8. Kapitel

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Nach einer langen Suche fand Lena schließlich den Generator. Sie schaute sich erst kurz um, bis sie dann Anfing zu reparieren. Es dauerte nicht lange und der Generator erstrahlte in alle Richtungen für eine kurze Zeit. Als es aufhörte war eine Sirene zu hören, die andeuten soll, dass der Torschalter nun betätigt werden konnte. Vor Freude sprang sie kurz in die Höhe und ließ ein Lächeln an ihr Gesicht vorbei gleiten. „Nicht schlecht", kam ihr eine Stimme entgegen. Sie blickte sich kurz um und erkannte Mona mit einem gut gelaunten Gesichtsausdruck, der sicherlich nach wenigen Minuten nach dem Gegenteil aussehen würde. „Oh...ähm...danke schätze ich?", antwortete sie verwirrt, da ihr nicht klar war ob das ein Kompliment gewesen ist. Die beiden standen sich gegenüber und es brach ein unangenehmes Schweigen aus. Nach einiger Zeit sprach Mona dann wieder.
„Nun ich gehe dann mal den Schalter betätigen und-", unterbrach sie sich. „...Wo ist eigentlich Simon? Ich habe alle schon hier vorbei schleichen oder laufen gesehen nur ihm nicht."

...

Lena erinnerte sich noch daran, dass er den Fallensteller abgelenkt hatte. Dieser Mut, die er bewiesen hatte war unglaublich. Sie hätte nie gedacht das er sich sowas trauen würde. Doch nun wurde ihr klar, dass er in Lebensgefahr sei und keiner was unternommen hatte. Sie dachte für einem kurzen Moment nach. Alle anderen würden im jetzigen Zeitraum schon mal zum Ausgang gehen. Sie wäre nun die einzige, die nach Simon suchen könnte, da sie auch über seinen ungefähren Standort bescheid wusste. Sofort rannte Lena davon und haltete Auschau nach Simon.

Sie schaute überall nach, doch fand keine Spur von ihm. Nicht einmal im alten Gebäude war Simon zu erkennen. Plötzlich bemerkte sie ein leises husten und keuchen, dass vom nahen her kam. Sie folgte den Lauten und erkannte von weiten her Simon. „Simon?", fragte sie und kam noch näher, bis sie direkt vor ihm stand. Er lag mit einem großen Stich im Bauch auf den Boden und fing langsam an zu verbluten. Seine Haut war Kreidebleich. Er guckte mit aller Kraft zu Lena hoch, die ein entsetztes Gesicht machte.
„Lena?", stotterte er. „Was ist passiert", antwortete sie mit einem aufgebrachten und zugleich besorgten Ton. Er setzte sich vorsichtig auf und begann leise zu reden: „I-Ich glaube ich schaffe es nicht mehr zum Ausgang. I-Ich leide bereits schon an Blutverlust. K-Kannst du mir aber bitte ein Gefallen tun?", fragte er. Lena kniete sich vor ihm hin, um seine leise und schwache Stimme besser zu hören. „K-Könntest du bitte den anderen sagen, d-dass ich zum südlichen Ausgang geflüchtet bin? Sie sollen nicht von meinem kommenden T-Tod erfahren, i-insbesondere Mona.", stotterte er. Lena nickte entschlossen und stand vorsichtig wieder auf. Bevor sie dies allerdings tat, flüsterte Simon ihr noch was ans Ohr und überreichte Lena ein kleines Objekt. Danach sank er ab und starb.

Ihr lief es kalt über die Schulter. Simon ist tot. Sie kann es nicht fassen. Doch nun muss sie die Trauer vergessen und ihre Aufgabe erfüllen. Alle anderen warteten sicherlich auf ihre Anwesenheit.
Mit diesem Gedanken richtete sie sich auf und ging langsam Richtung Ausgang. Doch sie spürte, dass irgendwas nicht stimmte und drehte sich oft mal nach hinten um, um sicher zu stellen, dass sie alleine war.
Plötzlich hörte Lena laute Schritte und eine kräftige Hand and ihrer Schulter, die sie mach hinten zog.

„Hab ich dich endlich!", hörte sie die raue Stimme des Mörders sagen. Sie drehte sich ein letztes Mal um und sah den Fallensteller vor ihr. Ihre blauen Augen starrten genau in seine finsteren schwarzen Augen hinein und erkannten, dass der Mörder genaue Aufmerksamkeit auf sie gerichtet hatte. Mit viel Kraft riss sie sich von ihm los und rannte weg. Der Fallensteller verfolgte sie und langsam aber hatte er Vorsprung. Sie schmiss ein große Palette um, die sein Weg versperrte und ihm zugleich schadete. Mit einem erleichterten Gesichtsausdruck sprintete sie weiter und sah ihr Ziel direkt vor den Augen. Dabei kramte sie in ihre Hosentasche ein Feuerzeug heraus und erinnerte sich an die letzten, geflüsterten Sätze von Simon:

„Nimm dieses Feuerzeug. Bevor du durch den Ausgang rennst, zünde es an und lass es fallen.".

Sie blickte kurz nach hinten und sah den Fallensteller von ganz weit hinten auf sie zukommen.
„Er hat keine Chance mehr!", sagte sie zu sich selbst. Als sie beim Ausgang ankam lief ihr Maxim entgegen und sagte: „Da bist du ja endlich! Wir haben schon auf dich gewar-...Fallensteller!", schrie er beängstigt und rannte durch den Ausgang mit fast allem anderen. „Hihi du bleibst mir ein Rätsel Lena", sagte Lisa und rannte als letztes weg. „Ich dich auch.", sagte Lena genervt und zündete das Feuerzeug an.
Eine kleine Flamme entfachte, die immer größer wurde. Sie schmiss es auf den Boden, als der Fallensteller am nahesten kam und nicht mehr stoppen konnte. Das Gras fing an sich zu entzünden und leitete die Flammen weiter an die Bäume rund herum. Lena rannte durch den Ausgang und schaute nochmal nach hinten bevor sie endgültig den Ort verließ.

War sie wieder frei? Hat der Albtraum ein Ende gefunden? Ist der Mörder für immer weg? Sie weiß es nicht. Denn als sie durch das Tor lief erkannte sie nichts anderes außer einem Wald. Keine Häuser, keine Straßen, keine Autos, keine Zivilisation.
‚Das ist erst der Anfang, ist es?'.

Dead by Daylight - Death is not an escape Where stories live. Discover now