"Von dir lerne ich ja mehr, als in den Vorlesungen", gebe ich erstaunt von mir. Sie muss lachen. Shana lacht so schön. "Ich gehe mal davon aus, dass ich nach dem Frühstück etwas laufen muss." Unzufrieden verzieht sie ihr Gesicht. "Ich bin ja da und stütze dich." Ich ziehe ihren Duft ein, der mich süchtig gemacht hat. Ich kriege nicht genug von ihrer Reinheit. "Wie geht es dir?", möchte sie wissen. Ich muss seufzen und halte ihre Hand. "Ich bin relativ schnell eingeschlafen und bin mit einem kleinen Albtraum aufgewacht. Ich hatte Angst, dass du tot bist." Mit verstecktem Schock sieht sie mich an. "In meinem Traum hast du Blut gespuckt und als ich dich wecken wollte, bist du nicht aufgewacht." Ich will es eigentlich gar nicht aussprechen. Gott sei Dank, lebt Shana noch und wird wieder gesund. "Alles ist gut." Sie küsst meine Hand und schließt ihre Augen. Ich weiß nicht wieso, aber ich kriege leichte Panik, wenn sie ihre Augen schließt. "Ich muss eigentlich heute duschen", murrt Shana. "Aber ich habe keine Lust. Kaufst du mir Trockenshampoo?", schmollt Shana. Ich muss grinsen, weil ich auf eine geniale Idee komme. Das Frühstück wird ins Zimmer gebracht, kurz danach sind wir wieder alleine. "Iss mit mir." "Nein, du brauchst Nahrung." "Iss mit mir, habe ich gesagt." Shana sieht mich ernst an. Die Kaffeekanne nehme ich an mich und höre, wie Shana freudig quietscht. "Kakao", summt sie. Shana kann man mit den einfachsten Dingen dieser Welt glücklich machen, mein wertvolles Mädchen.

"Hier." Shana hat mir ein Brötchen gemacht. "Ich habe doch gesagt, dass du Nahrung brauchst", tadele ich. Das Brötchen drückt sie an meinen Mund und murrt dabei. "Und ich habe gesagt, dass du mit mir isst und Shana schlägt man keinen Wunsch ab, zumindest keiner Shana, die im Krankenhaus liegt." Was eine Hexe Shana doch ist. "Mund auf." Grinsend sieht Shana mich an und wackelt mit ihren Augenbrauen. "Am frühen Morgen zweideutige Nachrichten zu bekommen, habe ich am liebsten", erzähle ich und beiße in das Brötchen mit Butter, Käse und Mortadella. "Ich werde dich duschen", sage ich, woraufhin Shana anfängt zu husten und sich den Bauch halten muss. Sofort gebe ich ihr Wasser. Irgendwie war mir die Reaktion klar. "Scheiße", bringt sie ächzend hervor. "Ist alles in Ordnung?" Tief atmet Shana ein und nickt. "Die Schmerzen sind weg, puh." Etwas überrascht schaut sie zu mir. "Aber wie willst du mir beim Duschen helfen?", fragt Shana ganz verlegen. Gerade hat sie noch einen zweideutigen Satz rausgehauen und nun schämt sie sich, so widersprüchlich. "In der Dusche gibt es eine Sitzfläche. Da sitzt du drauf und lässt mich den Rest machen", raune ich zum Schluss, was sie leicht zusammenzucken lässt. "Ich will nicht, dass du mich so das erste Mal nackt siehst." Sie schaut weg und hält sich die Hände vor das errötende Gesicht. Shana und ihre Kompliziertheit. "Dann decke ich dich mit dem Handtuch ab." Sie brummt, grummelt, murrt und quietscht, ihre Hände sind immer noch auf ihrem Gesicht. Seufzend trinke ich meinen Kaffee, als ich ihn mir endlich einschenke.

"Iss dein Essen", befehle ich. "Aber ich schäme mich noch zu sehr", widerspricht sie mit verdecktem Gesicht. "Dann iss dein Essen mit sehr viel Scham." Ich schmunzele. Es tut gut, wenn Shana nicht vorlaut und stur ist, sondern leise und schüchtern. Dann habe ich für eine bestimmte Zeit keine Kopfschmerzen. Langsam beginnt sie zu essen. Ich beobachte sie dabei, damit ich auch wirklich sicher bin, dass sie nicht hungert. "Ach, übrigens: heute kam eine Frau rein und ich habe meinen Oberkörper verdeckt, nur für dich." Verstohlen grinst sie und zeigt mir per Hand, dass ich mich ihr nähern soll. Sofort drückt sie mir einen Kuss auf die Wange, ich brumme unzufrieden. "Bevor die Zähne nicht geputzt sind, gibt es keinen Kuss auf den Mund. Das müsstest du wissen, Can." Ich schnaube. "Also beim Sex ist das einfacher. Ich nehme dich dann einfach von hinten." Sie schlägt mir auf die Brust, was mich lachen lässt. "Am frühen Morgen werde ich mit Streicheleinheiten verwöhnt, danke." Shana schnaubt und isst weiter, nötigt mich ab und zu mitzuessen und schiebt ihren Nachttisch zurück. "Ich weiß gar nicht, ob Ranja Unterwäsche eingepackt hat." "Wenn nicht, dann kann ich sie abholen. Das ist gar kein Problem." Sie schließt beschämt die Augen. Ach, Shana. "Das ist nichts wofür man sich schämen muss, Shana. Wir sind verheiratet und feiern bald die ganz große Hochzeit. Deine Unterwäsche habe ich doch schon oft genug gesehen." Und ich werde dich irgendwann mal ganz in ihr sehen und sie dir langsam ausziehen.

AkzeptanzWhere stories live. Discover now