Kapitel 35

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Mit schmerzenden Rücken und genervt von dem Rasseln des Weckers, lies ich meine Hand auf den 'noch-5-Minuten-Knopf' fallen. Nachdem das noch einige Male passierte, gab ich auf und streckte mich erstmal ausgiebig. Danach setzte ich mich an die Bettkante und schaute mit verunzelten Augen zu der Uhr über meiner Tür.
6:30Uhr... Das schaffe ich noch.
Also stand ich auf, streckte mich erneut und machte mich dann auf den Weg zu meiner Zimmertür. Als ich gerade raus gehen wollte, fiel mir etwas ein;
1. wie abartig muss ich denn stinken?!
und
2. wie siehts hier überhaupt aus?!
Langsam betrat ich wieder mein Zimmer, legte meine Finger an den Lichtschalter, zögerte kurz, doch drückte dann den Schalter runter und drehte mich um.
...
Es sah nichtmal so schlimm aus. Die Zigaretten lagen alle in einer Schale und die Asche ebenfalls. Außer die Asche der letzten Zigarette. Die lag wahrscheinlich noch im Bett. Also schaltete ich das Licht wieder aus und hängte ein Schild an die Tür. Meine Großeltern kannten es schon. Auf ihm stand;
'KOMM NICHT NÄHER! ATOMBOMBE EXPLODIERT! IN REINIGUNG!'
Und da man meinen Großeltern vertrauen konnte, wusste ich, dass sie garantiert nicht rein kamen. Das Fenster lies ich einfach offen. Es sollte ja schließlich nicht nach Rauch riechen.
Also ging ich die erste Treppe runter und traf natürlich sofort auf meine Ur-ur-Oma.

Ich:"Morgen!"

Oma*:"Guten Morgen."

Ich umarmte sie schnell.

Ich:"Ich muss mich beeilen! Bis heute mittag!"

Oma*:"Stell nichts an!"

Ich:"Ich doch nicht!"

Ich liebte das Lächeln meiner Oma*. Es erwärmte mein Herz immer und immer wieder und erinnerte mich an damals.
Also rannte ich auch die zweite Treppe runter und in die Wohnung meiner Großeltern. Als ich die Tür hinter mir schloss, kahm jemand um die Ecke. Zum Glück war es nur Maurizio. Jedoch war sein Anblick sehr überraschend, denn er trug nur ein Handtuch um die Hüfte und hatte nasse und zerzauselte Haare.

Ich:"Morgen Waschbär!"

Sagte ich laut. Er erschrack, da er mich vorher noch nicht gesehen hatte.

Maurizio:"Alter! Ich bin fast jestorben (ist auch in Wirklichkeit immer so, dass wir so miteinander redenXD)
Alter! Geh mal ins Bad! DU STINKST!"

Wir lachten. Also schlängelte ich mich an ihm vorbei und ging runter ins Bad. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich gar keine Klamotten mitgenommen hatte. Aber ich hatte keinen Bock erst nochmal hoch zu gehen. Also ging ich ins Bad und verschloss die Tür.
Nach ungefähr einer viertel Stunde war ich fertig geduscht, hatte mir die Zähne geputzt und son' Zeug halt. Ich wickelte mir ein Handtuch um die Stellen, die unschön wären zu sehen und schnappte mir meine alten Klamotten. Im schnellen Tempo schloss ich die Tür auf, schmiss meine alten Klamotten in den Wäschekorb neben der Tür und stürmte hoch in mein Zimmer. Dort zog ich mich an. Ich entschied mich für eine lange, schwarze Jeans, einem roten, kurzem Pullover, bei dem ich die Ärmel umkrämpelte, weißen Sneakern und natürlich meine Brille. Geschminkt hatte ich mich noch nie und hatte es auch nicht vor. Als ich soweit fertig war, musterte ich mich erstmal im Spiegel. Dann schnappte ich mir meinen Ranzen und flitzte runter. Ich stellte mich an Maurizios Zimmertür und klopfte, wartete jedoch nicht auf ein Zeichen von Maurizio, da mir egal war, was er gerade von mir verlangte. Mir war einfach langweilig. Also öffnete ich die Tür. Er saß natürlich auf seinem Schreibtischstuhl surfte gerade im Internet. Ich schloss die Tür hinter mir und gesellte mich zu ihm.

Irgendwann schaute ich auf die Uhr auf seinem Computer...
Shit! 7:20!
Wir mussten immer spätestens 7:45 Uhr da sein. Es waren zwar nur drei Kilometer zum laufen (wir wollten nicht mit dem Auto hin fahren, wegen den Typen, die das dann mit Edding beschmieren und so...), aber da wir sehr langsam liefen, dauerte das bei uns meistens so 'ne halbe Stunde.

Ff Herr Bergmann|Mehr als nur ein Lieblinglehrer? Where stories live. Discover now