Gemeinsame Sache?

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Sorry, für die lange Pause :/ Hatte ein kleines Inspirationstief und auch viel zu tun. Ich hoffe, ihr verzeiht mir :) Viel Spaß mit dem Kapitel!

GLG Moka

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Ich hatte gejagt. Ich wollte lieber nicht darüber nachdenken, dass ich gerade einem weiteren Menschen das Leben genommen hatte und ich konnte es auch nicht. Ich musste akzeptieren, dass das Vampir Dasein auch eine Schattenseite hatte und ich trotzdem immer fasziniert davon war. Es war wie mit Caius, denn ich liebte ihn trotz seiner sadistischen Seite und ich musste zugeben, manchmal, wenn ich darüber nachdachte, machte sie mir nicht mehr so viel aus, wie am Anfang. Caius. Wie lang hatte ich ihn jetzt schon nicht mehr gesehen? Ich hatte mein Zeitgefühl verloren, denn seit dem Kampf mit den Skinformern war ich zweimal ohnmächtig geworden und wusste nicht, wie lang dieser Zustand jeweils angedauert hatte. Ich wusste jedoch, das sagte mir mein totes Herz, dass ich ihn unbedingt schnellst möglichst wiedersehen musste und das am besten unter besseren Umständen. Die Frage, ob es ihm gut ging, fraß sich wie eine Made durch meine Gedanken und ließ mich nicht los. Fast schon ausgelaugt, obwohl das eigentlich nicht möglich war, kam ich wieder am Haus der Cullens an. Diese standen bereits versammelt davor, außer Bella, denn sie war uns als Mensch keine große Hilfe und außerdem war die ganze Situation viel zu gefährlich.

Angespannt blickte ich in Carlisles Gesicht, das ähnliche Emotionen wiederspiegelte. Kurz stand ich unschlüssig auf derselben Stelle und starrte vor mich hin, bis mir wenig später wieder einfiel, dass wir keine Zeit verschwenden durften. Ich hob den Kopf und sagte entschlossen und mit grimmiger Miene: „Los geht's." Die Cullens nickten ernst und so machten wir uns auf den Weg nach Mirow in Deutschland. Die ganze Zeit blieb ich fokussiert auf mein Ziel, blendete meine Umgebung allerdings komplett aus. Wir mussten es einfach schaffen! Nicht nur das Schicksal der Vampire sondern auch das der Menschen lag in unseren Händen. Wären die Vampire erstmal von der Bildfläche verschwunden, gäbe es nichts mehr, was die Skinformer daran hindern würde, die Menschen zu unterjochen.

Die Macht würde ihnen zu Kopf steigen, das hatte ich in Jasons Gedanken erahnen können. Ich zog das Tempo an und nahm keine Rücksicht auf die Cullens. Das konnte ich gar nicht. Ich war viel zu sehr auf Caius konzentriert, als das ich irgendwem anders meine Aufmerksamkeit schenken konnte. Wälder, Dörfer und Seen Amerikas zogen an uns vorbei, bis wir am Ozean ankamen. Ohne lange zu überlegen, sprang ich hinein und die Anderen folgten mir gezwungener Maßen. Wie würde meine Familie reagieren, wenn wir sie retten? Wie war ihr Zustand? Und vor allem: Würden sie uns überhaupt trauen? Wir könnten ja Skinformer sein. Oh nein, Caius würde wissen, dass ich es bin. Mir kam es so vor, als würden Tage vergehen, bis wir endlich Deutschland erreichten und genauso lang, bis wir überhaupt erstmal in der Nähe von Mirow waren. Und was war überhaupt mit Marcus und den Anderen in Volterra? Ob sie wohl misstrauisch waren oder war alles ganz normal und sie ahnten nichts? Ich brauchte Antworten!

Gut, dass wir jetzt endlich in Mirow ankamen. Kurz vor der Villa stoppte ich, um mich mit den Cullens nochmal kurz abzusprechen. „Es gibt soweit ich weiß nur einen Eingang und das ist der Haupteingang. Wir müssen äußerst wachsam sein und sollten uns geschlossen fortbewegen. Vor ein paar Tagen war unser größter Fehler, dass wir Jonathan, bzw. Jason, Felix und Santiago allein hinein geschickt haben. So hatten sie es leichter, da wir nicht mehr so viele waren. Ich weiß nicht, ob wir auf Skinformer oder nur auf Magier treffen, aber wir müssen mit allem rechnen. Sollte es sich „nur" um die Magier handeln, sollten wir versuchen, sie von unserer Sache zu überzeugen."

Ich staunte selbst, wie sicher ich klang und wie fest meine Stimme war. Carlisle nickte. „So machen wir es. Wir sollten uns auf einen Kampf einstellen", meinte er ernst und im Schatten der Häuser bewegten wir uns auf die Villa zu. Immerhin war es mittlerweile Nacht geworden, so dass wenigstens unser Kommen am Anfang unbemerkt blieb. Wir gingen wachsam durch die immer noch sehr beschädigte Eingangstür. Bis jetzt waren wir anscheinend nicht bemerkt worden. Zum Glück. Wir standen alle in der herunter gekommenen Eingangshalle und schauten uns in der Dunkelheit, die aufgrund unserer Vampiraugen kein Problem war, um. Wir wollten uns gerade weiter fortbewegen, als ich ein merkwürdiges Flimmern vor uns entdeckte. Es war, als würde sich die Luft irgendwie verzerren.

