Fangirlanfall

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Pov. Zoe:

*Herzstillstand*...


Oke, starten wir hiermit in die über alles entscheidende Lesenacht mit etwas Verspätung. Sorry, aber mein Internet ist echt schlecht. Also viel Spaß!:3

Moment... Der Paluten, also Patrik, der von gefühlt allen Mädchen angehimmelt und vergöttert wird, der, der bei der Frage "Willst du mal eine Familie haben?" mit "Ja, eine Frau und vllt so zwei Kinder." geantwortet hat? Der Typ? Oha...

Ich erwachte aus meiner Starre und bemerkte, dass ich die ganze Zeit mit offenem Mund dagesessen haben musste. Ich beschloss, da er ziemlich verängstigt aussah, ihn zu beruhigen. Meine Probleme waren wie weggeblasen. "Das ist überhaupt nicht schlimm. Ich freu mich so für dich. Und außerdem, jeder kann lieben, wen oder was er will. Ich hoffe du wirst glücklich.",  sagte ich und ein Lächeln schmierte sich über mein Gesicht. Musste komisch ausgesehen haben, da meine Unterlippe noch etwas vom Weinen zitterte. Er seufzte vor Erleichterung und bedankte sich. Ich sagte ihm, dass er sich für absolut nicht bedanken muss bei mir, sondern ich eher bei ihm.
"Aaaaber... Hast du schon nen Freund oder hast du das einfach so beschlossen?", fragte ich schmunzelnd und neugierig. Er sah wieder etwas unruhiger hinter sich. "Najaaaa...", sagte er mit einer höheren Stimme, wie er sie beim Aufnehmen oft hatte, wenn er irgendwas dämliches sagte. Ich zog eine Augenbraue hoch. Er hat doch irgendwas da hinten versteckt...
"Warte kurz...", sagte er und huschte bevor ich irgendwas sagen konnte aus dem Raum. Ich musste leise lachen, weil er das alles so lustig verpackt hatte.
Kurz später kam er wieder herein gesprintet.
"Also... Ich muss dir noch was verraten... Oder besser gesagt dir jemanden vorstellen..." Er war noch nicht fertig mit reden, da kam ein Junge an ihm vorbei in den Raum und sah mich grinsend an.
Blasse Haut, braune, für einen Jungen lange Haare, grüne Augen, blau-schwarzer Kleidungstyle...
Sofort zog sich ein so großes Lächeln, wie ich es bisher noch nie hatte, über meine Wangen. Die Hauptgründe waren Fassungs- und Sprachlosigkeit. Vielleicht hatte ich es mir auch nur eingebildet?
Der sehr junge Mann streckte mir seine Hand entgegen. Ich nahm an. "Zoe.", sagte ich knapp und starrte ihm ins Gesicht, scannte ihn von oben nach unten. "Manuel.", erwiderte er.

...nicht-sein-Ernst...

Und wieder klappte meine Kinnlage nach unten. Palles neuer Freund lachte kurz auf und sah ihn dann an. Palle selbst musste auch kichern. "... Das is jetzt doch nicht euer Ernst...", sagte ich und starrte die Beiden abwechselnd an. Doch Palle zog nur eine Augenbraue hoch und lächelte wie ein Honigkuchenpferd und Manu... War einfach Manu... Ich konnte nicht glauben, ihn vor mir stehen zu haben.
"Okay, das tut mir jetzt wirklich leid, aber ich hab grad nen Fangirlanfall...", sagte ich schnell und hielt die Hände vor meinen Mund, meine Augen rissen sich weiter auf. Sie mussten lachen.
Träum ich oder was?!?! Das wird alles real...
Ich atmete so tief durch, dass mir sogar kurz schwindelig wurde.
"Ich glaube, sie hat sich wieder beruhigt.", sagte Palle und tat so, als würde er dem Braunhaarigen etwas zuflüstern, wie er es ebenfalls manchmal in Videos machte.
"Ich glaub auch.", sagte ich und setzte mich normal hin, damit sie sich neben mich setzen konnten, was sie dann auch taten. Wir begannen eine Konversation und ich versuchte anständig zu 'funktionieren'.

"Und ihr kennt euch?", fragte Manu und sah uns an. Ich erklärte ihm, warum ich überhaupt hier war und wie es dazu kam, dass ich Palle kennen gelernt habe und heute bei ihm war.
"Aber sag das mit Tim bitte niemanden... Das könne gefährlich werden.", bat ich ihn noch relativ gelassen. Er lächelte verständnisvoll. "Wo wir schon bei Geheimnissen sind, es währ nett von dir zu verheimlichen, dass ich hier bin und allgemein die Sache mit dem gay Zeug und so, halt dass das alles passiert ist... Ich kann mir vorstellen, dass das schwierig we-..." Plötzlich wurde er von einem Klingeln eines Handys unterbrochen. Das Klingeln meines Handys. Ich sah auf den Bildschirm. Es war Tim. Sie sahen mich erwartungsvoll an, doch ich starrte nur auf den Bildschirm, dachte nach. Doch plötzlich legte Palle seine Hand auf meine Schulter. Ich schreckte kurz auf, sah ihn an. "Soll ich das machen?", fragte er mit einem sanften Blick. Ich überlegte, nickte schlussendlich. Palle nahm das Handy und ging ran. Seine Mundwinkel senkten sich und er schaute auf einmal ganz ernst. Manu und ich sahen ihn gespannt, ich eher nachdenklich, an.

