26 | Welche Herausstellungsmerkmale zeichnen mein Buch aus?

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Hallo, ihr Menschen da draußen.

Was ist an euch besonders? Was macht euch zu etwas Außergewöhnlichem? Vielen von euch wird es – größtenteils aus angelernter Bescheidenheit – vermutlich schwerfallen, auf diese Fragen eine passende Antwort zu finden. Auch beim eigenen Buch haben viele dabei Probleme, die Besonderheiten ihres Buches herauszuarbeiten oder sie gar erst aufzustellen. Um euch bei der Schwerpunktsetzung eurer Werke und der Findung eines Herausstellungsmerkmals behilflich zu sein, möchte ich diese Ausgabe meines Schreibratgebers alleinig dieser Thematik widmen. Sobald Fragen oder Unsicherheiten bei euch auftauchen, könnt ihr mir gerne einen Kommentar mit eurem Anliegen hinterlassen und ich werde versuchen, mich euch so schnell es mir möglich ist zu widmen. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und Erfolg beim Schreiben!


26.1 | Herausstellungsmerkmale im Allgemeinen

Was will sie mir mit dieser kryptischen Überschrift eigentlich sagen? Falls ihr euch das gefragt habt, möchte ich sogleich eine Antwort darauf liefern können. Wie definiere ich Herausstellungsmerkmale in literarischer Hinsicht? Nun, zuerst einmal sind Besonderheiten etwas, das Bücher bekannt, wenn nicht sogar berühmt macht. Sie sind der Wow-Faktor, das gewisse Etwas, das euren Leser von der wahrlichen Qualität eurer Leistung überzeugt. Ein Buch schreiben kann rein theoretisch jeder, doch ein Buch zu verfassen, das tatsächlich jahrelang in Erinnerung bleibt oder den Leser sogar bis zum Rest seines Lebens begleitet, stellt etwas Seltenes und Erstrebenswertes dar. Welcher Autor möchte denn nicht, dass sein Geschriebenes sich in den Köpfen seiner Leser verankert und sie in ihrem Alltag begleitet? Sie vielleicht zum Nachdenken oder Fantasieren anregt; im Arztwartezimmer, Bus oder Supermarkt? Man möchte seine Leser verfolgen, so gruselig diese Aussage auch klingen mag. Das ist in den allermeisten Fällen erst dann möglich, wenn das eigene Werk etwas wahrlich Besonderes verkörpert, das den Leser nicht mehr loslässt. Nicht mehr loslassen möchte und nicht loslassen wird.


26.2 | Idee

Euch schwebt eine einzigartige Grundidee für ein brandneues Buchprojekt vor, die ihr bisher nirgendwo sonst entdeckt habt, von der ihr jedoch glaubt, dass sie nicht nur euch, sondern auch vielerlei Lesern Freude bereiten wird. Dann setzt euch schnellstens an die Tastatur! Zu oft gehen mögliche Bücher verloren, weil der Autor nicht an das Bestehen auf dem Buchmarkt glaubt und die Idee sogleich verwirft. Doch nicht nur so wird begründet, eine Idee nicht in die Tat umzusetzen; denn oft ist man als Schreiberling zu selbstkritisch und unsicher im Angesicht eines neuen Projektes voller Verwirklichungsmöglichkeiten – aber auch einem Haufen an Fettnäpfchen, in die man hineintappen kann. Doch wenn ihr eventuell eine solche Idee in eurem Kopf gefangen haltet: Lasst sie heraus und bringt sie aufs Papier! Ob sie sich dann letztendlich wirklich in ein Buch verwandeln wird oder nicht, ist eine Frage der Zukunft, doch das erste Aufschreiben einer Idee legt den Grundstein für genau das – ein einzigartiges Buch. Und sind das nicht die schönsten Werke? Die aus einer kleinen, spontanen aber zeitgleich so genialen Idee entstanden sind, sodass man darauf gleich ein ganzes Buch basieren kann? Wenn ihr also glaubt, eine solche Idee umgesetzt zu haben, solltet ihr damit nicht hinter dem Berg halten. Auf Wattpad gibt es zurzeit allzu oft die gleichen Ideen, hinter denen voneinander abkupfernde und einfallslose Autoren stehen. Da könntet ihr mit eurer neuen Buchidee sogleich für etwas frische Luft sorgen und vielen Lesern ein Lesevergnügen bereiten, dass sie so schnell nicht vergessen werden.


26.3 | Setting

Spielt eure Geschichte in der heutigen Zeit, im Mittelalter oder gar der Steinzeit? Bei der Wahl des Zeitalters, in dem eure Geschichte spielt, fällt ihr gleichzeitig auch eine Entscheidung über die Individualität eures Werkes. Viele Romane im Bereich der Romantik spielen beispielsweise Spätmittelalter – warum also nicht einmal den Spieß umdrehen? Lasst eure Turteltauben einfach mal im Bronzezeitalter aufeinandertreffen und überlegt, wie ihr eure Geschichte in eine solche Zeit transportieren könnt. Gleichzeitig zu diesen Änderungen lernt ihr durch die benötigte Recherche einiges dazu und erweitert nicht nur den Horizont eurer Leser, sondern auch euren eigenen. Mir persönlich hat diese Vorgehensweise immer sehr geholfen, mich auf das beste und möglichst einzigartigste Setting verschiedener Geschichten festzulegen, denn nicht immer ist die offensichtlichste Wahl auch tatsächlich die passende. Indem ihr für eure Leser besondere und ungewohnte Umgebungen erschafft, bleibt ihr mit eurem Werk in ihrem Gedächtnis.

P.C.'s SchreibratgeberOn viuen les histories. Descobreix ara