Ein Date mit Caius

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Es tut mir Leid, dass meine Updates in letzter Zeit wieder ein bisschen unreglmäßiger waren. Mir schwirrt zur Zeit einfach ziemlich viel im Kopf herum.

Mi dispiace.

Ich hoffe, euch gefällt das neue Kapitel. LG

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„Ähm.....ja?", sagte ich, doch es war eher eine Frage als eine Antwort. „Wohin gehen wir denn?" Dass Caius um ein Date bat, irritierte mich schon ein wenig. Erstens dachte ich, er hätte eigentlich zu viel zu tun und zweitens war die Vorstellung einfach zu surreal, dass Caius solche Menschentraditionen ausüben würde. Jedoch schien er es tatsächlich ernst zu meinen und abgeneigt war ich von der Idee nun wirklich nicht. „Das ist eine Überraschung. Du vertraust mir doch, nicht wahr?" Er lächelte schelmisch und zog ein dunkelrotes Seidentuch hinter seinem Rücken hervor. Leicht skeptisch nickte ich und er band mir das Tuch um die Augen. „Caius weißt du, ich mag eigentlich keine Überraschungen", gab ich zu. „Diese hier schon", versprach er und nahm mich bei der Hand. Er führte mich durch das Schloss, ich spürte, dass wir tiefer gingen. „Deine Überraschung hat hoffentlich nichts mit dem Kerker zu tun?", fragte ich leicht panisch doch er tat das nur mit einem amüsiert klingenden „Nein" ab. Hätte ja sein können, ich meine es war Caius mit dem ich hier durch die Gegend lief, ohne zu wissen wohin. Ich hörte eine Tür quietschen und im nächsten Moment saß ich in einem gepolsterten Sitz und vernahm Motorgeräusche.

„Habt ihr hier unten etwa eine Garage?", fragte ich ungläubig. Schweigen. „Caius du machst mir manchmal echt Angst, weißt du das?" Wieder lachte er auf seine ganz eigene Art und ich spürte wie wir uns fortbewegten. Caius streichelte besänftigend mein Bein. „Hey beide Hände ans Steuer", lachte ich. „Wer sagt denn, dass ich fahre?" „Weibliche Intuition", grinste ich. „Ah ja, natürlich, wie konnte ich derartiges nur vergessen?", fragte er sarkastisch, doch seine Hand wurde ich nicht los. Die restliche Fahrt schwiegen wir und ich hörte nur die Geräusche der Natur. Ich genoss es, den Fahrtwind im Gesicht zu spüren, denn offensichtlich fuhr Caius ein Auto ohne Dach, also musste es wohl auch schon dunkel sein. Auch das war eine überaus witzige Vorstellung, schade, dass ich ihn nicht sah. Plötzlich hielt der Wagen und ich spürte einen leichten Luftzug als Caius mir anscheinend auch schon die Tür öffnete. Etwas unbeholfen lies ich mir aus dem Auto helfen und lies mich weiter führen, da wir anscheinend noch nicht ganz angekommen waren. Wenige Augenblicke später hörte ich ihn mit einer weiteren männlichen Person leise flüstern. Ich verstand trotz meines Vampirgehörs nicht ein Wort. Wir gingen weiter und kurze Zeit später saß ich wieder. Diesmal entfernte Caius jedoch das Tuch. „Überraschung", flüsterte er in mein Ohr und ich blickte mich staunend um.

Wir saßen in einem großen Saal mit Bühne, jedoch befanden wir uns auf einer Empore, im Gegensatz zu anderen Personen, die sich unten aufhielten. Soweit ich das beurteilen konnte alles Menschen. Einerseits war ich begeistert, andererseits stieg in mir Panik bezüglich der vielen schlagenden Herzen unter uns auf. „Wir befinden uns hier in einem Konzerthaus in der Nähe Volterras. Ich dachte, es würde dir gefallen, da du ja so gerne Geige spielst, ein Violinen Konzert mitzuerleben. Gefällt es dir?", fragte Caius leicht nervös. „Ja, es gefällt mir sogar sehr, nur die ganzen Menschen machen mich nervös", gab ich zu und musste einmal kurz schlucken. „Nun ich habe diesen Platz hier mit Bedacht gewählt. Ihr Duft erreicht uns hier nicht und wir können im Dunkeln verharren, so sehen sie auch nicht unsere Augen. Sollte es dir dennoch Schwierigkeiten machen, so benutze im Notfall deine Gabe, meine Erlaubnis hast du. Aber bitte, wirklich nur im Notfall. Ich will nicht, dass du abermals ohnmächtig wirst." Seine Furcht diesbezüglich war nicht unbegründet. Seit dem Vorfall mit meiner Gabe hatte ich nämlich eben diese nicht mehr benutzt, denn ich hatte Angst vor den Konsequenzen. Von daher brauchte er sich keine Sorgen zu machen, da ich sie unter keinen Umständen verwenden wollte. Ich würde mich wohl stark zusammen reißen müssen.

