SECHZEHN

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In den letzten Tagen war ich so gut es ging allen aus dem Weg gegangen. Elijah, Nick, Becky, David und auch meinem Bruder Jamie. Ich hatte mein Training hinter mich gebracht und war zum Unterricht gegangen, aber alles ging an mir vorbei.

Die Geschehnisse musste ich einfach erstmal verarbeiten. Das ging mir einfach zu schnell und es war auch einfach zu viel auf einmal. Die letzten Wochen zusammen gefasst.

Erstens: Ich war ein Vampir geworden.

Zweitens: Ich hatte einen Angriff auf die Schule überlebt und ein Urwesen getötet.

Drittens: Jemand war in der Schule gewesen.

Viertens: Ich wäre beinahe bei einer Mission gestorben.

Fünftens: Mein Bruder hatte mir offenbart dass ich auch zur Hälfte eine Hexe war.

Sechstens: Ich war etwas Besonderes und alle Welt war hinter mir her und wollte mich töten.

So viel zum Thema. Und da sollte man noch normal leben. Ich war für die Ewigkeit verflucht und eine Ewigkeit war lang. Viel zu lang. Zu All dem kamen noch die Gefühle für Elijah, die ich nicht wirklich deuten konnte. Es war einfach zu kompliziert. Jedes Mal wenn wir uns trafen entbrannte ein Feuer zwischen uns, das entweder Funken sprühte oder zu einem Waldbrand ausartete und wir uns anschrien und bekämpften. Wie sollte das nur Alles zusammen passen. Ich war ein hoffnungsloser Fall. Nein ein hoffnungsloses Monster.

Ich saß auf dem Dach der Schule und meine Beine baumelten über dem Rand. Musik dröhnte in meinen Ohren und ich nuckelte an einem Blutbeutel und schaute zu, wie die Sonne verschwand. Ich lehnte mich gegen das Geländer und summte mit "And I find it kinda funny. I find it kinda sad. The dreams in which I'm dying. Are the best I've ever had"

Ich tippte mit den Fingern auf meine Oberschenkel und bewegte meinen Kopf zum Rhythmus.

Dann setzte sich plötzlich jemand neben mich. Ich sah zu meiner Rechten und schaute dann nach unten. Es war faszinierend und beängstigend zu gleich am Abgrund zu sitzen.

Mein rechter Ohrstöpsel wurde herausgezogen.

„Hey was hörst du da?" fragte Nick und steckte sich den Stöpsel selbst ins Ohr „Wow. Ganz schön deprimierend Bee"

Ich zog meinen anderen Stöpsel aus dem Ohr und zuckte mit den Schultern.

„Was ist los mit dir Bee?" fragte er und rutschte näher zu mir. Ich legte mein Handy weg und strich mir durch die Haare.

„Ich .. keine Ahnung Nick" sagte ich leise.

„Bee. Du gehst uns aus dem Weg. Wir sind deine Freunde und wir vermissen dich Bee" sagte er und ich zuckte nur wieder mit den Schultern.

„Nick .. ich kann nicht mit dir darüber reden" ich kaute auf meiner Lippe und knetete meine Hände.

Dem Einzigen dem ich mich anvertraut hatte war Elijah.

„Bee, wir sind doch Freunde. Du bist für mich sowas wie meine kleine Schwester geworden" sagte er und ich hörte in seiner Stimme, dass er gekränkt war.

„Na schön. Aber .. versprich mir, dass du es für dich behältst. Nick .. es darf niemand erfahren. Ich sag es dir auch nur, weil du mein bester Freund bist und immer für mich da bist" sagte ich und er nahm meine Hand. Ich holte tief Luft und schüttete ihm mein Herz aus. Am Ende war ich in Tränen aufgelöst und Nick nahm mich in den Arm.

„Das ist wirklich .. naja was soll ich sagen krass" sagte er und strich mir über die Haare „Aber du bist nicht allein. Du hast doch uns Alle. Aber .. naja das Thema mit Elijah das musst du selbst lösen" lächelte er und sah mich aufmunternd an.

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