Ff Herr Bergmann|Mehr als nur ein Lieblinglehrer?

Kapitel 7

Draußen setzte ich mich auf die Mauer.

~Zeitsprung nach der Pause~

Im Zimmer war ich mal wieder die Erste. Ich riss erstmal alle Fenster auf.
Draußen war es schön geworden. Die Sonne scheinte. Sie kitzelte meine Nase.
Ich musste niesen.
"Gesundheit.", erklang mit einer unbeschreiblich sanften Stimme hinter mir. Plötzlich spürte ich einen tiefen Atem an meinen Haaren. Es war Bergmann. Er stand direkt hinter mir. Ich konnte seine Wärme schon ein wenig an meinem Rücken.
"Danke...", versuchte ich so emotionslos, wie es mir jetzt möglich war, von mir zu geben.

Die ersten Schüler waren schon auf den Gängen zu hören, also entfernte sich Bergmann wieder von mir und setzte sich auf seinen Platz. Ich atmete tief durch, da ich erst jetzt bemerkte, dass ich die ganze Zeit meine Luft angehalten hatte. Doch dann zog ich mein A6 Heft aus meiner Tasche und sah mir nochmal die Zettel und Notizen von Bergi an, musste seufzen.
...Was passiert hier nur?...

Irgendwann kam dann auch endlich mal die Lehrerin und ich ging auf meinen Platz, wir fingen an.

~Zeitsprung Schulschluss~

Es klingelte und ich klappte mein Buch zu.

Bergmann packte seine Sachen dann auch ein und stand auf.
"Wo wollen wir jetzt hin?", fragte ich ihn recht emotionslos.
"Ich würde vorschlagen, dass wir uns vielleicht etwas zu Essen holen und uns dann auf den Schulhof setzen, wenn du willst.", lächelte er.
"Cool. Ich habe meiner Mutter aber gesagt, dass ich bei Vanne bin und dann 15:15 Uhr mit dem Bus nach Hause fahre.", sagte ich etwas leise.
"Warte kurz hier.", sagte er und ging zu Vanessa und Maria.
Er redete mit ihnen.
Etwas später kahm er wieder zurück.
"Ich habe es Vanessa erzählt und wenn diene Mutter bei ihr anrufen wird, wird sie mitspielen. Also brauchen wir uns keine Sorgen zu machen."

Ich ging neben Bergi aus dem Raum, raus auf den Hof und zur nächsten Eisdiele.
Dort spendierte er mir ein Eis. Ich hatte Vanille und er Schokolade. Wir unterhielten uns hauptsächlich über Schule.

Dann liefen wir wieder hoch zum Schulgelände und auf den hintersten Hof, den man von nirgends sehen konnte und über den zu dieser Zeit niemand mehr ging.

Dort war eine Bank auf die wir uns setzten. Es war erst 13:59. Wir hatten also noch genug Zeit.

Dann redeten wir über meine Familie.

Gespräch Zoe(z) und Bergmann(b):

B: Hast du eine große Familie?
Z: Ja. Ich habe noch zwei Ur-ur-Omas, zwei Ur-Omas, ein Ur-Opa und der Rest ist ja nichts Besonderes.
B: Was war da eigentlich mit deinem Ur-ur-Opa?
Z: Ich war mit meinem Onkel(ist 3 1/2 Jahre älter als ich) bei ihm und meiner U.u-Oma. Sie waren super aktiv. Sie gingen jeden Tag spazieren. Selbst mit 90 Jahren noch.
An einem Tag rannte ich auf ihn zu, damit ich ihn umarment konnte.
*mir lief eine Träne die Wange runter, meine Stimme zitterte*
Ich schubste ihn und er fiel. Sein Bein war gebrochen. Er musste lange ins Krankenhaus. Er konnte nicht spazieren gehen und seine Frau konnte er nicht oft sehen. Er lag einfach nur noch da. Rührungslos in seinem Bett.
*ich weinte, meine Stimme zitterte noch mehr*
Meine Oma, mein Opa, mein Onkel und ich kahmen aus einem wunderschönen Urlaub in Bayern zurück. Mein Onkel und ich waren in seinem Zimmer und redeten über den Urlaub.
Meine Oma kahm wie entgeistert ins Zimmer u-und s-sagt-te, dass e-er....." Ich hielt an, atmete tief durch, lies die warme Spätsommerluft durch meine Lungen strömen.
"Ich glaube, er wusste, dass das sein Ende war."

Ich konnte nicht mehr weiter erzählen und weinte, brach komplett  zusammen.

Bergmann legte seine Arme um mich. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und tränkte sein Sacco mit Tränen. Aber ihm machte das nichts. Stattdessen drückte er mich fester an sich. Seine Wärme, seine Anwesenheit beruhigte mich. Mein Schlurzen veringerte sich.
Doch anstatt sich voneinander zu lösen, blieben wir in dieser Pose und bewegten uns kein Stück. "Du hast geschrieben, dass du keine Angst vorm Tod hast... Wovor dann?"
Ich löste mich langsam von ihm und sah auf meine Füße. Wenn mich schon jemand fragt, sollte ich ihm auch ehrlich antworten.