Kapitel 111

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Quinn XCII - Iron & Steel

Samstag, 7. November

Can

"Shana, bitte", seufze ich. "Ich will aber nicht!", schreit sie am frühen Morgen. Erschöpft fahre ich mir über mein Gesicht. Sie ist so verdammt anstrengend. "Shana, du hast zu viele saure Gurken gegessen. Eine Zitrone reicht, du übersäuerst noch." Ich nehme ihr die Zitronen und das Glas mit den sauren Gurken ab und packe sie weg. Sie ist nur dann nicht anstrengend, wenn sie kuscheln will oder Sex braucht und sie braucht verdammt viel Sex. Drei verschiedene Böden, das Sofa und sogar die Toilette wurden eingeweiht. "Iss die Eier." Wütend schaut sie mich an und sticht mit der Gabel in die Eier. "Das mache ich auch mit deinen", murrt sie wütend. Ich halte mir nickend meine Eier und setze mich hin. Ich hätte niemals gedacht, dass sie so anstrengend sein kann. "Hey, was ist los?", fragt mich Shana besorgt. Fragend hebe ich den Kopf an. "Nichts." "Baby, wieso bist du traurig?" Shana steht auf und setzt sich rittlings auf meinen Schoß. "War deine Klausur nicht gut? Bist du auf die nächste gut vorbereitet?" Ich nicke lächelnd. "Komm her, mein Riesenhase", schmollt sie und drückt mich an ihre Brust. Das gefällt mir immer. "Heute gehen wir schön einkaufen, vielleicht haben wir dann Sex-," "Hatten wir nicht gerade eben Sex?" "Das war nur ein kurzer Quickie von hinten. Ich brauche es leidenschaftlich." Schmunzelnd schaue ich sie an und fahre über ihre Oberschenkel. Ihr Bauch ist ein Stückchen größer geworden, aber das sage ich lieber nicht, sonst will sie sich wieder scheiden lassen. Ach, Shana, du und deine Stimmungsschwankungen. Ich freue mich darüber, dass ihr Bauch größer wird. Mein Sohn... er wächst und ist gesund. Er wird gesund auf die Welt kommen und wie mein Vater... das wird schön. Shana fährt mir lächelnd durch mein Haar und küsst meine Nase und meine Stirn.

"Heute kaufen wir Babykleidung und Spielsachen und neue BHs für mich und viel Essen und vieles mehr." Shana sieht so glücklich aus. Sie freut sich so sehr über die Schwangerschaft. Ich werde wieder gegen ihre Brust gedrückt und gestreichelt, was ich liebend gern zu lasse. Sie riecht so gut. "Komm, lass uns zu Ende essen und dann fertig machen", sagt sie. Shana isst noch ganz viel, trinkt eine Flasche Wasser und geht sich danach die Zähne putzen. Wow, sie isst schon ganz schön viel. Respekt an sie. Wir räumen ab und ziehen uns um. Shana kommt bei ihrer Hose ein wenig ins Straucheln, da sie den Knopf nicht zukriegt. "Ich ziehe dann lieber die Boyfriend-Jeans an", nuschelt sie schmollend. "Hey, was ist los?" Sie schüttelt ihren Kopf und wischt sich schnell die Tränen weg. "Shana, nicht doch", lache ich und umarme sie, damit sie nicht weint. "Hey, alles wird gut. Wir kaufen dir doch neue BHs, da können wir dir auch eine schöne, gemütliche Hose kaufen", muntere ich sie auf. "Nein, die sind dann am Po zu locker!", wimmert sie. "Nein, Shana, wir suchen dir eine, die perfekt für dich ist. Nicht traurig sein, okay?" Sie nickt und lässt zu, dass ich ihr die Tränen wegwische. "Komm, zieh dich warm an, damit du auch nicht frierst." Ich drehe sie zum Schrank und hole ihr einen grauen Strickpullover raus, bevor ich mir einen schwarzen Pullover raushole und ihn anziehe. "Wieso ist es so kalt?", murmelt sie. "Wenigsten kriege ich meine Tage nicht mehr für mehr als ein halbes Jahr." Shana zieht sich ihre Socken, Jacke und Schal an. Sie sieht eingepackt so verdammt niedlich aus. "Das ist schon schwer." Sie atmet angestrengt, als sie sich die Schuhe zubinden will. "Lass mich das machen." Schnell binde ich ihr die Schuhe zu und helfe ihr auf. Sie lächelt stark und küsst mich mit Wucht, sodass ich gegen die Tür knalle. "Du bist so toll", schwärmt sie. Schmunzelnd tätschele ich ihren Kopf und nicke. "Das stimmt und jetzt ab ins Auto mit dir."

"Oh Gott, guck dir diese Schühchen an, Can." Shana quietscht und steckt ihre Finger in die kleinen Schuhe. "Oh Gott, die sind so süß und so klein und ah! Guck dir dieses Kleid an. Oh Gott, ich will auch ein Mädchen." Sie seufzt, schaut hoch an die Decke und drückt sich das Kleid an die Brust. Shana schaut sich die ganzen Kleider an und nimmt dann das weiße Kleid, welches mit Erdbeeren bedruckt ist in die Hand. Sie wirkt ganz erschrocken, als sie es sieht. "Can", flüstert sie. Oh nein, bitte nicht hier. "Shana", setze ich leicht nervös an. Ich schüttele den Kopf, als sie mich mit glasigen Augen ansieht. "Nein, bitte nicht", flehe ich. Ihre Unterlippe sticht hervor. "Ich kann nicht anders", schnieft sie und legt ihre Hände auf ihr Gesicht, als sie weint. "Shana, nicht doch." Ich nehme sie in den Arm und schaue kurz zu den Frauen, die uns lächelnd ansehen. "Alles wird gut." "Ich will Amir Kleider anziehen", weint sie. Ich nicke und küsse ihren Scheitel. Sie ist so verdammt sensibel. "Wir machen alles, was du willst. Nur wein' nicht mehr." Sie löst sich von mir, wischt sich die Tränen weg und schnieft einmal, ehe sie wieder ganz konzentriert ist. Was zum Teufel sind das für Stimmungsschwankungen? Ich schaue sie verdutzt an, aber sie lächelt nur die Kleidung an. Ich habe Angst, dass ich bei der Geburt verprügelt werde. Scheiße, ich werde zusammengeschissen. "Oh nein, guck dir diesen Latzanzug an. Oh, den muss er haben." Sie küsst das Teil und gibt es mir. Achtzehn Euro für diesen kleinen Lappen? "Oh, wir brauchen auch Bodys für ihn. Hier sind 2er-Packs und das auch noch reduziert." Shana wippt einmal vor Freude. "Willst du das Erdbeerkleid kaufen?" Sie nickt. "Ich kann es nicht zurücklegen. Ich hoffe die Größen stimmen, ich habe vorsichtshalber eine Größe größer genommen." Sie läuft weg, weswegen ich ihr hinterherlaufen muss.

AkzeptanzWhere stories live. Discover now