ZWEIUNDZWANZIG

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Eine Weile sagte er nichts, sondern betrachtete mich nur, was mir noch mehr Angst machte. Dann lief direkt vor uns ein Mensch vorbei. Er telefonierte.

„Sie können uns nicht sehen keine Sorge. Verhüllungszauber" sagte er mit einem Lächeln, das seine weißen Zähne zeigte und mich dann wieder fixierte.

„Also meine Liebe, du wirst mir zurück geben, was mir gehört. Du hast etwas, was du nicht haben darfst. Du hast dich ein paar Jahre erfolgreich vor mir versteckt, aber jetzt habe ich dich gefunden" Sein Blick war eiskalt und mir lief ein Schauer über den Rücken.

Seitdem ich ein Vampir war hatte ich eigentlich keine Angst mehr vor etwas, aber vor ihm hatte ich Angst, beziehungsweise sagte mir mein Kopf, dass ich vor ihm Angst haben sollte. Von ihm ging dunkle und böse Macht aus. Sowas hatte ich noch nie empfunden. Nicht mal in Gegenwart eines Urwesens.

Ich sah ihn etwas verständnislos an. Ich hatte absolut keine Ahnung wovon er redete.

„Und was soll das sein?" fragte ich dann mit krächzender Stimme und sah zu ihm. Er saß lässig vor mir und dennoch elegant in dem Anzug und das machte ihn irgendwie auf eine Gewisse Art und Weise bedrohlich.

„Das weißt du nicht? Du bist etwas Besonders Elisabeth und dieses besondere Etwas darf nicht existieren"

Ich überlegte fieberhaft was das sein konnte. Mein Gehirn ratterte nur so und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Meine Magie. Meine Augen wurden groß und ich kaute auf meiner Lippe.

„Ich denk du bist jetzt drauf gekommen Elisabeth. Du bist das, was nicht existieren sollte"

Ich schluckte und sah ihn an „Und wie soll ich das anstellen? Ihnen meine Magie geben?" fragte ich dann und meine Hand strich über die Kette an meinem Hals.

Er legte seinen Kopf schief und leckte sich über die Unterlippe „Am einfachsten wäre es, wenn du stirbst. Dann fließt deine Magie zurück und du existierst nicht mehr, das dürftest du sowieso nicht"

„Zurück? Wohin?" fragte ich dann und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an.

„Na zurück zu mir" lächelte er und legte tippte mit zwei Fingern an seine Schläfe „Ich weiß selbst nicht, wie du entstanden bist. Wohl irgendeine Lücke die ich nicht bedacht hatte"

Ich schluckte und sah ihn an. So wie er redete sprang immer wieder ein Name in meinem Kopf hin und her, aber das konnte doch nicht sein. Das war unmöglich. Absolut unmöglich.

„Du denkst zu viel nach, meine Liebe Elisabeth. Ich sehe es an deinen schönen Augen und ich kann es direkt sehen, wie es aus deinem Köpfchen raucht" lachte er und schüttelte den Kopf. Dann beugte er sich plötzlich vor und nahm meine Hand. Erschrocken zog ich die Luft ein und wich ein wenig zurück, aber sein Griff war eisern und fest. Seine Finger schlossen sich um mein Handgelenk und mich durchfuhr ein stechender Schmerz, den ich bis in die Haarspitzen fühlen konnte. Ich stöhnte auf vor Schmerz.

„Deine Macht ist faszinierend. Sowas habe ich noch nie gesehen oder gefühlt. Du bist wirklich etwas sehr besonders Elisabeth. Schon fast schade drum, dass du sterben musst" lächelte er und drückte noch fester zu. Meine innere Flamme loderte zwar noch, verlor aber immer mehr an Kraft.

„Sie sind .. Luzifer" keuchte ich und versuchte meine Augen offen zu halten. Die Kraft und die Magie, die mich am Leben hielt schwand immer mehr. Ich konnte es regelrecht fühlen, wie sie durch meine Venen schoss und dann verpuffte.

„Du bist ein schlaues Mädchen" sagte er und rutschte näher zu mir. Ich wollte von ihm weg, aber mir fehlte die Kraft.

„Wie können Sie hier sein? Das ist die Erde und nicht die Hölle" keuchte ich und mein Kopf sank nach hinten gegen die Bank.

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