Ein leichter Windhauch pfiff durch die Gasse und durch meine Haare. Wir lauschten und ich schnupperte in der Luft. Meine Hand wanderte zum Knauf meines Schwertes und umklammerte es. Ich spannte mich an, so wie alle anderen.

Dann hörte ich etwas und wirbelte herum. Vier gestalten tauchten auf, aber es waren keine Urwesen. Aber mir lief trotzdem ein kalter Schauer über meinen Rücken. Auch hinter uns tauchten Kreaturen auf. Wir waren umzingelt. Ich schluckte. Alle griffen zu ihren Waffen und gingen in Angriffsstellung. Und dann passierte alle so schnell und im nächsten Augenblick befand ich mich in einem Gewimmel aus Schwertern, Fäusten und Speeren die durch die Luft flogen und Körper die miteinander rangen.

Ich wusste gar nicht wie mir geschah, aber dann sah ich plötzlich eine Faust auf mich zu sausen. Ich wich ihr aus und duckte mich. Ich knurrte meinen Gegner an und stürzte mich dann auf ihn. Es war ein Elb. Ich rang ihn zu Boden und versetzte ihm einen Schlag gegen die Rippen und er stöhnte auf vor Schmerz. Nach einem weiteren Schlag blieb er reglos liegen, aber ich hatte keine Zeit zum Verschnaufen. Jemand riss mich zurück und ich wurde gegen eine Wand geschleudert. Mein Kopf knallte dagegen und ich rutschte nach unten zurück auf den Boden.

Ich sprang auf und zog mein Schwert. Die Klinge schnitt durch die Luft und ich stieß sie meinem Gegenüber in die Brust. Er taumelte zurück und kippte dann nach hinten um. Gegen Hexen und Elben war ein Kampf leicht gewonnen. Aber dann stand ich plötzlich einem Vampir gegenüber. Er knurrte mich an und legte den Kopf schief, so wie ich es tat, wenn ich angriffslustig war. Ich hielt mein Schwert fest umklammert. Wir taxierten uns und stürmten im nächsten Moment aufeinander zu. Er wich meinen Schlägen und dem Schwert aus. Er war schnell. Schneller als ich. Er trat mir gegen den Arm und es knackte und mir fiel mein Schwert aus der Hand. Ich stöhnte auf vor Schmerz. Seinem nächsten Schlag konnte ich ausweichen, aber nur einen Augenblick später flog ich durch die Luft und knallte mit voller Wucht auf den Boden. Ich rollte mich auf die Seite und stand dann auf.

„Schon erledigt Süße?" fragte der Vampir und grinste mich an.

„Noch lange nicht" gab ich zurück und knurrte. Ich würde nicht so einfach aufgeben. Nicht jetzt. Um mich herum wurde gekämpft und gebrüllt.

Nur Sekunden später befand ich mich in einem Gerangel und eine Faust schlug neben meinem Kopf vorbei. Dann nutzte ich die Gelegenheit und packte den Vampir an den Schultern und drehte ihn auf den Rücken. Ich saß rittlings auf ihm und packte ihn dann am Hals um seine Zähne von mir fernzuhalten. Er fauchte und knurrte und strampelte. Ich griff an meinen Gürtel und zog den kleinen Dolch heraus und pinnte damit seinen Arm am Boden fest. Er schrie auf und mich überkam mein Jagdinstinkt und ich wollte nichts sehnlicher als jemanden zu töten. Ich knurrte und schlug dann meine Hand in seine Brust und rupfte ihm das Herz heraus. Ich ließ es neben mir auf den Boden fallen und stand auf. Der Anblick war fürchterlich und mein Jagdtrieb schlug um und ich war nur noch angeekelt von mir selbst. Ich starrte auf meine Blutverschmierten Hände und sah mich um. Überall lagen tote Körper und alles war voll Blut. Es lief in Rinnsälen über den Boden und sammelte sich in Pfützen.

Wir hatten es geschafft. Unsere Gegner waren besiegt. Nichts davon hatte ich mitbekommen. Ich war zu sehr mit meinem Gegner und mit mir selbst beschäftigt gewesen, sodass ich nichts von dem Gemetzel mitbekommen hatte. Ich drehte mich um und wollte zu den Anderen gehen, als ich plötzlich einen höllischen Schmerz verspürte. Etwas bohrte sich in meinen Rücken. Es fühlte sich an, als würde ich aufgeschlitzt werden. Mir wurde Warm und kalt zur gleichen Zeit und ich schmeckte Blut auf meiner Zunge. Ich hustete und Blut spritzte aus meinem Mund. Ich taumelte nach vorne. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich sackte nach vorne. Das letzte was ich hörte waren Nick und Elijah die meinen Namen brüllten. So fühlte sich also Sterben an.

HELLFIRE Where stories live. Discover now