SIEBEN

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Ich eilte den Gang entlang. Ich wollte einfach nur weit weg von Elijah. Er machte mich wahnsinnig und doch wollte ich ihm nah sein. Frustriert seufzte ich auf und ärgerte mich über mich selbst. Warum konnte ich nicht einmal einen normalen Mann treffen? Der keine Probleme hatte mit sich selbst. Der nett war und offen. Kein mürrischer ‚Bad-Boy-Typ'. Aber nein.

Ich warf mir meine Jacke über die Schulter und stapfte den Gang entlang. Dann hörte ich Schritte hinter mir. Wenn das Elijah war, dann würde ich ihm wirklich das Genick brechen und ihn Pfählen, so wahr mir Gott helfe. Aber als ich mich umdrehte, war es nur Nick. Dicht gefolgt von Becky.

„Alles okay?" fragte er, als er bei mir war. Ich zuckte nur mit den Schultern und verschränkte die Arme „Du hast ihn ganz schön gegen die Wand geschleudert. Respekt" er klopfte mir auf die Schulter.

„Das hätte ich auch gemacht, wenn ich es könnte. Was er gesagt hat, war wirklich das aller Letzte" sagte Becky und strich mir mitfühlend über den Arm. Ich zuckte mit den Schultern.

„Er hat mich provoziert und ich bin darauf eingestiegen. Er hat das Monster heraus gelockt. Elijah ist ein Arsch" sagte ich und presste meine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen „Nur mal so. Wie lang ist man ausgeschalten, wenn einem das Genick gebrochen wird?" fragte ich dann und machte ein knackendes Geräusch.

„Nicht lang. Vielleicht zwanzig Minuten" Nick legte den Kopf schief und sah mich an. Ich nickte nur und wir wandten uns zum Gehen.

„Hegst du Mordgedanken gegen ihn?" fragte Becky dann und in ihrer Stimme schwan Belustigung mit. Wahrscheinlich war ich nicht die erste, die daran gedacht hatte. Ich überlegte und nickte dann „Ihn müsste mal jemand in seine Schranken weisen. Ihm nicht alles durchgehen lassen und verhindern, dass er so mit Leuten umspringt. So wie es ihm gerade passt"

„Ich kenne da eine Person, die sich nichts gefallen lässt" grinste Nick und stupste mich in die Seite. Ich sah ihn schockiert an „Nein! Das ist nicht meine Aufgabe und ich werde es mir auch nicht zur Aufgabe machen ihn zu erziehen" keifte ich. Becky hakte sich bei mir unter und nickte zustimmend „Du musst dich jetzt erstmal auf dich selbst konzentrieren und auf dein Training. Du kannst dich ja von wem anders trainieren lassen" sagte sie und wir liefen nebeneinander her.

„Dann werde ich dich trainieren. Wenn Elijah mich lässt" schlug Nick vor und schob die Tür zur Eingangshalle auf.

„Da wären wir wieder beim Thema. Du lässt dich von ihm Kontrollieren Nick" sagte ich und wir liefen als Dreiergespann durch die Eingangshalle. Aber Nick zuckte nur mit den Schultern „Naja. Das war schon immer so, dass er das sagen hat und gern Alles kontrolliert"

Ich schüttelte seufzend den Kopf und wir erklommen die Stufen in den ersten Stock. Draußen ging gerade die Sonne unter und ich hörte unten die kleinen Kinder, die zum Abendessen gingen. Das Gebrabbel und das Rauschen von Blut. Das war ein Nachteil am Vampirleben, das ich wirklich als Nachteil sah. Man hörte einfach Alles.

„Ich rede heute mal mit Elijah" beschloss Nick und sah mich aufmunternd an.

„Ich bezweifle, dass das was bringen wird und nur wegen mir brauchst du das nicht machen. Ich werde ihm einfach aus dem Weg gehen. Ich werde mit ihm schon alleine fertig" lächelte ich und zeigte dann auf meine Schuhe „Ich nehme es mit jedem auf. Auch in meinen High Heels" grinste ich und Nick brach in schallendes Gelächter aus „Das ist die kleine Bee. Raufbold" lachte er und wuschelte mir durch die Haare. Dann zog er sein Handy aus der Hosentasche „Na Gut Ladies. Ich muss los. Habt einen schönen Abend" und schwups war er verschwunden, so als hätte er sich in Luft aufgelöst.

„Das ist schon wirklich cool" sagte Becky dann neben mir und ich nickte zustimmend.

„Na komm. Lass uns heute einen Mädlsabend machen. Ich will dich besser kennen lernen" grinste sie dann und zog mich am Arm zu ihrem Zimmer. Es lag drei Türen neben meinem. Mädlsabend hörte sich gut an. Sehr gut sogar. Nach dem ganzen Vampirkram brauchte ich dringend Ablenkung. Becky schloss ihre Zimmertür auf. Es war ein richtiges Mädchenzimmer. In Rosa und Silber gehalten. Ich musste kichern. Wieder etwas das sie mit Poppy gemeinsam hatte. Sie setzte sich aufs Bett und ich schloss die Tür hinter mir. Sie klopfte neben sich und ich war in Flashgeschwindigkeit neben ihr. Sie starrte mich mit großen Augen an „Das ist so verdammt cool" grinste sie und ich grinste zurück. Dann fingen wir gleichzeitig an zu Lachen. Sie ließ sich nach hinten fallen und ich legte mich neben sie „Auf was hast du Lust? Italienisch? Chinesisch?" fragte sie dann und ich sah sie etwas verwirrt an. Sie kicherte und kramte nach ihrem Handy.

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