SIEBENUNDDREIßIG

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Auch Jamie setzte sich ans Bettende und sah mich an „Wir haben es geschafft. Lucir ist fertig" sagte er lächelnd und ich riss die Augen auf. Sie hatten es geschafft. Sie hatten es tatsächlich geschafft das Messer anzufertigen.

Mit Elijah und Jamie im Schlepptau rannte ich die Treppe nach unten. Becky saß mit den andern am Esszimmertisch. Es roch nach Speck und Eiern. Mhh Frühstück, oder Mittagessen, oder was auch immer. Ich hatte jegliches Zeitgefühl hier verloren.

Und dann sah ich es. In der Mitte des Tisches lag es. Ein Dolch. Langsam ging ich näher. Er schimmerte im Sonnenlicht. Die Klinge war dunkelgrau und schmal und in der Mitte verlief ein einzelner roter Streifen. Ich konnte es riechen. Blut. Dieser Streifen endete im Griff. Und der Griff .. der Griff war aus Glas. Zumindest in der Mitte. Eingerahmt von weißen Knochen. Und im Glas waberte ein Gemisch aus Blut, Asche und kleinen Blütenstückchen. Es sah wunderschön aus, ich wurde förmlich davon angezogen. Von dieser Macht und der Magie. Es sprach zu mir. Wie hypnotisiert setzte ich mich neben Nick an den Tisch und starrte auf den Dolch.

„Cool, nicht wahr?" fragte er leise und stupste mich an. Ich nickte und sah dann die anderen an.

„Du musst es nur noch in Brand setzten, wie dein Schwert immer und dann ist dieser Dolch die ultimative Waffe. Alle Macht kombiniert in nur einem kleinen Gegenstand. Knochen einer mächtigen Hexe, dein Blut, das Blut der Urwesen, die Teufelsrose und die Asche aus einem der alten Schwerter und .. dann das Feuer" sagte Becky und schob mir das Messer hin. Vorsichtig nahm ich es in die Hand und sah es an. Es war faszinierend und irgendwie .. düster. Als ich über die Klinge strich schossen Flammen hervor und loderten heiß und ziemlich heftig.

„Wow Bee, das ist abgefahren. Du bist so cool" grinste Nick und ich sah ihn amüsiert an.

„Du bist cool" kicherte ich und sah dann wieder fasziniert in die Flammen. Sobald ich das Messer zurück auf den Tisch legte erstarben die Flammen und es war so eiskalt wie zuvor.

„Also haben wir jetzt tatsächlich eine Waffe um Luzifer, den Teufel, zu töten?" fragte David und Becky nickte heftig „Oh ja. So ein mächtiges Ding gab es noch nie. Wirklich noch nie. Und laut der Legende und dem Buch meiner Grandma kann dieser Dolch Luzifer töten" sagte sie und sah mich an.

„Aber nur, wenn Beth ihm das Messer ins Herz rammt"

Na ganz toll. Ich. Alles hing an mir, aber .. das war mir ganz Recht. So musste sich keiner meiner Freund ein Gefahr begeben.

„Moment, kann das wirklich kein anderer machen?" fragte Elijah dann und sah Becky ernst an. Sie schüttelte den Kopf „Nein. Nur Beth hat diese Macht"

„Aber ich will sie nicht in Luzifers Nähe haben" sagte Elijah wieder und verschränkte finster die Arme. Oh Elijah. Er versuchte immer mich zu schützen, aber .. das war im Grunde mein Kampf und nicht der meiner Freunde.

„Schon okay Elijah" sagte ich woraufhin ich einen wütenden Blick von ihm bekam.

„Okay? Nichts ist okay? Du kannst dich nicht für uns opfern" sagte er und sah mich an „Das werde ich auch nicht zu lassen"

Ich seufzte „Elijah .. ich .. es geht nicht anders. Ich muss es tun. Nur so kann ich ihn vernichten, wenn das wirklich funktioniert" sagte ich woraufhin seine Augen nur noch dunkler wurden und seine Kiefermuskeln sich anspannten.

„Sie hat recht" sagte Becky und sah Elijah und dann mich an „Aber ich glaube kaum, dass Luzifer alleine kommen wird. Die Urwesen werden von seiner Macht angezogen"

„Also bleibt uns doch kein Kampf erspart. Sehr schön" grinste Nick und lehnte sich zufrieden auf seinem Stuhl zurück. Kichernd schüttelte ich den Kopf. Er war genauso süchtig nach kämpfen wie ich.

„Okay, mal genug davon. Wir sollten die letzten Tage nutzen uns zu überlegen wie wir das machen und .. noch ein wenig Spaß haben, findet ihr nicht? Immerhin könnten es unsere letzten Tage sein" sagte Caleb und ich war ihm dankbar für diesen Vorschlag. Alle nickten, nur Elijah sah skeptisch aus und auch ein wenig angepisst. Aber wann war Elijah auch nicht mürrisch. Ich stand auf und ging zu ihm „Baby, genießen wir doch die ruhigen Tage. Hier ist es so schön und .. ich will nicht ständig an meine letzten Tage denken" sagte ich leise und legte meine Hand auf seinen Arm.

„Okay, aber hör auf von deinen letzten Tagen zu reden. Du wirst nicht sterben, Liebes. Das werde ich nicht zulassen" sagte er und sah mich ernst an „Ich weiß Elijah" lächelte ich und streckte mich zu ihm nach oben und gab ihm einen sanften Kuss. Und allein dieser Kuss reichte aus um das Feuer zu entfachen und die Funken zwischen uns sprühten nur so.

„Ich liebe dich, egal was passiert, Liebes. Denk immer daran" wisperte er leise und ich musste lächeln „Ich dich auch Baby" erwiderte ich und sah zu ihm.

„Ich liebe euch auch" sagte Nick dann und alle lachten.

Den Tag verbrachten wir damit die Gegend zu erkunden und um gemeinsam zu kochen. So wie es Freunde machten. Einen unbeschwerten Tag und da konnte ich sogar vergessen, dass es nur noch drei verdammte Tage waren. DREI TAGE. „Zwei Wochen, meine Liebe. Zwei Wochen"

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