6 | Wie überwinde ich Schreibblockaden?

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Außerdem ist es ungeheuer bedeutend, auf Störungen im wahrsten Sinne des Wortes zu vermeiden. Laubbläser, Staubsauger und ähnliche Ruhestörer sollten nach allen Mitteln vermieden werden. Wenn im Sommer alle möglichen Rasenmäher heiß laufen und euch beim Schreiben stören, solltet ihr entweder frühmorgens – was eher ungünstig ist – oder abends schreiben, wenn die allgemeine Ruheverordnung gilt. Auf solche Dinge solltet ihr achten, bevor ihr zu schreiben beginnt. Denn kaum etwas ist ärgerlicher als unterbrochen zu werden, wenn man eigentlich zuvor mitten im Schreibfluss war.


6.6 | Hintergrundrecherche

Anstatt euch ins endgültige Aus zu schreiben, solltet ihr während einer andauernden und hartnäckigen Schreibblockade einfach recherchieren! Ob nun der Ort, in dem sich eure Protagonisten momentan bewegen (z.B. während einer romantischen Reise nach Venedig), Daten zur allgemeinen Geschichte (z.B. Referenzen zu einem Künstler bei einem kultivierten Protagonisten) oder ähnliche Gegebenheiten; solche Aspekte lassen sich während einer Schreibblockade gut abdecken, da sie keine allzu große Kreativität verlangen und vom Schreibprozess selbst ablenken. Zudem sind sie für das Schreiben selbst äußerst hilfreich. Dieser Tipp ist meiner Meinung nach der bei weitem effizienteste, um die fehlende Kreativität in Zeiten einer Blockade zu füllen. Vielleicht könnt ihr während einer kreativen Hochphase eine Liste mit Fragen anlegen, die ihr während einer Tiefphase recherchieren könnt. So bleiben keine Unsicherheiten und ihr könnt auch rein fachlich hinter eurem Buch stehen.


6.7 | Einfach schreiben

Das mag sich plump und einfach gesagt hören, doch denkt mal darüber nach. Schreibblockaden entstehen, wenn man sich zu viele Gedanken über sein Geschriebenes macht. Daher gilt das Folgende: Bei Schreibblockaden ist es am besten, einfach draufloszuschreiben und den überbelasteten Sinn und Verstand außenvorzulassen. Natürlich dürfen diese wirren Notizen nicht einfach so veröffentlicht werden, sondern gelten eher als Auflockerung des Geistes und eventuelle Stütze für kommende Schreibversuche. Mir selbst hat diese Methode schon sehr gut geholfen und schon oft dabei geholfen, meinen Geschichten komplett neue, zuvor unerwartete Wendungen zu verpassen!


6.8 | Fehler zulassen

Selbst ich erwische mich oft dabei, wie ich diesen Tipp nicht befolge, denn ich bin eine zwanghafte Perfektionistin. Doch wenn man diese Neurose erst einmal hinter sich gelassen hat, tut es einem unglaublich gut! Wenn man sich beim Schreiben nicht andauernd im eigenen Schreibfluss unterbricht, indem man kleine Fehlerchen wie fehlende Kommas oder falsche Rechtschreibung und Grammatik verbessert, kann man umso schneller und flüssiger schreiben. Besonders wichtig bei dieser Methode ist, dass ihr nichts löschen dürft! Es ist dabei egal, ob ihr kompletten Mist fabriziert habt; selbst wenn euch ein bestimmter Satz nicht gefällt, solltet ihr ihn vorerst einfach stehen lassen und ihn eventuell erst später beim Korrekturlesen letztlich löschen. Doch vielleicht findet ihr doch noch Gefallen daran und könnt etwas aus ihm basteln! So könnt ihr eure Texte möglichst spontan und dennoch logisch gestalten. Natürlich solltet ihr dieses Durcheinander nicht einfach so veröffentlichen, sondern mehrmals eure einzelnen Kapitel überarbeiten, um jeden eventuellen Denkfehler ausschließen zu können.


6.9 | Inspirierende Musik

Die passende Musikwahl kann unglaublich beruhigend und schreibfördernd auf euch wirken! Daher kann ich euch nur ans Herz legen, euch möglichst ruhige und intensivierende Musik gezielt aus der Menge an Angeboten auszusuchen. Anstatt also eure übliche Rockmusik oder Charts zu hören, solltet ihr auf alternativere Varianten zurückgreifen. Ich persönlich kann bei Musik vom Indie-Duo 'Rhye' besonders gut und flüssig schreiben; vielleicht hört ihr euch diese eines Tages mal an!


6.10 | ASMR

Diese vier Buchstaben mögen euch fremd sein, doch mir haben sie des Öfteren den Tag gerettet. Denn ASMR steht für 'Autonomous Sensory Meridian Response' und ist eine Beruhigungsmethode, die gegen Angstzustände, Depressionen und Panikattacken – aber eben auch Schreibblockaden – helfen kann. Gebt es einfach mal in der Suchfunktion für YouTube ein und schaut euch etwas unter den dortigen Vorschlägen um; ich persönlich sehe lieber englische Videos, doch es gibt auch viele gute deutsche Vertreter des ASMR. Falls ihr meine Favoriten hören wollt, könnt ihr mich gerne über eine Privatnachricht kontaktieren.


Meine Frage: Was hilft euch persönlich gegen Schreibblockaden?


Nun ist auch diese Episode meines Schreibratgebers zu seinem Ende gekommen. Ich hoffe, dass ich euch ein paar neue Ratschläge näherbringen konnte; falls ja, würde ich mich sehr über euer Feedback freuen! Ihr habt neue Ideen für ein weiteres Kapitel? Dann könnt ihr mich ebenfalls sehr gerne anschreiben.

Frohes Schreiben!

P.C.

P.C.'s SchreibratgeberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt