wie mir. Nur Renata konnte sich noch halbwegs auf den Beinen halten, schrie aber ebenfalls. Vermutlich blieb Caius verschont, weil er keine Gabe besaß. Stattdessen blickte er sich ein wenig verzweifelt um und entdeckte schließlich mich. Er rannte zu mir und kniete sich neben mich. „Caroline! Was ist hier los? Was habt ihr alle?" Der Schmerz wurde immer schlimmer aber ich konnte mir denken, durch was er verursacht wurde. Ich versuchte meinen Arm zu heben und auf die Gruppe von Leuten zu zeigen, welche am Ende des Raumes standen, aber dann durchzog mich eine neue Welle des Schmerzes und ich fiel endgültig, schreiend auf den Boden. Am Rand meines Sichtfeldes nahm ich war, wie sich ein drohender Schatten, in der Gestalt Jasons, über Caius erhob und sich Hände um seinen Hals legten. Ich sah noch wie mein Verlobter sich zornig umdrehte. 'Caius! Neeein! ', schrie ich, aber ich wusste, dass ich dies nur in Gedanken gesagt und er es nicht gehört hatte. Mein letzter Gedanke, bevor ich mein Bewusstsein verlor, galt meinem Verlobten. Ich hoffte, dass Caius nichts passieren würde! Nein, ihm durfte einfach nichts passieren, ohne ihn könnte ich nicht weiter existieren...

Shadows in paradise (Volturi ff/ Deutsch)Where stories live. Discover now