1 | Wie verwende ich direkte Rede am besten und gestalte sie natürlich?

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Bevor ich mich genauer mit den spezifischen Anwendungsbereichen direkter Rede - auch wörtliche Rede genannt - beschäftige und euch meine Ratschläge zur korrekten Anwendung gebe, möchte ich euch die grundlegenden Regeln der wörtlichen Rede erklären und an Beispielen veranschaulichen. Dann werde ich mich den verschiedenen Anführungszeichen, die verwendet werden können, widmen. Zu guter Letzt möchte ich euch ein großes Problemthema so gut es mir möglich ist vereinfacht darstellen; das Verfassen spannender und mitreißender Dialoge in euren Büchern.


1.1 | Begleitsätze der direkten Rede

Im Folgenden werde ich euch die verschiedenen Ausführungen der wörtlichen Rede etwas näherbringen und hoffentlich verständlich machen. Insgesamt unterteile ich die für das Verfassen von literarischen Werken relevanten Arten der wörtlichen Rede in fünf Untergruppen, die ich euch nun vorstellen werde.

Vorangestellter Begleitsatz

Diese Variante des Begleitsatzes stellt für mich persönlich zwar einen Graus dar, aber es ist offiziell ein akzeptabler Weg, um wörtliche Rede zu verwenden. Dabei wird der Begleitsatz vor die wörtliche Rede gestellt und bietet somit eine Art der sehr direkten Einleitung. Meiner Meinung nach wirkt das Ganze sehr trocken und starr, sodass der Lesefluss unterbrochen wird und eine unelegante Wirkung auf den Leser ausgeübt wird. Trotzdem stellt es für Einsteiger eine einfache Methode der Anwendung wörtlicher Rede, da jegliche Satzzeichen gleichbleiben und nicht verändert werden müssen.

Beispiel: Bartholomäus sagt: "Ich mag Bananen."

Nachgestellter Begleitsatz

Wie ihr euch sicherlich bereits denken könnt, ist diese Version beinahe das genaue Gegenteil der zuvor genannten vorangestellten Begleitsätze. Hierbei wird zuerst die wörtliche Rede an sich und schließlich der Begleitsatz geschrieben, doch Achtung! Eine Satzkonstruktion, auf die ich immer wieder stoße, ist folgende: "Ich mag Bananen.", sagt Bartholomäus. Das ist allerdings falsch, da Punkte im letzten Satz der wörtlichen Rede bei dieser Art des Begleitsatzes weggelassen werden. Frage- und Ausrufezeichen bleiben jedoch bestehen. Für mich stellt diese Variante eine recht elegante Weise dar, um alltägliche und normale Dialoge zu verbildlichen.

Beispiel: "Ich mag Bananen", sagt Bartholomäus.

Eingeschobener Begleitsatz

Dieser Fall herrscht nur, wenn es sich um einen einzigen Satz handelt, der von dem Begleitsatz unterbrochen wird. Besonders gut eignet sich diese Variante, wenn man Spannung und Dramatik erzeugen möchte. Daher darf vor dem Begleitsatz auch kein Punkt, Frage- oder Ausrufezeichen stehen; nur der zweite Teil nach dem Begleitsatz muss mit einem satzbeendenden Zeichen versehen werden.

Beispiel: "Ich", sagt Bartholomäus, "mag Bananen."

"Unechter" eingeschobener Begleitsatz

Ein "unechter" eingeschobener Begleitsatz entsteht, wenn der Satz vor dem Begleitsatz beendet wird, die wörtliche Rede aber dennoch weitergeführt wird. Diese Variante ist mein persönlicher Favorit, da man viel mit Wörtern herumspielen und gleichzeitig längere Paragraphen der wörtlichen Rede abwechslungsreich verpacken kann. So kann man auch während eines Monologes die wechselnden Emotionen veranschaulichen, ohne den Lesefluss bedeutend zu unterbrechen.

Beispiel: "Ich mag Bananen", sagt Bartholomäus. "Die schmecken so gut."

Kein Begleitsatz

Diese Form der wörtlichen Rede sollte in einem Dialog nur verwendet werden, wenn dem Leser klar ist, wer spricht, sonst führt diese Variante gegebenenfalls zu Verwechslungen. Ich würde auch empfehlen, diese Version nicht immer zu verwenden, da der Text sonst zu eintönig und emotionslos wird; immerhin hat ein Begleitsatz die Aufgabe, die wörtliche Rede zu unterstützen und sie auszuschmücken.

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