„Okay", hauchte ich deshalb nur uns versuchte stattdessen die gemeinsame Zeit mit Caius außerhalb des Schlosses zu genießen. Ich legte sanft meine Lippen auf seine und spürte das geliebte Kribbeln in meinem Körper, das mir abermals bestätigte, dass wir einfach füreinander bestimmt sein mussten. Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln ehe ich mich an seine Schulter lehnte und das Konzert anfing.

Ich musste schon sagen, dass das Orchester es verstand die Musik traditionell zu übermitteln. In den seltensten Fällen hatte ich vergleichbar schöne Klänge vernommen. Die Dynamik war fantastisch und die Intonation war vortrefflich und wenn das jemand mit einem feinen Vampirgehör sagte, dann hieß das schon einiges. Caius hatte es anscheinend auch gefallen, denn er hatte, auch nachdem der letzte Ton gespielt war, die Augen verschlossen und besaß einen sinnlichen Gesichtsausdruck.

So tiefenentspannt sah ich ihn selten, was wohl einerseits an seinem Hobby lag und andererseits an seiner Position. Er hatte es schon nicht einfach, allerdings war Macht glaub ich auch genau sein Ding. Das ging schon aus den Aufzeichnungen Aros hervor, die ich gelesen hatte. Dieser und Caius strebten nach Macht und erhielten sie letztendlich auch, nicht ohne viele Kämpfe zu ihren Gunsten zu entscheiden. Marcus jedoch schien sich immer im Hintergrund zu halten. Leider ging aus dem Buch nicht hervor, weshalb er sich so verhielt, aber fragen wollte ich ihn auch nicht, das war wohl eher seine Sache.

„Caroline?" „Hmm", murmelte ich noch leicht in Gedanken schwelgend. „Hat es dir gefallen?", fragte er und seine wunderschönen Augen musterten mich. „Es war wunderschön Caius, danke. Nicht nur für das Konzert sondern generell für die gemeinsame Zeit außerhalb des Schlosses. Ich meine, ich finde es toll dort aber manchmal komme ich mir eingesperrt vor." „Das kann ich nachvollziehen, es ist mir nicht entgangen. Deswegen habe ich diesen Abend auch schon vor ein paar Tagen geplant", lächelte Caius. „Ah, deswegen warst du also in letzter Zeit so geheimnisvoll", neckte ich ihn und ich konnte nicht anders als sein Lächeln zu erwidern.

In diesem Moment kam ich mir so vor, als wäre ich wieder alt. Aber diesmal war nicht mein verstorbener Ehemann an meiner Seite sondern Caius. Ich hatte wirklich das Bild von uns beiden als altes Ehepaar, das sich schon ewig kennt, im Kopf, obwohl dieser Alterungsprozess ja nie wieder stattfinden würde, worüber ich auch glücklich war. Dennoch hatte ich das Gefühl Caius schon Jahrzehnte zu kennen, obwohl ich fast nichts über ihn wusste. Das war eine Sache, die ich wirklich bald ändern musste. Ich wollte ihn besser kennenlernen, vor allem seine sanfte Seite, vor der anderen fürchtete ich mich doch ein wenig, obwohl er sie mir seit wir zusammen waren nie wieder richtig gezeigt hatte, aber das Gerede der anderen Wachen blieb mir nicht wirklich verborgen.


„Mag sein. Sei dir allerdings bewusst, dass dies keinesfalls zu Regel werden kann, so Leid es mir auch tut." „Das verstehe ich", seufzte ich und wollte am liebsten für immer an seiner Schulter lehnen und mich einfach nur geborgen fühlen.


Als wir einige Zeit später wieder am Schloss ankamen, beziehungsweise die Garage verließen, fühlte ich mich viel befreiter als zuvor, deswegen wurde ich wohl auch ein bisschen mutiger. „Caius? Hast du noch was vor?" „Nein ausnahmsweise nicht. Ich habe mir die Nacht ganz allein für dich freigenommen", grinste er anzüglich und ich war froh, dass ich nicht mehr rot werden konnte. „Was du wieder denkst", meinte ich augenrollend. "Ich wollte dich nur fragen...nun..ähm...ja." „Caroline", Caius blickte mich leicht irritiert an. „Seit wann bist du so zurückhaltend?" „Bin ich gar nicht", erwiderte ich leicht zickig. „Ich wollte nur fragen, ob du mit mir kuschelst." Oh Gott, hörte sich das bescheuert an, wenn man es laut aussprach. Ein belustigtes Grinsen zierte nun Caius Gesicht. „Es wäre mir eine Ehre", sagte er schelmisch und deutete eine Verbeugung an. Wieder ein Kommentar, dass ich nicht erwartet hatte, aber ich nahm es hin und schleifte ihn förmlich in mein Zimmer. Dort legten wir uns einfach auf mein Bett und ich schmiegte mich an ihn. Wir brauchten jetzt keine Worte, einfach nur die Nähe des Anderen und zum ersten Mal wünschte ich mir, ich könnte schlafen und von Caius träumen.

Shadows in paradise (Volturi ff/ Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt