„Weißt du, du kennst mich nicht und hast absolut keine Ahnung was hier wirklich abgeht. Du denkst ich bin die Böse, dann weißt du rein gar nichts. Ich bin ein Monster ja, aber kein so großes wie das, dem ihr folgt" und damit stieß ich meine Hand in seine Brust. Seine Augen wurden groß und er schrie auf „ Aber mit einem hast du Recht. Ich bin eine Bestie und .. es gefällt mir" hauchte ich und rupfte ihm sein Herz aus der Brust. Es platschte auf den Boden und ich stand auf. Meine Blutverschmierte Hand leckte ich genüsslich ab und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich setzte meinen Weg fort. Elijah und Nick hatte ich aus den Augen verloren, aber ich konnte sie hören. Mit Vampirspeed raste ich dem Auto nach und ein magisches Wesen nach dem anderen musste dran glauben. Und dann endlich war die Stadtgrenze erreicht und der Aston Martin brauste auf die Schnellstraße. Jetzt war selbst das Auto zu schnell für die Urwesen.

Schlitternd kam ich zum Stehen. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Wir hatten sie aus der Stadt gebracht und so die Urwesen von der Schule weggelockt.

Dann hörte ich neben mir Schritte. Eine Hexe stand neben mir. Sie hielt einen langen Holzpflock in der Hand und schon machte sie einen Satz auf mich zu. Ich wich aus und fasste selbst nach dem Stück Holz und riss es ihr so aus der Hand. Sie keifte und kreischte. Die Hexe wollte mich kratzen und belegte mich mit Flüchen, doch das brachte nichts. Ich packte sie an ihrer Jacke und versenkte den Holzpflock in ihrer Brust.

„Fühlt sich toll an, nicht wahr?" fragte ich und ließ den leblosen Körper los.

„Du hast dir da eine ganz schön brutale Freundin rausgesucht, Mann" hörte ich Nick hinter mir sagen. Ich drehte mich um. Elijah und er lehnten an einer Hauswand und Nick grinste mich an.

„Ja das hab ich, aber weißt du was, ich will keine andere. Sie ist ein kleines Biest und wirklich ziemlich brutal und blutrünstig, aber .. so blutverschmiert und mit diesen hellen Augen .. du meine Güte" Elijah schüttelte den Kopf und grinste mich an. Sein Blick war nicht länger wütend sondern eher .. voller Liebe.

„Du stehst drauf, nicht wahr. Sie ist stark, hat ihren eigenen Kopf und bricht eine Regel nach der andere und ist nicht wirklich zimperlich" lachte Nick und sah mich und dann Elijah an.

„Oh ja und wie ich auf sie stehe" Elijah sah mich an und kam auf mich zu. Mein Herz klopfte schneller bei seinen Worten und mein Bauch wurde ganz warm. Nur Elijah schaffte es so schnell mein Monster zurück in den Käfig zu bekommen. Bei ihm wurde ich von jetzt auf gleich wieder menschlich.

„Du stehst auf das Monster?" fragte ich und sah zu ihm. Er stand vor mir und strich mir meine Haare aus der Stirn.

„Es ist irgendwie sexy. So finster und böse. Genau wie ich" lächelte er und beugte sich zu mir. Ich musste lächeln und dann lagen seine Lippen auf meinen.

Nick hinter uns seufzte frustriert auf, aber das störte mich nicht. Es gab nur Elijah und mich in diesem Moment. Unsere Lippen und unsere Liebe.

Ich schlang meine Arme um seine Brust und schmiegte mich an ihn. Alles drehte sich vor Glück und die Sternchen tanzten vor meinen Augen.

„Ich will euer Rumgeschmuse wirklich nicht stören, Leute, aber wir sollten los" sagte Nick dann und ich löste mich etwas wiederwillig von Elijah. Er hatte Recht.

„Okay, dann .. mal los" grinste ich und zog meinen Geldbeutel aus meiner Jackentasche.

„Was hast du vor?" fragte Nick dann und sah mich verwirrt an.

„Na uns einen fahrbaren Untersatz besorgen, was denn sonst?" kicherte ich und machte auf dem Absatz kehrt und ging die Straße zurück. Dort hatte ich ein Autohaus gesehen das 24 Stunden offen hatte. Ich schob die Glastür auf und ging zum Tresen nach vorne. Die beiden Jungs im Schlepptau. Ich legte meine schwarze Kreditkarte auf den Glastisch und sah den Verkäufer zuckersüß an.

„Ich hätte gern den schwarzen Range Rover da draußen und zwar flott. Kein Papierkram" lächelte ich und sah ihm eindringlich in die Augen. Er nickte und nahm meine Karte, zog sie durch die Kasse und reichte mir den Schlüssel.

„Gute Fahrt" wünschte er uns noch und ich lächelte ihn breit an.

„Danke und schönen Abend noch"

Elijah und Nick sahen mich nur kopfschüttelnd an, folgten mir aber nach draußen. Elijah setzte sich hinters Steuer, ich auf den Beifahrersitz und Nick machte es sich hinten bequem. Wir rollten vom Parkplatz und auf die Straße. Ich tippte im Navi die Adresse ein und schon gings los.

Langsam wurde mein Puls wieder ruhiger und das Adrenalin ließ nach. Während der Fahrt sah ich aus dem Fenster. Ich konnte förmlich spüren, wie die Tage dahin rannten. Allein schon das vorhin war ein turbulenter Auftakt gewesen und ich fühlte es. Es würde so weiter gehen. Die nächsten Tage würden genauso werden wie heute. Keine ruhige Minute. Die Zeit lief ab. Eine Woche, sieben Tage, einhundertachtundsechzig Stunden. Die Urwesen waren uns auf den Fersen, sie spürten es, genau wie ich. Und nochdazu .. sie wussten wer ich bin und was ich war.

Ein Hybrid, der sie alle zerstören konnte. Und nicht nur das. Ich könnte auch mich selbst zerstören. Ich selbst war die mächtigste Waffe gegen die Urwesen und gegen Luzifer selbst. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf nach hinten. Innerlich schrie ich und wollte davon laufen, alles hinter mir lassen. Erneut. Oder mich einfach Luzifer hingeben, was auch immer er mit mir vor hatte. Ich war es leid zu kämpfen und doch .. konnte ich nichts anderes. Ich würde mich immer auflehnen und gegen alles und jeden kämpfen, weil ich mir nicht vorschreiben ließ, was ich zu tun hatte oder wie ich zu leben oder gar zu sterben hatte. Dafür war ich zu stolz.

Und wieder hörte ich das Ticken der Uhr und Luzifers tiefe, angsteinflößende Stimme. In sieben Tagen würde die Entscheidung fallen. Leben oder Tod. Ich oder Luzifer. Oder wir beide?


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