EINUNDDREIßIG

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Nach sechs Stunden Autofahrt kamen wir endlich an. Es war schon dunkel und die Straße war schwer zu finden. Ich bog scharf links ab und dann nochmal rechts. Die Scheinwerfer leuchteten auf ein altes Ortschild, das mit Mos bedeckt war. Langsam rollte ich die Straße entlang.

„Die Häuser sind verlassen" wisperte Becky leise und sah nach draußen. Ich nickte und sah ebenfalls nach draußen.

„Das ist ja überhaupt nicht gruselig. Eine Geisterstadt und wir suchen nach einer Teufelsrose und ziehen mit dem Zauberspruch Böse an. Na super" sagte Becky und ließ sich grimmig in den Sitz sinken. Ich konnte ihr nur zustimmen. Es war wirklich gespenstisch hier und zu allem Übel zog noch Nebel vom Fluss herauf. In einer Seitenstraße parkte ich das Auto und sah nach draußen in die Dunkelheit. Ich hatte absolut keine Ahnung, wo wir nach dieser blöden Blume suchen mussten. Eigentlich wollte ich so spät wie möglich den Zauber sprechen.

Becky warf mir einen Blick zu und stieg dann aus. Ich ging ums Auto herum und sah auf die Karte, die meine Freundin aufgefaltete hatte. Mit dem Handy leuchteten wir darauf und sahen uns um.

„Wohin meinst du sollen wir gehen?" fragte ich, doch Becky zuckte mit den Schultern „Keine Ahnung, aber .. ich spüre hier Magie. Das ist ein magischer Ort, also können wir nicht so falsch sein. Aber ich glaube kaum, dass die Rose hier wächst. Wir sollten uns mal umsehen und irgendwie eine Wiese oder Wald oder was auch immer suchen" sagte sie und ich nickte. Mit unseren Handytaschenlampen leuchten wir uns voran. Becky verstärkte den Griff um ihren Rucksack, als wir immer weiter ins Dorf vordrangen. Die Gassen waren schmal und ich konnte mir vorstellen, wie schön es hier gewesen sein muss.

„Was hier wohl passiert ist?" flüsterte meine Freundin und sprach so meine Gedanken aus. Irgendwie lag ein muffiger Geruch in der Luft, aber der Boden hier war definitiv von Magie durchtränkt. Mit der einen Hand hielt ich mein Handy meine andere Hand umklammerte den Griff meines Schwerts. Ein kalter Windhauch wehte mir durch die Haare und ließ mich frösteln.

„Schau mal Beth, dieses Haus da ist gar nicht auf der Karte" wisperte sie und deutete auf eine große Villa, die vor uns auf ragte. Der Bau war pompös und erschlug einen fast und .. er passte nicht hierher in dieses Dorf.

„Meinst du das hat was zu bedeuten?" fragte ich leise und Becky nickte „Ich denke schon. Ob das was mit der Rose zu tun hat weiß ich nicht, aber irgendwas .. ich weiß auch nicht, aber irgendwas geht von diesem Haus aus und das ist nichts Gutes"

Ich schluckte. Na toll „Aber .. bevor wir uns das Haus ansehen, sollten wie die Rose suchen. Das ist wichtiger und um ehrlich zu sein bin ich nicht so scharf drauf etwas über die Villa heraus zu finden. Sie ist gespenstisch" sagte ich leise und Becky kicherte „Ein Vampir hat vor einem Haus Angst?" fragte sie und ich verpasste ihr einen leichten Schlag gegen den Arm „Du hast gut reden"

Wir setzten unseren Weg fort und machten einen Bogen um das Haus und kamen dann langsam an den Rand des Dorfes. Eine weitläufige Wiese erstreckte sich vor uns und in mitten dieser Wiese stand ein weiteres Haus. Besser gesagt ein Hof. Auch er war verlassen und das Dach war zur Hälft schon eingefallen. Hinter dem Hof war eine Pferdekoppel und danach war der Abgrund. Das Dorf lag auf einem Hügel und war nicht weit von einer Klippe entfernt. Ich hörte das Meer und die Wellen die sich an den Felsen brachen und den salzigen Geruch des Wassers zu uns brachte.

„Meinst du wir sollten die Kette benutzen?" fragte ich dann und sah zu meiner Freundin. Die Blume konnte überall sein und ich wollte eigentlich so schnell wie möglich weg von diesem Ort. Er war einfach gruselig.

„Ja gib her"

Ich reichte ihr die Kette und dann meine Hand, damit sie meine Magie anzapfen konnte.

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