5. Kapitel

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„Hey wach auf!", schrie mich eine bekannte Stimme an.

Lena öffnete aufgeschreckt ihre Augen und erkannte Mona, die direkt vor ihr stand und sie aus ihrem Schlaf geweckt hatte. „Wie spät ist es denn?", fragte Lena gähnend und setzte sich auf. „So genau kann ich es dir nicht sagen, aber es sieht nach Abend aus.", antwortete Mona und schränkte ihre Arme vor die Brust.
Lena stand auf und schaute Richtung Sonne, die gerade unterging. Sie hatte wahrlich einen langen und tiefen Schlaf gehabt. Vielleicht etwas zu lang, denn sie träumte von mehrfachen Situationen, die für sie fast schon der Realität entsprachen. Einmal saß sie gemütlich am Lagerfeuer mit ihren beiden Elternteilen und rösteten ein paar Marshmallows und im nächsten Moment befand sie sich mitten im dunklen, moosigen Wald und wurde zielsicher verfolgt. Dann auf einmal lag sie in Schmerzen da und blutete an vielen Stellen so stark, dass sie anfing nach Hilfe zu schreien, obwohl ihr bewusst war, dass niemand sie hören könnte. Trotz des brutalen Alptraumes wurde Lena nur wach von Mona und ihrer genervten Stimme. Seltsam. Wachen die meisten Leuten nicht nach einem schlimmen Traum sofort auf?

„Was träumst du noch so herum! Die Einteilung beginnt gleich!", meckerte Mona und schnipste einmal vor ihren Augen, um ihre gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen. Und genau das hatte Lena vollständig vergessen! Schnell rannte sie, gefolgt von Mona, zu den anderen hin und begann aufmerksam Simon, der anscheinend den Oberhaupt der Gruppe spielte, zuzuhören.
„Da wir nun alle hier sind...", fing er an zu reden und blickte kurz zu Lena rüber. „Maxim, du und Lisa geht in Richtung Müllhalde und repariert dort die vorhandenen Generatoren. Mona, du haltest Ausschau nach den Fallensteller und versuchst ihn möglichst abzulenken. Ich gehe zum Keller des Mörders und schaue mich dort ein wenig um und du Lena bleibst hier und passt auf. Der Rest geht weiterhin Generatoren suchen und berichten. Habt ihr alles verstanden?".
Alle nickten stumm und gingen ihren Aufgaben nach. Alle bis auf Lena.
„Tut mir leid Lena, dass du hier bleiben musst, aber ich habe das Gefühl, dass du hier besser aufgehoben bist.", sagte noch Simon zu ihr und verschwand dann auch schon.

...

Nun war sie alleine. Komplett alleine. Sie durchforstete das Areal und setzte sich auf einen Felsen hin. Dort hatte Lena eine gute Sicht auf das Basis Lager, falls es zu irgendwelchen Notfällen kommen würde. Aber besteht überhaupt eine Chance, dass der Mörder diesen Ort finden würde?
„Wieso werde ausgerechnet ich ausgeschlossen?", murmelte sie vor sich hin und stützte den Kopf auf die Hand.

Es wurde dunkler. Die Nacht brach immer tiefer hinein. Bald schon würde Lena die Sicht verlieren. Ihr blieb keine anderen Wahl, als nach einer Taschenlampe herumzustöbern. Vorsichtig sprang sie vom Felsen herunter und durchsuchte ein paar Taschen und alte Werkzeugkästen. „Es muss doch irgendwo eins geben...", flüsterte Lena und in diesen Moment raschelte ein Gebüsch links von ihr. Sie drehte zur Seite hin und schaute es mit starren Augen an. Langsam nahm Lena einen kleinen Stein und schmiss es hinein, als zwei Raben plötzlich krächzend herausflogen.
„Ich dachte schon...", sprach sie und widmete sich ihren Fund erneut. Endlich befand sich auch eine Taschenlampe darin, die sie sofort in allen Richtungen strahlen ließ.

Währenddessen merkte Lena allerdings, dass etwas nicht stimmte. Das relativ hohe Gras war auf einmal zum Teil zertreten, als wäre jemand vor kurzem darauf getrampelt. Langsam stieg ihr Puls und sie drehte sich in allen möglichen Richtungen paranoid um. Dann stieß sie plötzlich auf eine große, blutverschmierte Gestalt mit messerscharfen Zähnen zu und erkannte ihn sofort als den Fallensteller wieder. Vor Schreck lies Lena die Taschenlampe fallen und lief blind mit rasenden Herzschlag weg.
Der Fallensteller ging natürlich ihr hinterher und las dabei ihre Spuren ab. „Nun renn doch nicht vor deinem Schicksal weg..", murmelte der Mörder laut vor sich hin.
Lena rannte und rannte weiterhin so schnell wie sie konnte, bis zu einem wohl bekannten Haus, der als Schattenriss gut erkennbar war. Dort blieb sie erstmal stehen und schnaufte aus. Der Mörder lag noch weit hinter ihr. Schnell versteckte sie sich daraufhin in einem Schrank und wartete dort.
Der Fallensteller übersah überraschenderweise das Haus und begab sich stattdessen in Richtung Müllhalde...

Dead by Daylight - Death is not an escape Where stories live. Discover now