27. Kapitel

135 14 0
                                    

Mona betrachtete Kamera 9 mit einen scharfen Blick. Es war nicht gerade sehr hell draußen, was ihr das Sehen durch die Kamera schwer ermöglicht hat. Doch sie schaffte es alles prima zu erkennen.
'Liam? Warum treibt er sich alleine herum?'. Sie starrte ihm eine Weile an, bis er von der Bildfläche verschwand. Mona haute auf die Rückspultaste so oftmals wie sie es notwendig hatte. Dann hielt sie inne. Nun waren beide Jungs auf den Monitor zu sehen. Liam blieb hinter Maxim stehen, während er in einen Müllcontainer nach was suchte. Urplötzlich schubste Liam ihm und klappte den Deckel des Container's zu. Um noch einen drauf zu setzen, holte er ein großen Stein und legte es auf den Verschluss, sodass es nicht so leicht aufging. Dann geschah für eine Zeit nichts mehr, bis Liam letztendlich den Müllcontainer mit viel Anlauf runtersausen ließ.

'Was war denn das für eine Aktion?!', beschwerte sich Mona innerlich. Sie konnte diesen Ereignis nicht trauen. Es war einfach zu unrealistisch. Warum sollte Liam Maxim das antuen? Da muss doch irgendetwas dahinter stecken, sei es ein Hexenwerk oder eine Manipulation. Mona stand auf und begab sich zur Tür. Sie wollte den Henkel runterdrücken, als sie etwas davon abhielt.
Ihre Gedanken, sie spielten verrückt. Es bildeten sich Meinungen und Vorstellungen, die sie nicht mehr zuordnen kann. Es sind einfach zu viele. Zu viele Gedanken.

Mona öffnete letztendlich die Tür und stellte keine Bedrohung fest. Es war mucksmäuschenstill, nur Grillen waren zu hören, die jede Nacht zusammen ein Ständchen summten. Mona lauschte ihnen her und erinnerte sich noch an damals, vor ungefähr 5 Monaten, als Simon und sie von ihrem Eltern beauftragt wurden Holz zu beschaffen. Es war bereits Abend und sie wollten so schnell wie möglich mit ihrem Ladung Eichenholz wieder da sein, doch sie hatten sich verlaufen. Sie bekam panische Angst, während Simon nur vor sich hin murmelte und nach einer Wegmarkierung suchte. Währenddessen ertönten Grillen und summten die ganze Zeit, wie in einem Chor...

Plötzlich wurde die Stille von ein hämischen Knall unterbrochen.
-

'Wie lange will der Typ denn noch hier rumstehen?', fragte sich Lena und warf ein genervten Blick auf den Hinterwäldler zu, der schon mindestens seid einer Viertelstunde hier rumirrte. Er durchsucht jeden einzelnen Fleck, doch erfolglos, bis er langsam auf ihrem Versteck zu kam.
'Verdammt! Soll ich rennen oder sitzen bleiben?! Warum habe ich mich nicht früher schon aus den Staub gemacht!', entgegnete sie panisch. Als der Hinterwäldlern sie beinahe sah, brach eine große Panik in ihr aus, sodass sie einfach losrannte. Lena konnte diese Aufregung einfach nicht mehr aushalten. Dieses Gefühl, dass das Leben für einen kurzen Moment an einem vorbeizieht ist beängstigend und hatte sie schon oftmals erlebt, doch nie in so einer direkten Art.
Dennoch könnte ihre Todes Vorstellung nun zur Realität werden, denn der Hinterwäldler schien sie im Moment zu jagen. Lena rannte so schnell sie konnte und versuchte möglichst nicht auf der selben Strecke zu bleiben. Vielleicht kann sie ihm dadurch verwirren und sich in Sicherheit bringen.

