NEUNUNDDREIßIG

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Immer wieder schnupperte ich in der Luft und folgte dem Geruch und den Geräuschen. Ich schlitterte über den Fließenboden und befand mich dann plötzlich mitten in einem Getümmel. So schnell konnte ich gar nicht schauen, da flog ich durch die Luft und prallte gegen die Wand. Ich hielt mir den Kopf, sprang aber gleich darauf auf und wich einem Schwert aus, das auf mich zusauste. Ein Vampir sprang auf mich zu und knurrte mich an. Dann wurde ich zurück gerissen und von zwei Armen festgehalten. Ich fletschte meine Zähne und versuchte mich zu befreien. Aber jetzt waren es nicht zwei, sondern drei, die mich festhielten. Zwei Vampire und ein Elb. Der Vampir kam auf mich zu mit schiefgelegtem Kopf.

„Das ist so befriedigend dich mal hilflos zu sehen" sagte er und grinste mich an.

„Ihr kennt mich nichtmal. Ihr habt keine Ahnung, wer ich bin" fauchte ich und spannte meinen Körper an.

„Oh doch. Du bist der Hybrid, der Imstande ist die Urwesen zu töten. Auszulöschen und das Gute in die Welt zurück zu bringen. Aber das Lassen wir nicht zu. So wie die Welt im Moment ist, ist sie gut. Die Menschen sind schwach und wehrlos. Wir sind mächtig. Wir sollten die Welt beherrschen" lächelte er und kam zu mir „Und jetzt werden wir dich töten. Hilfloser kleiner Hybrid. So wie du da stehst. Es ist eine Genugtuung für uns" er beugte sich zu mir. Doch plötzlich spritzte Blut aus seinem Mund und mitten in mein Gesicht.

„Wer sagt, dass sie Hilflos ist?"

Der Vampir kippte zur Seite und Elijah kam zum Vorschein. Er hielt das blute Herz in seinen Händen und lächelte mich schief an.

„Ich glaube jetzt brauchst du mal Hilfe, Liebes" grinste er und war sofort bei mir und beförderte den Vampir neben mir mit nur einem Tritt gegen die Wand. Er ließ so meinen Arm los. Ich wirbelte herum und packte den Elb neben mir und legte meinen Arm um seinen Hals. Mit einem Ruck holte ich ihn von den Beinen und er krachte mit dem Rücken auf den Boden. Die Fließen zersprangen bei dem Aufprall und sein Genick knackte. Leere tote Augen starrten mich an. Aber ich hatte keine Zeit mich mit dem toten Elben aufzuhalten. Einer nach dem andern stürmte auf mich zu. Nick riss mich zur Seite und bewahrte mich so vor einem Holzpfahl von hinten.

„Bee, das sind zu viele. Wir sind einfach zu wenige" sagte er und sah sich um. Ich nickte. Er hatte Recht. Wir mussten sie alle auf einmal ausschalten. Und dann kam mir eine Idee.

„Habt ihr die Kinder gefunden?" fragte ich dann und er nickte „Ja. Die Lehrer haben schnell gehandelt. Sie haben sie in die Schutzbunker unter der Schule gebracht. Die stärksten Hexen sind bei ihnen und schützen sie"

„Sehr gut. Wir müssen sie in die Eingangshalle bekommen" sagte ich und deutete auf die ganzen Urwesen.

„Was hast du vor?" fragte er aber ich grinste ihn nur an und legte meinen Zeigefinger auf meine Lippen „Bringt sie einfach dorthin. Die Kinder sind dort unten sicher, solang wir die Urwesen hier beschäftigen" sagte ich und hob mein Schwert vom Boden auf und sah zu Nick.

„Es gibt doch nichts Besseres als einen guten und blutigen Kampf" grinste ich und er schüttelte nur lächelnd den Kopf. Dann stürzten wir uns ins Getümmel und mit Hilfe der anderen konnten wir sie wirklich zurück drängen. Es fühlte sich wie ein kurzer Moment an und es machte unglaublich Spaß. Kämpfen. Töten. Ein Biest sein.

Mit einem Tritt beförderte ich eine Hexe gegen die Tür. Das Holz splitterte und sie rutschte über den Boden und blieb in der Mitte der großen Eingangshalle liegen. Doch gerade, als ich zu ihr springen wollte wurde ich zurück gehalten. Scharfe Zähne bohrten sich in meine Schulter und ich schrie auf. Ein lautes Knurren war neben meinem Ohr und ich wurde zu Boden gezwungen. Warmes Blut floss mir über die Schulter und ich wurde durch die Luft geschleudert. Ich hörte jemanden meinen Namen schreien und dann ein Brüllen. Ich blinzelte. Der Wolf, der sich in meine Schulter gebissen hatte wurde zu Boden gerissen und ich gleich mit. Ein schwarzer und ein schneeweißer Werwolf kämpften miteinander. Ich lag auf der Seite und sah dem Treiben zu. Caleb. Er hatte mich gerade gerettet. Ich streckte mich und zog scharf die Luft ein. Ein stechender Schmerz schoss durch meine rechte Schulter. Mit wackeligen Beinen stand ich auf und sah mich um. Alle kämpften bis aufs Blut und zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass auf beiden Seiten Verluste gemacht wurden. Tote Körper auf dem Boden umhüllt von Asche und Staub der durch die Luft wirbelte.

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