HELLFIRE

ZEHN

„Im Glas ist eine Flüssigkeit und in dieser Flüssigkeit ist Asche" Nick war neben mich getreten und deutete auf die Schwertklinge. Auch die anderen waren zu uns gestoßen.

„Ich bin nicht so der Fan von Waffen" David hatte wieder die Arme verschränkt und sah sich im Raum um. Ich zuckte dagegen mit den Schultern „Wenn sie helfen um uns zu schützen, dannhabe ich nichts gegen Waffen" sagte ich und sah mich dann ebenfalls um.

Rechts standen sauber

aufgereiht Speere. Links Pfeil und Bogen und in der Vitrine an der hinteren Wand, alle Arten von

Schusswaffen und kleine Dolche. Ich kam mir wirklich vor, als würden wir uns im Krieg befinden,

wobei das ja sogar Stimmte. Im Krieg gegen das Böse. Ich betrachtete die ganzen Waffen und sah dann zu Nick.

„Und wir lernen jetzt wie wir mit den Dingern umgehen? Na dann lass uns mal loslegen. Damit wir das so schnell wie möglich hinter uns haben" sagte ich und folgte Nick, der den Raum wieder verließ und zurück in die Trainingshalle ging.

„Ihr müsst jeden Tag trainieren um in Form zu bleiben. Zumindest die Hexe, Werwölfe und Elben. Vampire sind von Vornherein stark" grinste er und Becky boxte ihm empört gegen die Schulter. Ich musste kichern und hakte mich bei Becky unter. Um uns herum wurde gekämpft, geschossen und geworfen. Nick führte uns zu einem abgetrennten Bereich in der Halle.

„Da ihr noch keine Erfahrung habt, müsst ihr erstmal hier trainieren, bevor ihr mit den anderen Trainieren könnt. Das wäre noch zu gefährlich. Die Übungswaffen sind zwar nicht echt, aber sie sind aus Holz" Nick warf mir einen wissenden Blick zu und ich schluckte „Deshalb erstmal hier, damit ihr schneller werdet und mit den Waffen umgehen könnt" fuhr er fort und ging zu dem Schrank an der Wand. Er öffnete ihn und holte eine Handvoll Holzwaffen heraus. Ich sah ihm dabei zu und war dann im nu neben ihm. Ich musste grinsen. Das gehörte definitiv zu meinen liebsten Vampireigenschaften. Diese unglaubliche Geschwindigkeit. Ich griff nach einem Holzschwert und schwang es durch die Luft, aber mir fiel es etwas ungeschickt wieder aus der Hand. David lachte hinter mir und warf den Kopf in den Nacken.

„Hey hör auf zu lachen. Das ist aus Holz" ich funkelte ihn böse an, aber musste dann selbst lachen und auch Becky kicherte leise.

„Das müssen wir wohl noch üben Beth"

Etwas erschrocken drehte ich mich um. Elijah stand mit den Händen in den Hosentaschen hinter uns und beobachtete uns. Er hatte wie immer den etwas mürrischen Gesichtsausdruck, aber irgendwas war anders. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen. Seit dem Gestern hatte ich ihn nicht mehr gesehen oder gesprochen und was nach dem Kampf vorgefallen war kehrten wir unter den Teppich. Als wäre es nie passiert. Aber ich konnte noch immer seine Arme um meinem Körper fühlen und wie er mich getröstet hatte.

Nick sah zwischen uns hin und her. Sagte aber nichts worüber ich wirklich froh war. Normalerweise konnte er seine Klappe nicht halten.

„Welche Waffe nimmst du?" fragte Elijah mich dann und riss mich aus meiner Trance.

„Ähh .. das Schwert denke ich. Ich kann nicht wirklich zielen" sagte ich und hob das Holzschwert wieder auf und sah dann zu Becky. Sie schüttelte nur angeekelt den Kopf „Nein. Also für mich kommt kein Schwert in Frage. Ich will diesen Urwesen nicht zu nahe kommen wenn wir jetzt schon gezwungen werden mit auf Missionen zu gehen. Da will ich so wenig Kontakt wie möglich mit denen haben. Das gestern hat mir gereicht" sie verschränkte trotzig die Arme und Nick reichte ihr einen Speer. Sie sah ihn mit großen Augen an „Bist du bescheuert? Ich schlepp doch nicht so ein Ding mit mir herum" keifte sie und Nick reichte ihr Pfeil und Bogen „Vergiss es. Viel zu unhandlich" meckerte sie weiter und ich musste anfangen zu Lachen. Auch David gluckste vor sich hin. Nick hingegen ließ alle Waffen auf den Boden fallen „Na schön Prinzessin. Dann gibt es nur noch die Pistolen" sagte er und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. Becky und er starrten sich an, bis auch die Beiden lachen mussten, was in einem riesen Lachanfall von uns vier Endete. Bis uns Elijah mit einem Husten unterbrach und uns ernst ansah. Sofort war die gute Laune verflogen und der Ernst des Lebens trat in den ‚Ring' und der Ernst des Lebens war in diesem Fall Elijah.