Kapitel 53

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Arzt1:"Bringen sie sie in ein Zimmer. Ich schiebe sie vor die anderen Fälle. Das scheint etwas Schlimmes gewesen zu sein..."

Ich:"Aber mir geht es gut! Mir tut nix weh!"

Assistent:"So können wir dich doch nicht hier raus lassen. Wir werden dir helfen... Kannst du laufen?"

Ich:"Ja...", sagte ich gekränkt.

Er sah mich mitleidig an.

Assistent:"Vielleicht können der Doktor und ich etwas machen, damit ihr Aufenthalt hier schöner wird..."

Er lächelte mich an. Gezwungenermaßen, um nicht unmöglich zu wirken, lächelte ich zurück.

Assistent:"Komm mit..."

Ich lief ihm hinterher. Er führte mich durch den Flur zu Treppen. Plötzlich verlor ich das Gleichgewicht bei der fünften Stufe und taumelte etwas zurück. Doch der Assistent griff nach meiner Hand und hielt mich gerade so noch oben.

Ich:"Danke...", sagte ich verlegen.

Er lächelte, legte einen Arm stützend um mich und wir gingen weiter.
Dann kamen wir irgendwann vor meinem Zimmer an. Der junge Assistent öffnete mir die Tür und winkte mich hinein, nahm seinen Arm von meiner Schulter und folgte mir mit rein, schloss die Tür hinter uns. Ich schaute mich um...
Fein säuberlich zusammengelegte Bettwäsche, das Bettlaken hatte keine Falten, der Boden blitzte weiß und die Fenster perfekt poliert. Das Zimmer wirkte wie Sterilität in Sache.
Ich setzte mich auf das hinterste Bett. Das andere war zum Glück leer. Ein Zimmergenosse wäre das Letzte gewesen, was ich gebraucht hätte. Der Assistent setzte sich mir gegenüber auf das andere Bett.

Assistent:"Jetzt erzähl mal... Was war wirklich da drin los?"

Er schaute mich eindringlich an.

Assistent:"Ich glaube dir die Sache mit dem Schizo nicht..."

Er lächelte überlegen. Ich vermied den Augenkontakt und starrte aus dem großen Fenster. Eine Träne passierte ungewollt meine Wange.

Ich:"Ich... kann es dir nicht sagen... Tut mir leid..."

Ich schaute ihn an. Sein Blick blieb gleich.

Assistent: "Es war der ältere Mann, oder?"

Es lohnt sich einfach nicht, jetzt noch zu lügen...

Ich:"Du darfst es niemandem sagen... Nicht mal deinem Chef... Versprich es mir... Ich bin einfach am Ende..."

Ich versteckte mein Gesicht in meinen Händen.

Assistent:"Werde ich nicht. Und wer war der andere?"

Ich strich mir über die Stirn und stand auf.

Ich:"Ich werde mich mal 'n bisschen frisch machen..."

Er stand auf und ging zur Tür.

Assistent: "Wie heißt du eigentlich?"

Ich:"Zoe..."

Assistent:"Max. Falls du mich brauchst, schreib mich einfach an. Ich muss sowieso den ganzen Tag lang dem Chef nur hinterher rennen..."

Er drückte mir einen Zettel mit seiner Nummer in die Hand. Dann verließ er kühl den Raum.
Ich ging ins Bad und stellte mich vor den makellos gereinigten Spiegel.

Das hast du jetzt davon... Du hättest stehen bleiben können. Aber nein! - du musstest ja unbedingt so dumm sein und den Schritt machen. Und das Schlimmste ist ja, dass du selbst fürs' Sterben zu dumm warst. Dann noch die Sache mit Lars. Du hast nachgegeben, ihn einfach geschlagen. Du hast ihn nicht ausreden lassen. Tim hast du abhauen lassen, die Polizei auf ihn gehätzt. Du machst jedem das Leben schwerer als es eh schon ist. Und dann hast du nicht mal ein schlechtes Gewissen. Du bist ein Unmensch. Einer von vielen. Du bist einfach nur ein weiteres Arschloch auf dieser Welt, eine weitere Gestalt die vom Schicksal geschickt wurde, um die Welt ein Stück weiter zu zerstören. Und als ob das nicht genug wäre, ziehst du auch noch alle anderen mit rein. Wieso kannst du nicht mal dein verdammtes Maul halten... Mal wieder bist du an all dem Schuld... Typisch.

Ff Herr Bergmann|Mehr als nur ein Lieblinglehrer? Where stories live. Discover now