20. Kapitel

183 15 0
                                    

Langsam öffnete er seine Augen, doch es änderte sich nichts. Alles blieb schwarz und düster vor ihm. Maxim blinzelte ein paar mal und versuchte seine Hände zu bewegen. Doch irgendwas stimmte nicht. Langsam wurde ihm klar, dass er mit gefesselten Händen auf einen Stuhl saß.
Warum? - Das war ihm nicht bewusst. Dennoch bereitete die Situation ein mulmiges Gefühl in sich. Wer würde ihm einfach so kidnappen? Vielleicht die Krankenschwester, aber wenn das der Fall war, warum brachte sie ihm nicht gleich um?
Plötzlich hörte Maxim ein schreien. Es klang wie der Schrei von der Krankenschwester.
'Warum schreit sie immer so laut?', fragte er sich selbst im Gedanken. Doch bevor er die Frage beantworten konnte, sahen seine Augen das Licht. Es strahlte und blendete sein Sichtfeld. Langsam spürte Maxim Schritte auf ihm zu kommen. Es war klar wer die Person war.
„So so, wenn das nicht Maximilian Wilhelm ist. Du ähnelst wirklich sehr deinen Vater.", erklang eine Stimme. Eindeutig war es die Krankenschwester, doch mit der Stimme klang sie wie ein ganz anderer 'Mensch'. Seltsam, könnte man sagen, aber Maxim hatte schon genug merkwürdiges gesehen in den letzten Tagen, Wochen, Monate...oder wie lange er auch unterwegs war.
„Woher kennst du mein Vater?!", fragte er verwirrend und nervös. „Er war der Leiter dieser kranken Irrenanstalt. Ein Wunder das du dich an diesen Ort nicht erinnern kannst.", sprach die Krankenschwester entgegen. In den Moment füllte sich Maxim's Gehirn mit vielen Erinnerungen, die alle Sinn ergaben. So langsam erkannte er die Gestalt vor sich, genauso wie den Raum. Es sah aus wie in ein Behandlungszimmer, was für die Patienten der Anstalt genutzt wurde.
„W-was willst du eigentlich von mir?", fragte Maxim und bemerkte schnell seinen Fehler. 'Was würde ein Mörder mit dir anstellen, Maxim? Natürlich würde er dich töten!', sagte er zu sich selbst genervt.
'Entweder mein Gehirn ist geschrumpft oder die Krankenschwester hat es rausgeschnitten, alles beide würde Sinn ergeben...'
„Ich will Rache an deinen Vater, weil er mich immer schlecht behandelt hatte, als ich eine Angestellte war. Doch da ist nur eine kleine blöde Sache dabei, er ist ja schon Tod. Mein Beileid an dich, aber sterben musst du trotzdem.", antwortete sie amüsiert und schaute sich die vielen Messer am Tisch an.
'Was meinte sie damit? Mein Vater lebt doch, oder täusche ich mich?'. Jetzt verstand er nichts mehr. Ihm war seine Vergangenheit schon lange aus dem Kopf geflogen, aber an den Tod seines leiblichen Vaters müsste er sich doch erinnern.
Er starrte die Krankenschwester an, wie sie ein langes Messer schlitzte. Würden seine Freunde ihm noch rechtzeitig retten können?

- -
Es war endlich vollbracht! Der zweite Generator war fertig, nach längerer Zeit. Lena schaute zur Irrenanstalt rüber und sah den dritten Generator strahlen, wobei Liam daneben stand. Er war also noch anwesend, dachte sie sich und lächelte leicht. 'Hoffnung stirbt zuletzt!'. Mona schien es ebenfalls gut zu gehen, denn seltsamerweise hängte sie nicht am Haken. Hatte die Krankenschwester was besseres zu tuen, als die Überlebenden heimzusuchen? Beim Gedanken fiel ihr auf, dass Maxim sich lange nicht mehr blicken ließ. Er müsste eigentlich bei Liam sein, doch da war er nicht. Vielleicht ist Maxim seinen eigenen Weg gegangen, oder es verlief andersherum. Lena schlich sich weiter nach vorne und suchte die Gegend nach ihren Freunden ab. Da sah sie auch schon jemanden, es war Mona.
Sie lief zu ihr hinüber und grüßte Mona entspannend. Die Situation war gerade Sorglos, wer gönnt sich denn nicht ein bisschen Mut?
„Lena, die Krankenschwester hatte mich verfolgt und sogar erwischt, aber sie ging dann einfach weg. Ist das nicht etwas verdächtig?", fragte Mona nachdenklich. „Wie konntest du dich eigentlich heilen? Du hattest doch keinen Arztkoffer.", erinnerte Lena sie daran und sah sie neugierig an.
„Weißt du, ich kenne noch einige Überlebenskünste von meinen Kurs. Es ist ganz einfach.", antwortete sie prahlend und grinste kurz. Es war natürlich klar das Mona ihr den Trick nicht verriet, aber das Thema wechselten die beiden schnell. „Suchen wir besser ein Generator ab.", schlug Mona vor und lief voraus. Lena nickte und rannte ihr hinterher.

- -
'Wo könnte er bloß stecken?! Die Anstalt ist riesig, wie soll ich ihm finden!', dachte Liam panisch im Kopf und fing an, jeden Raum im oberen Stockwerk zu durchsuchen. Ein letztes mal konnte er noch den Geschrei der Krankenschwester hören, dass war aber nun bestimmt schon 15 Minuten her! Leider war das der einzige Hinweis von Maxim's Verschwunden. Mona und Lena waren im Hof, dass wusste er schon. Also müsste die Krankenschwester Maxim gefunden haben. Ein gutes Zeichen war, das dass Geschrei vom Erdgeschoss kam. Das würde heißen, Maxim wäre ganz in der Nähe!
Liam stieg die Treppen runter. Als er das Ende erreichte, schlug er auf eine alte Tür ein, vor Wut. Es verursachte ein lautes Geräusch, doch ihm war es im Moment egal. Diese Mörder regten ihm einfach sowas von auf. Normalerweise beurteilte er sie nicht, aber manchmal überschritten sie einfach die Grenze und dann war schon Chaos angesagt!
Er rollte genervt mit den Augen und atmete tief ein. 'Okay, vielleicht gibt es noch eine Spur hier. Mal überlegen...'. Er suchte alles ab, bis er tatsächlich eine fand. Eine Blutspur weisste ihm den Weg. Liam folgte der Spur, bis er zu den Kellertreppen gelang. „Da versteckst du ihm also Sally.", sagte er entschlossen und grinste vergnügend.

Liam ging die Treppen runter und schaute sich um. Es war ein langer Gang, aber nur eine einzige Tür existierte. Merkwürdig - aber nicht der Rede wert.
Er spazierte entspannt zur Tür hin und öffnete sie...

Dead by Daylight - Death is not an escape Donde viven las historias. Descúbrelo ahora