Kapitel 55

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Nein... nicht schonwieder. Niewieder... ich habe Angst. Ich hatte die ganze Zeit Angst. Und die Angst war berechtigt. Ich hatte Recht. Das würde alles zu weit gehen und ich müsste meine Grenzen, die ich mir selbst gesetzt hatte, überschreiten. Vielleicht war das nich mein Ultimatum... Aber ich wollte niemanden Verletzen. Weder jetzt, noch später, hart, noch sanft, bedeutend oder eiskalt. Egal was war, ich wollte einfach nicht. Ich war verweichlicht durch einen Menschen den ich... Ich liebe ihn einfach. Und er war der Einzige, der das wieder ändern konnte. Er ist so einzigartig, dass ich mir sein Gesicht nicht auf das eines Anderen denken kann. Er ist so perfekt. Und er fehlt. Er stanzt mir eine große Lücke in mein Herz, wenn er nicht bei mir ist. Es pocht schneller, wenn ich an ihn denke und es bleibt fast stehen, wenn ich daran denke, dass er nicht bei mir ist. Ich stecke zu tief in der ganzen Sache. Und jetzt muss ich die Starke sein. Aber ich kann und will mich nicht beschweren. Meistens war ich die, die enttäuscht wurde... Ich will das nicht machen... aber ich muss. Aber was soll ich machen? Was wäre das Richtige? Oder ist die Chance auf das Richtige schon weg? ...

Max löste sich etwas von mir und schob mich so weit zurück, sodass er mir in meine Augen sehen konnte. Ein schwärmendes Lächeln zierte seine Wangen. Seine Hände lagen an meiner Taille. Und obwohl er mir ein gutes Gefühl gab, war mein Gewissen umso geschädigter. Ich machte mir Sorgen. Und dieses Ganze Ding mit der "Schlussmach- Sache" war die Ursache.

Max war ein netter, anständiger und sehr gebildeter Typ. Er war scharmant und einfach... unbeschreiblich süß. Sein Charakter war so... wow... Und seine Augen hätten an den Himmel gehört, so sehr glänzten sie. Aber ich spürte einfach nichts. Da war kein Kribbeln bei dem Kuss, kein Blitz in meinem Magen, kein starkes Herzpochen oder ein Funke. Und dieses Bewusstsein war das Einzige, das in diesen Momenten richtig war. Ich konnte ihm alles vorspielen, aber ich alleine wusste, was ich für ihn empfand. Oder auch nicht. Aber wichtiger war, was er nun vor hatte.

Er legte seine Hand an meine Wange. Ich lächelte ihn an. "Zoe... Du bist das Beste, das mir je passiert ist. Du machst meine Arbeit wieder bunt und mein Leben findet durch dich wieder Freude. Du bist für mich wie meine Leber für meinem Körper. Du gehörst einfach zu meinem Leben... Du gehörst zu mir. Zoe... Ich liebe dich."

*Herzstillstand*

...shit...

Ok.. denk nach! Du kannst ihm weiter was vorspielen um ihn später härter zu verletzen oder ihn jetzt verletzen und dann zwei Wochen lang noch ihm über den Weg laufen...

Ich zögerte, aber um der Situation auszuweichen, legte ich meine Hände an seinen Nacken, zog ihn zu mir runter und küsste ihn. Er lächelte in den Kuss, beließ es aber bei dem kurzen Kuss, zum Glück. Doch nachdem er sich von mir getrennt hatte und ich durchatmen konnte, sah er mich mit einem eigenartigen Lächeln an. Es sah nicht komisch aus, aber es sah anders als die anderen Male, als er lächelte, aus. Unsicher lächelte ich zurück. Dann fuhren seine Hände runter, über meinen Hals und mein Steißbein zu meinen Armen und zog mich sachte in einen vorerst Federleichten, doch nach und nach wurde er intimer. Seine Hand fuhr weiter zu meinen Hüften und wollte gerade um meinen Körper an meinen Po rutschen. Seine Zunge fuhr über meine Lippen. Es wurde mir zu viel. Ich musste es ihm sagen. Aber ich musste. Doch ich konnte nicht. Ich musste eine Ausrede finden....

Bevor es noch intimer werden konnte, legte ich meine Hände an seine Arme und schob ihn ein wenig von mir weg. Er löste sich und sah mich fragend an. Und in diesem Moment fiel mir eine passende Ausrede ein und ich verzierte sie mit einem verführerischen Blick in seine Augen: "Wir haben doch noch drei Wochen Zeit." Nun zog sich auch über sein Gesicht ein Lächeln. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich muss heute noch Nachtschicht schieben. Aber wenn ich fertig bin, komme ich zu dir ins Zimmer. Versprochen.", schwor er mir dann. Ich nickte ihm zu und er drehte sich um, ging den Steg hinunter und über die große Wiese zu dem großen Krankenhausgebäude.

Ff Herr Bergmann|Mehr als nur ein Lieblinglehrer? Where stories live. Discover now