NEUN

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In Aller Früh tappte ich über den Flur. Meine Schuhe und meine Tasche hatte ich in der Hand. Die ganze Nacht hatte ich mich mit Albträumen gequält und hatte vorhin meine Augenringe mit einer dicken Schicht Make-Up überdeckt. Leise schlich ich die Treppe zu den Lofts nach oben. Es war gespenstisch Still in der Schule, aber es war auch Wochenende, was hieß, dass die Kinder keine Schule hatten.

Gerade als ich den Arm hob um an die Tür zu Nicks und Elijahs Loft zu klopfen wurde sie aufgerissen und ich wich erschrocken einen Schritt zurück.

„Anschleichen kannst du vergessen Bee. Was machst du so früh auf?" fragte Nick. Kurz war ich abgelenkt von seinem nackten Oberkörper. Ich schluckte und riss mich dann von seinem Anblick los. Nick grinste und wackelte mit den Augenbrauen.

„Ich brauch deine Hilfe" lenkte ich vom Thema ab „Aber du darfst Elijah nichts davon sagen" flüsterte ich und sah ihn eindringlich an.

„Ich werde dir immer Helfen Bee, egal was es ist. Und noch mehr, wenn es ein Geheimnis ist" grinste er verschwörerisch und lehnte sich gegen den Türrahmen. Ich spähte an ihm vorbei in die Wohnung „Elijah ist nicht da, falls du ihn suchen solltest" sagte er dann und ich war erleichtert. Hätte er das mitbekommen, dann wäre die Hölle los gewesen. Ihm Wahrsten Sinne des Wortes.

„Ich zieh mich schnell an"

Nick ließ mich herein und ich blieb im Flur stehen. Er verschwand in einem Zimmer und kam dann kurz darauf angezogen wieder heraus.

„Was willst du überhaupt machen?" fragte er dann und suchte sich Schuhe aus einem Regal.

„Das wird dir nicht gefallen" warnte ich ihn und er sah mich eindringlich an. Den Blick kannte ich.
„Ich möchte mich mit Poppy und Lucas treffen. Ich muss mit jemandem darüber reden, was gestern passiert ist. Mit jemand außenstehenden. Und ich vermisse meine zwei besten Freunde" gestand ich und Nick sah mich mit großen Augen an „Bee. Wir können unsere Identität nicht preisgeben" sagte er ernst und legte seine Hände auf meine Schultern. Ich schüttelte sie ab.

„Nick. Sie würden uns nie verraten. Ich vertraue ihnen mein Leben an, oder eben jetzt meine Identität. Sie sind meine besten Freunde, meine Familie. Ich kann es nicht ewig vor ihnen verschweigen" sagte ich und Nick seufzte.

„Na schön"

Wow, das war ja leicht ihn zu überzeugen. Ich strahlte und er stupste mich an „Und mich brauchst du zu was?" fragte er dann.

„Na, du passt auf, dass ich keinen Menschen umbringen will. Ich hab zwar Blutvorrat dabei und hab auch schon was gegessen, aber sicher ist sicher" lächelte ich und hüpfte vor ihm auf und ab. Endlich würde ich meine zwei Besten Freunde sehen. Es würde nicht leicht werden und ich setzte alles aufs Spiel. Es konnte sein, dass sie mich nicht mehr als Freundin haben wollten, aber wir hatten schon so viel durchgestanden, da war das ein Kinderspiel.

„Okay. Na dann komm. Wir neben die Feuerleiter. Dann ist das Risiko kleiner, dass uns wer sieht" grinste er und führte mich durchs Wohnzimmer und öffnete das Fenster. Ich sah nach unten und sah ihn dann ein wenig geschockt an „Aber die Leiter ist ja weg" sagte ich und deutete nach unten. Nick brach in Gelächter aus und half mir nach draußen.

„Wir springen, ist doch klar. Das ist unglaublich cool. Wie ein freier Fall" grinste er und sah mich an. Dann nahm er meine Hand „Na komm auf drei. Eins"

Das war doch nicht sein Ernst „Zwei"

Doch das war sein Ernst „Drei"

Und bei Drei schwang er sich über das Geländer und zog mich mit. Für eine kurze Sekunde befanden wir uns im freien Fall. Ich musste mich wirklich bemühen um nicht los zu kreischen. Aber als wir unten waren, kamen wir federleicht auf. Wie eine Katze. Grinsend schaute ich nach oben und dann zu Nick. Auch er grinste mich an „Ich liebe es die Regeln zu brechen"

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