"Hallo?", fragte Palle mit seiner vermutlich ernstesten Stimme, die er nur irgendwo heraus kramen konnte. Man hörte nur kleine Bruchteile Tims tiefer Stimme.
"Sie sitzt neben mir.", er starrte mich emotionslos an.
"Sie hat bei mir geklingelt, ich hab ihr aufgemacht und sie ist mir sofort um den Hals gesprungen. Sie hat geweint und war eiskalt und blass. Das war keine schöne Aktion von dir.", gab Palle etwas aufgebracht von sich. Am anderen Ende der Leitung musste Tim etwas lauter geworden sein, denn seine Stimme hallte nun etwas lauter durch den Raum, jedoch noch immer unverständlich.
"Nein, sie weint nicht mehr.", sagte er nun wieder ruhiger, sah an die Wand uns gegenüber.
"Ich versteh dich ja, aber du hättest ihr hinterher gehen sollen. Dann scheiß doch einmal auf die Fans.", verteidigte Palle mich.
"Ich frag sie." Ich konnte mir schon denken, was jetzt kam. Er sah mich an und fragte, ob ich mit Tim reden wolle. Kurz zögerte ich, doch dann nickte ich.
"Ich geb sie dir." Er reichte mir mein Handy.
Ich überlegte gerade, wie ich ihn jetzt ansprechen soll, ob einfach mit 'Hi' oder so. Doch da erklang Tims irgendwie verzweifelt klingende Stimme: "Zoe, es tut mir leid. Ich wollte dich denen nicht aussetzen. Und ich geb ja auch zu, dass ich einiges hätte anders machen können, damit es nicht so endet wie jetzt. Aber Zoe... Ich bitte dich, verzeih mir bitte. Ich liebe dich. Und ich würde sie alle einfach eiskalt stehen lassen, wenn sowas nochmal passiert. Aber ich werde das erst gar nicht zulassen." Er beendete seine Rede.
Ich musste leicht schmunzeln, was er natürlich nicht sehen konnte.
"Komm heim, ich will dir dabei in die Augen sehen können.", sagte ich mit sanfter Stimme und legte auf. Wieder lief mir eine Träne über die Wange. Wieso konnte das nicht einfach mal nicht passieren?! Hör auf zu heulen!
Doch im nächsten Moment lag ich schon in Patriks Armen und spürte Manus Hand auf meinem Rücken. Ich drückte mich kurz danach wieder von ihnen weg. Ich stand auf und sah die beiden Süßen an. "Danke euch beiden. Ich hoffe, wir sehen uns nochmal. Ich geh raus und warte auf Tim. Bis bald.", verabschiedete ich mich. "Bis bald. Ach ja und Zoe...", rief mir Palle nochmal hinterher. Ich drehte mich um und sah ihn an. "...Es ist mir peinlich, dass ich dir das zumute, aber..." "Ich werde niemanden von all dem hier erzählen.", unterbrach ich ihn. Die Beiden lächelten sich an. Sie steckten mich an. "Danke.", sagte Palle noch schnell. Ich muss zugeben, ich hätte die beiden sich schon gerne küssen sehen. Aber das waren wieder nur meine komischen Gedanken. Also ging ich zu seiner Wohnungstür, sah die Beiden nochmal an und trat dann aus ihr. Ich sah mich um in dem kalten Flur, schloss die Tür wieder hinter mir und machte mich auf den Weg die Treppen hoch zu Tims Wohnung. Als ich vor der Tür ankam, lehnte ich mich mit dem Rücken an diese, glitt an ihr hinunter bis ich auf dem dreckigen Boden saß. Meine Beine waren angewinkelt. Meine Arme lagen auf meinen Knien. Und mein Gesicht war in meinen Händen versteckt. Die Kälte lies die Härchen auf meinen Armen sich aufstellen. Ich versuchte dieses unangenehme Empfinden zu unterdrücken, jedoch gelang dies mir nicht. Irgendwann gab ich es auf und schloss meine Augen, versuchte einzuschlafen. In dem Moment hörte ich eine Tür ins Schloss fallen und jemanden die Treppen hinauf sprinten. Ich sah auf und im nächsten Moment stand Tim mit der Kapuze über den Kopf gezogen. Seine Haare zeigten etwas heraus und sahen ziemlich verwuschelt aus. Ich war froh, dass er da war, aber sein Blick, wie er mich ansah... So verbittert... Es machte mir Angst. Ich lächelte, doch als er das sah, lief eine Träne an seiner Wange runter. Sofort zogen sich meine Mundwinkel wieder nach unten. Ich stand auf und sah ihm in seine glänzigen Augen. "Was is los?", fragte ich besorgt. Tim nahm meine Hand, schloss die Tür auf und zog mich etwas unsanft hinein. Er zog seine Jacke aus und - was mich sehr verwunderte - schmiss sie in die nächste Flurecke. Sich die Haare raufend lief er in das Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa, stützte seine Ellbogen auf seine Beine und seinen Kopf darauf. Ich kam ihm besorgt hinterher, zog mir zuvor jedoch noch die Schuhe aus. Als ich mich neben ihm nieder lies, richtete er seinen Blick auf die Wand vor uns. "Tim, was ist passiert?", fragte ich noch besorgter als vorher. Eine weitere stumme Träne krabbelte jämmerlich über seine Wange. Es sah so aus, als ob seine Haut immer bleicher wurde. Wenn es so schlimm ist, das er weinen muss, sollte ich schonmal für mich Taschentücher holen. Er lehnte sich nach hinten, seufzte, rieb sich über die Augen, sodass die Stelle nachdem er seine Hände auf seine Beine legte leicht rot wurde.

"Die Polizei hat angerufen..."

Ff Herr Bergmann|Mehr als nur ein Lieblinglehrer? Where stories live. Discover now