Kapitel 48

382 23 10
                                    

Am nächsten Tag, es war schon hell draußen, wachte ich auf. Doch es war etwas anders. Ich öffnete meine Augen, die Musik war aus, das Handy lag neben mir auf dem Boden und ich war mit einer Bettdecke zugedeckt. Neben mir lag ein Wäschekorb voll mit Klamotten. Vor meinen Füßen lag ein Tablet mit einer Tasse, Brötchen und Jogurt. Ich stand auf, streckte mich und rannte zum Waschbecken, übergab mich. Es fühlte sich so an, als ob ich alles an guten Gedanken, guten Gefühlen aus mir heraus kotzte. Ich hatte kein Bock aufzustehen, kein Bock auf Schule... Tim hatte mich sowieso für diesen Tag krank gemeldet. Ich duschte mich und schaute dann die Klamotten durch. Es waren einige von Leas Sachen. Also Sachen, die ich mir immer wünsche, anziehen zu können. Ihre Eltern waren sozusagen reich, stritten es aber immer anderen gegenüber ab. Sie hatte alles, was man sich halt so wünscht...
Ich zog mir die Sachen an, fand ganz unten im Korb zwei fünzig-Euro-Scheine. Verwundert nahm ich sie raus. Ich zog mir den Parker drüber und schloss die Badtür auf. Plötzlich stolperte mir Maurice entgegen, riss mich auf den Boden, zum Glück auf den weichen Teppich. Trotzdem knallte mein Kopf auf den harten Boden, fing sofort an zu dröhnen und zu schmerzen. Er lag auf mir, schaute mich peinlich berührt und erschrocken an. Unsere Gesichter waren sich nah. Ich schaute ihn in die Augen. Er blieb einfach liegen, dachte anscheinend nach. Plötzlich erklang Leas Stimme in der Tür;

Lea:"Was macht ihr da?"

Maurice sprang auf, versuchte aufgeregt zu erklären, was passierte.

Maurice:"Ich wollte nur wissen... Und
s-sie hat plötzlich die Tür aufgemacht und..."

Ich stand auf, nahm den Schlüssel aus Leas Hand, das Geld, das Handy und den Parker und drängte mich an ihnen vorbei, ging raus. Mir war relativ egal, was Lea jetzt dachte. Ich ging draußen die Treppen runter und lies meine Simse stehen, lief einfach los, machte die Musik an. Die Blicke von Maurice ging mir nicht aus dem Kopf.

Was will er schon wieder von mir?...

Ich probierte ihn mir aus den Kopf zu schlagen. Plötzlich hörte ich es hinter mir rufen...

Maurice:"Zoe, ich... Warte!..."

Ich verrollte die Augen, ging weiter. Doch Maurice holte mich ein.
Er zog mich an der Schulter zurück, schaute mich wieder so an.

Maurice:"Zoe... Ich wusste ja nicht, dass du und Herr Bergmann..."

Er schaute auf seine Füße.

Lea hat ihm jetzt nicht ernsthaft alles erzählt...

Ich drehte mich um und wollte weiter gehen, doch er zog mich wieder zurück.

Maurice:"Zoe, ich muss dir was sagen... Du... Du hast mir doch erzählt, dass ich unsere Freundschaft nur kaputt machen würde, durch meine Gefühle..."

Er nahm mir meine Kopfhörer raus und nahm mir näher.

Maurice:"Du hast gesagt, dass du nichts für mich empfindest, du mich aber als Freund magst..."

Er kahm mir noch näher, zwischen unseren Nasenspitzen waren nur einige Zentimeter.

Maurice:"Du sagtest, dass ich dich vergessen sollte. Ich sollte dich vergessen. Dein Lächeln. Deine Haare. Deine Lippen."

Ich fühlte einen Hauch seines Atems an meinen Lippen.

Maurice:"Ich sollte dich vergessen. Ich sollte dich jeden Tag in der Schule sehen und deine Bilder auf Instagram und Twitter ignorieren. Ich sollte deine Schönheit bewundern, auf deine Lippen verzichten. Und soll ich dir etwas sagen?"

Er zögerte...

Maurice:"Ich kann nicht... Zoe, ich will dich..."

Er wollte seine Lippen auf meine pressen, doch jemand unterbrach ihn...

Ff Herr Bergmann|Mehr als nur ein Lieblinglehrer? Où les histoires vivent. Découvrez maintenant