Die Umgebung vor uns verschwamm und als sie wieder klar vor unseren Augen war, waren wir von dutzenden Personen umgeben. Sofort nahm ich eine verteidigende Haltung ein. Die Personen schauten uns misstrauisch aber auch überprüfend an und mich beschlich Panik. Ich hasste es, von Fremden umzingelt zu sein und nicht zu wissen, was Sache war. Auch die Cullens waren sichtlich angespannt und kampfbereit.

Aus der Menge trat nun ein sehr alter Mann heraus. Seine langen, grauen Haare hingen ihm ein wenig ins Gesicht und er lief leicht gebückt. Aber trotzdem blitzten seine grünen Augen lebendig und aufmerksam hervor. „Willkommen, wir haben euch schon erwartet", sagte er langsam und in einem, wie ich fand, erstaunlich freundlichem Ton. „Wer seid ihr?", fragte ich dennoch skeptisch. Noch war nicht ersichtlich, ob es nun Skinformer waren oder nicht. Doch aufgrund des Äußeren des alten Mannes, hatte ich eine Vermutung, denn Skinformer alterten normalerweise nicht.

„Wir sind alle diejenigen, die vom Volk der Magier übrig geblieben sind", antwortete der Mann. Aha, ich lag also richtig. „Wenn du mich persönlich fragst, mein Name ist Vincent", meinte er und hob ein wenig die Mundwinkel. Die Anspannung viel ein wenig von mir ab. „Ich nehme an, ihr seid hier, um eure Freunde zu retten, nicht wahr?", fragte er aus dem Blauen heraus und Emmett schnaubte verächtlich. „Das Wort „Freunde" würde ich nicht gerade unbedingt in den Mund nehmen", meinte er abwertend und Rosalie nickte zustimmend. Genervt rollte ich mit den Augen. „Das ist richtig", antwortete ich Vincent. Dieser nickte. „Nun, ich kann euch zu ihnen führen, jedoch...", er zögerte kurz. „Es wäre schön, wenn ihr uns im Gegenzug einen Gefallen tun könntet." Überrascht blickte ich ihn an. „Was für einen Gefallen?", fragte ich neugierig und ein wenig skeptisch.

„Nun, wie ihr vielleicht schon selbst festgestellt habt, arbeiten wir nicht so freiwillig mit den Skinformern zusammen, wie diese es darstellen. Das liegt daran, dass sie uns erpressen. Ihr müsst wissen, ich bin der Älteste der Magier, mein genaues Alter spielt keine Rolle aber so viel sei gesagt: Es umfasst mehrere Menschenleben." Er stockte kurz ehe er überlegt weiter sprach. „Unser Volk hat auch immer eine Älteste. Zurzeit ist dies meine Schwester. Wie ihr sicher bemerkt habt, ist sie nicht anwesend, was der Tatsache zu verschulden ist, dass die Skinformer sie in ihrer Gewalt haben. Die Macht unseres Volkes geht von den Ältesten aus und stirbt einer von uns unnatürlich, so sterben auch seine Kinder und Kindeskinder und so weiter. Das heißt, die Hälfte unserer Familie, und somit die Hälfte unseres Volkes, würde sterben. So setzen uns die Skinformer unter Druck. Wenn wir ihnen nicht helfen, töten sie Amelie. So geht das schon ewig, bis wir in euch unsere Chance sahen, dies zu ändern."

Traurig aber zugleich auch hoffnungsvoll blickte er uns entgegen. Die anderen Magier hatten ihre Köpfe gesenkt. „Und vorher wusstet ihr, dass wir kommen?", fragte ich mitfühlend. „Einerseits durch die offensichtlichen Gründen: Die Rettung deiner Familie." Seine grünen Augen musterten mich. „Und andererseits ist Vorhersage nun mal eine unserer Fähigkeiten. Wir sind keine Elementarmagier oder etwas dergleichen, wir sind Gedanken und Geist Magier und da sind wir auch sehr stolz drauf", meinte Vincent. „Das heißt, wenn wir Amelie befreien, dann helft ihr uns?", fragte Esme. Vincent nickte. „Die Skinformer haben sie mit nach Volterra genommen und uns unvorsichtigerweise nur mit ein paar Wachen zurück gelassen. Die unbemerkt auszuschalten war nicht gerade schwer." Er zwinkerte uns zu.

Komisch, seine Gemütslage konnte sich ja wirklich schnell ändern. Ich überlegte. Wir mussten ja sowieso als nächstes nach Volterra und so hatten wir die Magier auf unserer Seite. „In Ordnung", meinte ich. „Führt uns zu Caius und den Anderen und wir werden euch helfen, Amelie zu befreien." Vincent lächelte froh und auch die übrigen Magier schienen erleichtert zu sein. Dann wurde Vincent jedoch schlagartig wieder ernst. „Wir können euch zu den Gefangenen führen, aber dieser Caius ist nicht dabei. Sie haben ihn mit nach Volterra genommen." Ich erstarrte.

Shadows in paradise (Volturi ff/ Deutsch)Место, где живут истории. Откройте их для себя