Auf einmal zückte er die Kettensäge und ein lautes Brummen erreichte ihre Ohren. Für einen kurzen Moment drehte sie sich um, als sie den Hinterwäldler mit der Kettensäge auf sie zu rasen sah. Lena nutzte die Gelegenheit und lief ihm entgegen. Und tatsächlich, ihre Taktik hat funktioniert. Er blieb mit der Kettensäge an einen Baum hängen und achtete nicht mehr auf sie. Lena sprintete los und ließ sich von nichts und niemanden aufhalten. Sie war wie in einen Tunnelblick versessen. Es ging nur geradeaus.
Doch langsam verschwand ihre Ausdauer und sie blieb stehen. Mit der einen Hand hielt sie sich am Baum fest, mit der anderen am Bauch.
'Puch! Ok ruhig bleiben! Ich sollte mich erst ausruhen und dann langsam weiter voranschreiten.'
Lena saß sich unter den Baum hin und schloss die Augen. Tief atmete sie ein und aus, um ihr rasenden Herzschlag zu stillen. Sie muss wohl ein gutes Stück gelaufen sein, denn der Hinterwäldler hat sie nicht mehr einholen können. Ihr Fluchtplan schien doch eigentlich ganz gut gelaufen zu haben. Aber was wird als nächstes auf sie zukommen? Ein weiterer kranker Mörder? Oder doch der verfluchte Ausgang? - Pff! Davon kann sie nur träumen!
So Pessimistisch auch ihre Gedanken sind, man muss denen einfach zustimmen. Wie kann man bloß so viel Pech im Leben haben!
Vielleicht ist alles doch nur ein Traum? Sie könnte im Moment ganz wo anders sein und nur träumen? Wäre das möglich?

Lena öffnete die Augen und sah sich um. Nein, es ist und bleibt die Realität. Sie wird den Horror wohl oder übel entkommen müssen. Koste es was es wolle.
Mit ein kleinen Ruck stand Lena auf beiden Beinen und reckte sich ein wenig. Es würde sie zufrieden machen, wenn sie doch nur etwas größer wäre. Mit ihrer 1,58m könnte sie bestimmte Nachteile haben. Beim Rennen zum Beispiel,...obwohl sie das Ereignis von vorhin eigentlich gut bestanden hatte. Auf jeden fall steht eins schon mal fest.
Definitiv werden noch mehr solcher Aktionen auftauchen und bis dahin sollte sie lieber fit bleiben.

Lena begutachtete die Gegend noch einmal, bevor sie sich auf den Weg machte. Kurz bevor sie verschwinden wollte fand sie im hohen Gras eine Falle, eine Bärenfalle. Sie lag gut versteckt, fast hätte Lena sie nicht gesehen und wäre reingetreten. Doch die Spitzen sind leicht rausstechend. Lena nahm ein Stein und warf es vorsichtig hinein. Die Falle löste aus und ein kurzes Geräusch ertönte.
„Hoffentlich war das nicht zu laut, sonst gibt es gleich wieder Stress.", murmelte sie leise.

Sie lässt die ausgelöste Bärenfalle am Ort liegen und begibt sich weiter in Richtung Norden, gefolgt von ein merkwürdiges rascheln.
-

'Endlich ist der Container stehen geblieben!', freute sich Maxim, der nun ein zweites mal versuchte die Klappe zu öffnen. Diesmal funktionierte es. Er stieg aus den Container raus und wird sofort mit einen seltsamen Blick begrüßt.
„Wie siehst denn du aus? Warum klebt an dir Blut, Maxim?", fragte die leicht kichernde Mona, die vom Zusammenstoß mit den Müllcontainer und den Haus mitbekommen hatte.
„Haha sehr, sehr witzig. Darin befindet sich eine Leiche, wenn du willst kannst du gerne mal reinschauen.", antwortete Maxim mit einen genervten Blick. Er versucht die Blutflecken abzukriegen, doch versagt. Sie kleben förmlich an seiner Haut, sogar im Haar.
„Nein Danke. Ach ja, warum hat dich Liam im Container rein geschupst und dich bis hier her befördert?".
„Bitte was?".
„Ja du hast richtig gehört, er war das. Ich habe es Anhang der Kamera gesehen.", gab Mona von sich. Maxim schaute sie nur verwirrt an. Er war nun völlig am Ende. Das einzige was er sich im Moment erhoffte, war Ruhe und keine merkwürdigen Erzählungen von Mona.
Obwohl ihre Aussage garnicht mal so falsch klingt.
Liam benimmt sich in letzter Zeit echt seltsam. Vielleicht stimmt mit ihm doch was nicht...

„Hey, hörst du das?", flüsterte Mona nun gelassen. Maxim lauschte den Wald und hörte ein Schreien. Ein eiskalter Schauer lief über sein Rücken.
Es war ein bekanntes Schreien, eins was ihm verfolgte und nicht mehr losließ.
„Denkst du das selbe was ich denke?", fragte Mona angespannt.
„Ja...es ist der Ruf der Krankenschwester.".

Dead by Daylight - Death is not an escape Where stories live. Discover now