3. Kapitel

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„Endlich da!", triumphierte Lena, als sie zum verlassenen Haus ankam. Der Mörder schien nicht in der Nähe zu sein, sonst hätte sie es bereits an ihren eigenen pochenden Herzschlag und ihrer Nervosität vernommen. Denn aus irgendeinem Grund reagierte ihr Körper jedes Mal mit derartigen Symptomen, sobald sie sich im Radius des Mörders befand, obwohl Lena selbst die Gefahr nicht gesichtet hatte. Es ist wie ein Gespür, dass bei jeder drohenden Gefahr immer Alarm schlug. Ob die anderen auch so ein Instinkt besaßen?

Mit großer Vorsicht kletterte Lena durch das Fenster - oder zumindest was davon übrig geblieben ist - und blickte erstmal um sich. „Was für eine Ruine...", murmelte sie vor sich hin und wippte mit den Fuß wenige Male, bis das Holz unter ihr anfing ein lautes Knarzen von sich zu geben. Dabei stieß auch Holzstaub aus den Bodenspalten heraus und wanderte in die Luft.
„Hallo? Ist hier jemand?", fragte Lena und atmete automatisch die staubige Luft ein, woraufhin sie zum Husten anfing. „Blöder Staub!", brachte sie die Wörter gerade noch räuspernd raus und bewegte sich zu den Treppenstufen. Sie beschloss, oben nach diesen sogenannten "Maxim" zu suchen. Auf den Weg zum oberen Stockwerk des alten Gebäudes hörte sie dann plötzlich ein immer lauter werdendes Rattern einer Maschine, sowie die unbekannte Stimme einer Person.

„Ach Mist! Geh doch endlich an du Schrottteil!".
„Was ist los?", fragte Lena unsicher und näherte sich der Person, als sie am Ende des Treppengeländes stand.
„Huh? Was? Oh...Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass jemand hier wäre.", meinte der Typ, der mit größter Wahrscheinlich Maxim sein musste. Er zog seine Hände aus der Drähten der Maschine heraus und reichte ihr die Hand. „Ich bin Maxim, aber sicherlich hat dir das bereits ein Vögelein zu gezwitschert. Sonst wärst du ja nicht hier, stimmst's?", fragte er und lächelte sie verspielt an. Lena nahm seine Hand entgegen und stimmte ihm zu. Danach stellte auch sie sich vor und verriet den Grund ihres Erscheinens.

„Wenn das so ist, zeige ich dir mal, wie das hier laufen soll." Und schon begann er Lena alles zu zeigen und zu erzählen. Es waren eine Menge Informationen, die er von sich gab, doch dieser womöglich wichtigster Abschnitt seiner Erzählung bekam sie am besten mit:

„Merk dir eins. Wenn du dich um ein Generator kümmerst, dann konzentriere dich gut. Der Fallensteller signalisiert den Klang des Generatoren, wenn dieser für kurze Zeit defekt wird. Somit kann er dich orten".

„So! Und nun lass uns mal ein Generator reparieren.", sagte Maxim und gab seinen Werkzeugkasten an Lena weiter. Sie schaute ihn zuerst verwirrt an, doch als sie verstand was er genau von ihr wollte, hockte sie sich vor dem Generator hin und begann, die rostige Maschine zu reparieren.
Einige Zeit später, strahlten alle Lampen über den Gerät und es sah so aus, als wäre der Generator nun vollständig im Betrieb.
„Wahnsinn, du hast ja echt ein Talent für's Handwerk! Und das beste ist, es gibt keine Spur vom Mörder!", sagte er überrascht. Die beiden lächelten sich an und wollten gerade gehen, als die Situation sich plötzlich änderte.
Im nächsten Moment waren Schritte von unten zu hören, da sie vom alten, knarzenden Holzboden verraten wurden. Unmittelbar verfluchte Lena sich für ihre Achtlosigkeit. Wieso hatte sie den Mörder nicht eher schon gehört? Ihr Puls stieg, je lauter die Schritte im Erdgeschoss wurden. „Mist! Versteck dich!", flüsterte er Lena zu und verkroch sich danach in den Schrank. Sie begann panisch in alle Richtungen zu schauen, ob es nicht einen Ort gäbe, an dem sie sich gut verbergen konnte. Da entdeckte sie plötzlich eine Dachbodenluke über ihr und hob schnell die metallische Stange auf, die sie bereits bei ihrer Ankunft entdeckt hatte. Anschließend öffnete sie vorsichtig die Luke, woraufhin die Bodentreppe aufklappte und sie sich unverzüglich nach oben begab. Zum Schließen der Luke hatte sie keine Zeit mehr, denn nach dem Schritten des Fallenstellers zu Urteilen, ist er bereits an den Treppenstufen des oberen Geschosses angekommen und hatte sicherlich die Geräusche der Dachbodenluke gehört.

Lena sah sich schnell im verdunkelten Raum um und sah, aus dem Kontrast hervorgehobene, große Kartons. Mit möglichst leisen Schritten begab sie sich hinter ihnen und hörte aufmerksam den Geräuschen unter ihr zu.
„Bitte finde mich nicht! Bitte finde mich nicht!", wiederholte sie es still in ihrem Kopf und versuchte so geräuscharm wie nur möglich zu atmen.
Sie hörte wie der Fallensteller bereits die erste Schritte auf der Bodentreppe wagte, als auf einmal ein lautes, pieksiges Schreien von draußen zu hören war. Schleunigst gab der Mörder die Such nach den versteckten Überlebenden auf und begab sich wieder nach draußen. Lena atmete laut aus und strich sich über ihre Stirn. Die beide warteten noch, bis die Schritte immer lautloser wurden und ihr Puls sich beruhigte. Dann schlichen sie sich von ihrem Versteck raus und trafen auf einander zu.

„Tja, ich habe total vergessen zu sagen, dass der Mörder ebenfalls das Aktivieren eines Generators als Signal wahrnehmen kann.", sagte Maxim leicht verlegen. „Schon okay. Nur...was war das vorhin?", fragte Lena und blickte langsam aus dem Rollladen Spalt eines noch gut erhaltenen Fensters im oberen Stockwerk heraus.
„Weiß nicht. Der Typ hat doch immer Fallen bei sich und viellei-", unterbrach er abrupt seinen Satz, als er auf Lenas verstörten Blick traf. „Ähm...ist was?", fragte er und näherte sich ihr und dem Fenster. Lena antwortete nicht, sondern ließ ihm stattdessen aus dem Fenster schauen.

„Nein! Ist das etwa...".

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