22. Kapitel

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Mit leichten Schritten durchsuchte Lena die Gegend. Es war sehr einbrüchig und konnte jederzeit einstürzen, deshalb rührte sie lieber keine Wand an. Außerdem befand sich die Mörderin irgendwo in der Gegend, das machte es nicht besser. Lena entdeckte den Keller und warf ein kurzen Blick zur Tür.
Es war offen. Das rote Licht erstrahlte aus der Ferne und Blutspuren waren auf den Boden. Sogar am Henkel war ein roter Handabdruck. 'Liam schien drinnen zu sein. Sollte ich ihm folgen?', fragte sie sich und kam der eisernen Tür näher. Die Chance, der Krankenschwester in die Arme zu laufen, war zwar hoch, doch ihre Neugier ließ nicht nach. Es war so typisch für sie!
Lena lief hinein und schloss die Tür leise hinter sich. Sie erblickte den langen Gang und seufzte. Fragen bildeten sich in ihr Kopf, die nicht wirklich was mit dieser Situation zu tuen hatten. Sie öffnete die gegenüberliegende Tür und blieb sofort stehen. Ein merkwürdiges Geräusch war zu hören. Es ertönte in der Nähe. 'Was war das?'.
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„Wer macht da so ein Lärm? Sieht derjenige nicht das ich arbeite!", sagte die genervte Krankenschwester und ließ ihr auserwähltes Skalpell am Tisch liegen.
Maxim schaute den spitzen Gegenstand an, als wäre ihm eine Idee eingefallen. Das war es auch. Während die schwebende Mörderin aus den Raum rausflog, rutschte Maxim mit den Stuhl zum Tisch heran. Er war nur noch ein Meter entfernt, doch das reichte aus. Vorsichtig versuchte er aufzustehen und nahm das Skalpell mit den Mund. Der Knoten am Handgelenk ließ sich mit der Spitze leicht zerschneiden. In weniger als einer Minute schaffte er sich zu befreien und rannte sofort heraus. Es war ihm im Moment völlig egal wohin der Weg hinging, solange er die Krankenschwester nicht noch einmal begegnete.
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'Shit! Ich hätte das Rohrteil nicht nehmen müssen!', beschwerte sich Liam innerlich und warf die Stange ans andere Eck. Es war ziemlich dumm von ihm, die Leitung zu durchbrechen. Aus diesem Grund ertönte schon die ganze Zeit ein lautes pfeifen.
Der Luftdruck war vielleicht etwas zu hoch in den Rohren.
Liam ging weiter. Der dunkle Weg endete fast, nur noch eine kurze Strecke blieb übrig. Hoffentlich findet er im nächsten Raum seine Zielperson. Das Versteckspielchen ging ihm nämlich schon langsam auf die Nerven.
Doch da kam etwas näher.
Ist es die Krankenschwester?
Liam machte sich Bereit, um der Person eine ins Gesicht reinzuhauen. Mit Kampfsport wollte er zwar für immer einen Schlussstrich ziehen, jedoch passte der Moment einfach. Als die Person direkt vor ihm stand, hob er die Fäuste schnell runter.
Ein Glück, es war nur Maxim. Zugegebenermaßen wusste Liam nicht mehr so sehr wie die geplante Kampftechnik ging, aber jetzt musste er es sowieso nicht einsetzen.
„Liam, was suchst du hier?", fragte Maxim irritiert.
„Ich gehe auf Detektivarbeit, weißt du? Natürlich bin hier um dich zu retten!", antwortete er zurück. Maxim schaute ihm weiterhin verwirrt an, bis er sich an seine vorherige Situation erinnerte. „Okay beeilen wir uns lieber, bevor die Krankenschwester was von mein Verschwinden mitkriegt.", erwähnte Maxim und lief an Liam vorbei. Plötzlich knackse es und er blieb stehen. Es bildeten sich die ersten Risse an der Wand, genauso wie an der Decke. Es war den beiden sofort klar, dass alles hier einstürzen würde. Sofort rannten sie los und kamen noch rechtzeitig vom Geheimgang raus.
„Was denkst du, kommt die Krankenschwester da noch raus?", fragte Liam hustend. „Sicherlich, sie kann sich leider heraus teleportieren.", entgegnete Maxim.
Liam nickte und öffnete die Tür vom Raum. An den restlichen Weg konnte er sich noch ganz genau erinnern. Also gab es bei der ganzen Rettungsaktion keine Probleme.
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Drei Türen und nur einer war der richtige, dachte sich Lena wenig begeistert. Sie verschränkte die Arme und überlegte. Vielleicht war diese Aktion doch keine so gute Idee gewesen? Als sie auf den Rückweg war, rüttelte die dritte Tür ein bisschen. Sie drehte sich um und sah, dass es gerade aufging. Daraufhin kamen Liam und Maxim heraus.
„Lena?!", fragten die beiden gleichzeitig und schauten sie entgeistert an.
„Ich wollte dir folgen Liam, aber dann wusste ich den Weg nicht mehr. Wohin wolltest du hin? Und warum bist du auf einmal verschwunden Maxim?", fragte Lena skeptisch. Es war merkwürdig das die Mörderin nicht hier war. Sie hätte es gerade so schön einfach gehabt. Na ja, für sich selber hätte sie das nicht erhofft.

„Keine Zeit für Erklärung, wir müssen hier schnell raus. Die Krankenschwester könnte jede Sekunde auftauchen.", antwortete Liam und drängelte die beiden nach vorne. Die drei rannten möglichst schnell aus den Keller heraus, genauso wie aus der ganzen Anstalt. Die frische Luft nahmen sie sofort wieder war. Wenigstens konnten sie hier nicht ersticken. Keuchend blieben sie bei den Ruinen Wänden stehen und kicherten ein wenig herum. „Irgendwie war das schon lustig.", sagte Maxim grinsend. „Ja, besonders euer Gesicht, als ihr mich gesehen habt.", erwähnte Lena kichernd.
„Das sollten wir vielleicht für uns behalten.", sagte Liam und versuchte sich wieder einzukriegen.
Kurz blieb es ruhig, bis das wohlbekannte Kreischen zu hören war. Die Mörderin schien wohl wieder anwesend zu sein. Doch es fehlte noch ein Generator, dann wären sie weg von ihr... und das hoffentlich auch für immer!

Dead by Daylight - Death is not an escape Where stories live. Discover now